Halli hallo ihr Foristen,
nach meiner etwas länger dauernden Abwesenheit melde ich mich hier mal wieder zurück und hätte gern die Meinung von Unbeteiligten zu einem etwas speziellen Thema gehört.
Ich bin seit etwas über einem Jahr Bürger unserer mal mehr, meist weniger schönen Hansestadt an der Elbe und besuche dort ein Abendgymnasium um im Anschluss daran Wirtschaftsinformatik an der HAW zu studieren.
Man sollte vorausschicken dass ich ein sehr guter Schüler bin (was bei dem niedrigen Niveau in Hamburg aber keine Leistung ist) und ich in diesem Zusammenhang bemüht bin den Unterricht sehr aktiv, durchaus mal mit viel Nachdruck und deutlichen Worten in geordnete Bahnen zu lenken.
Soll heißen, ich spiele in dieser Anstalt für "Erwachsenenbildung" schon sehr gerne den Hahn im Korb und animiere Mitschüler öfter mal, auch in einen teilweise sehr dominanten Ton, die Fresse zu halten oder sich zu benehmen wenn es außer Kontrolle gerät.
Das ist auch bitter nötig, denn die Klassen setzen sich, einer Abendschule entsprechend, eher aus gescheiterten Persönlichkeiten zusammen.
Und bevor jemand fragt: Ja, es sind meist Migranten. Und ja, sie benehmen sich teilweise wie Tiere. Und ja, ein großer Teil von ihnen ist nicht besonders helle und scheitert entsprechend am Inhalt oder an der Disziplin.
Und das Ergebnis meiner Bemühungen spricht für sich. Ich habe weitestgehend die Kontrolle über meine Mitschüler. Wenn ich 'auf den Tisch haue' dann wird wirklich gemacht was ich sage.
Zuletzt allerdings kam es dazu, dass einer der Mitschüler, ein junger Türke, nach so einer Zurechtweisung mich tatsächlich beleidigte.
Es war nichts wirklich schlimmes. "Durchgeknallt" hat er mich genannt.
Es war die Art und Weise wie er es sagte.
Im Wortlaut etwa "Was labert der mich voll, der Durchgedrehte?"
Die Nachricht ging also an die Mitschüler, etwa um zu demonstrieren, er stünde in der Hackordnung über mir oder etwas in der Richtung. Das Gelächter zeigte mir dann auch, dass es die Wirkung nicht verfehlt hatte.
Die Frage ist jetzt, ob meine Reaktion darauf angemessen war, denn die fiel extrem aus.
Ich zerrte ihn in der Pause in ein dunkle Ecke, ging ihn an und als er nicht als erster zuschlug sondern versuchte sich wegzuducken (ich wollte nicht allzuviel Ärger bekommen) drückte ich ihm eine Zigarette im Gesicht aus und er schlug zu, so dass ich ihn "reinen Gewissens" verprügeln konnte. Er hatte auch nicht wirklich eine Chance, ich bin schon durchaus sehr groß und schwer.
Ich hab es mir gut überlegt, denn bei den Leuten die dort rumlaufen, hätte ich mir das immer wieder gefallen lassen müssen wenn ich kein Zeichen gesetzt hätte. Ich habe es auch nicht gern getan.
Was ich allerdings bemerkenswert fand war seine Reaktion darauf:
Ich wollte ihn nicht demütigen und achtete darauf, dass niemand es sieht und ich das "diskret" behandle. Er tanzte aber sogleich durch die Schule und teilte es wohl jedem mit und heulte auch unseren stellvertretenden Direktor voll.
Das ist insofern bemerkenswert als dass er sich unter anderem dadurch auszeichnet, dass er gerne mit seinen Prügeleien prahlt oder damit, er besitze eine Pistole und seine Cousins und er seien ja generell ganz schlimme Finger. (Mit den Cousins habe ich später noch Bekanntschaft gemacht. Besonders fähig sind die aber jetzt nicht.)
In jedem Fall frage ich mich aber ob ich da die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich wollte zwar zusehen, dass ich weiterhin ungestört lernen kann, fühle mich aber irgendwie genötigt mich mit 25 noch einmal mit sowas auseinandersetzen zu müssen wie in der Grundschule.
Zumal ich absolut gegen jede Gewaltanwendung bin.
War das die richtige Lösung?