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Thema: Die eherne Scharia

  1. #1
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    Standard Die eherne Scharia

    Diese Buchrezension ist dem Berliner "Tagesspiegel" entnommen


    (01.08.2005 )

    Die eherne Scharia

    Islamisches Recht ist mit dem westlichen Rechtsstaat unvereinbar und das nicht nur in Frauenfragen

    Von Ludwig Watzal

    Der Islam ist nicht erst seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 oder den Anschlägen von London ins Gerede gekommen. Die zweitgrößte Religionsgemeinschaft weltweit wird immer häufiger mit Terrorismus, Islamismus, Selbstmordattentaten, Enthauptungen, Steinigungen und der Unterdrückung von Frauen assoziiert. Diese Wahrnehmung des Islam kommt nicht von ungefähr und entspringt nicht immer nur westlicher Voreingenommenheit. Verhaltensweisen einiger islamischer Staaten und einer radikalen Minderheit haben dazu wesentlich mitbeigetragen. Umso verdienstvoller ist das Unterfangen von Christine Schirrmacher und Ursula Spuler-Stegemann, die wirklichen Ursachen des Dilemmas herauszufinden, in dem sich der Islam befindet.

    Für die beiden Autorinnen liegt das Haupthindernis für die Befreiung und Emanzipation der muslimischen Frauen in der Scharia begründet. Die Vorstellung, bei der Scharia handele es sich um eine Art kodifiziertes Gesetzbuch, das man käuflich erwerben kann, ist nicht zutreffend. Scharia (wörtlich: Weg zur Träne/Wasserstelle) meint die Gesamtheit der islamischen Gesetze, wie sie im Koran, in der islamischen Überlieferung und in den Auslegungen führender Theologen und Juristen vor allem der frühislamischen Zeit niedergelegt wurden.

    ...

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    Geändert von Praetorianer (07.06.2006 um 19:47 Uhr)

  2. #2
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    Standard AW: Die eherne Scharia

    Zitat Zitat von George Bush

    „Der Gesetzgeber ist nach muslimischer Auffassung Gott selbst, darauf gründet die unerschütterliche Autorität der Scharia.“ Sie ist Richtschnur für alle Lebenbereiche und regelt das Verhältnis des Einzelnen zu seiner Umwelt und zu Gott; sie gilt als Leitfaden für das Verhalten im Dies- und Jenseits. Folglich kann es keinen säkularen, von der Religion getrennten Bereich im Leben eines gläubigen Muslims geben. Eine Kritik am Koran, am dem Propheten Mohammed geoffenbarten Wort Gottes, und der Scharia ist gleichbedeutend mit Abfall vom Glauben., was mit dem Tode zu bestrafen ist. Somit gibt es in der islamischen Welt keine von offizieller Seite vorgetragene Religionskritik. Seit Ludwig Feuerbach ist bekannt, dass einer Kritik der gesellschaftlichen Verhältnisse zuerst die Religionskritik vorausgehen muss, damit sich etwas ändern kann.

    Ein wichtiger Grund für die langsame Anpassung des Islam an die Moderne liege nach Schirrmacher darin, dass nicht nur die ethischen Anweisungen des Korans als zeitlos gültige Offenbarung betrachtet, sondern auch das Vorbild Mohammed zur Norm erhoben und jedem Gläubigen unhinterfragbar zur Nachahmung empfohlen werde. Daher sind einer Aufklärung oder Humanisierung der Scharia enge Grenzen gesetzt. Zudem steht im Arabischen der Terminus „Neuerung“ für Verfälschung und Abweichung und wird mit Ketzerei gleichgesetzt.

    Im Namen der Scharia werden Frauen geschlagen, beschnitten, zwangsverheiratet, vergewaltigt, eingesperrt, gesteinigt oder zur Erhaltung der Ehre ermordet. Diese Methoden gehören nicht nur in einigen islamischen Ländern zur täglichen Praxis, sondern die Scharia ist auch schon „in unseren Gerichtssälen heimisch geworden, fast unbemerkt ist sie bereits ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft“, so eine provokante These von Spuler-Stegemann. Die Autorin, Professorin an der Uni Marburg, gehört zu den renommiertesten Islamwissenschaftlerinnen Deutschlands. Noch vor einigen Jahren konnten nur Insider mit dem Begriff Scharia etwas anfangen; diese kollidiere in entscheidenden Punkten mit den Menschenrechten, so Spuler-Stegemann.

    Den Kernbestand der Scharia bilden das Familien- und Erbrecht. Es definiert den Bewegungs- und Entscheidungsspielraum für Frauen. Eine Beschränkung von Frauenrechten in der islamischen Welt wird nicht nur durch die Scharia begründet, sondern auch durch die tief verwurzelten kulturellen Normen, die mit den religiösen Werten aufs engste verflochten sind. Die eigentliche Benachteiligung der Frauen findet aber im rechtlichen Bereich statt, wohingegen im Westen als Symbol der Unterdrückung das Kopftuch gilt. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Rechte der Frau im islamischen Straf-, Ehe- und Familienrecht. Was hier die Autorin zu Tage fördert, steht westlichem Rechtsverständnis diametral entgegen. Trotz dieser Tatsache wird die westliche Auffassung von der Unterdrückung der Frau im Islam von Musliminnen nur selten geteilt. Muslimische Frauenrechtlerinnen fordern deshalb auch nicht die Abschaffung der Scharia oder eine Säkularisierung der Gesetzgebung, sondern nur die Rückkehr zum „eigentlichen Islam“. Sie betrachten dagegen die westlichen Frauen häufig als „ehr-, scham- und würdelos“. Schirrmacher steht der Forderung einer Rückkehr zum „eigentlichen Islam“ als einem Weg der Befreiung für Frauen skeptisch gegenüber.

    Was die Islamwissenschaftlerinnen in diesem Buch über die Stellung der Frau im Islam dargelegt haben, widerspricht der aufgesetzten Friede-Freude-EierkuchenMentalität des Dialogreigens zwischen den Religionen, bei dem keinem ein Haar gekrümmt werden soll. Die eigentliche Gefahr für die westlichen Gesellschaften liegt aber in einem falsch verstandenen Toleranzverständnis, das die Gefahr ins sich birgt, dass sich ein paralleles Rechtsverständnis etablieren kann, das nach westlichen Maßstäben in weiten Teilen Unrecht darstellt.

    Anstatt sich mit dieser frauenfeindlichen gewaltverliebten Ideologie auseinander zusetzen, wird sie in Europa hofiert und schrittweise adaptiert.

  3. #3
    bernhard44
    Gast

    Standard AW: Die eherne Scharia

    Dieses Buch, sollte zur Pflichtlektüre aller Kulturrelativierer und Islam-Versteher und aller "Islam heißt Frieden" Multi-Kulti-Gutmenschen werden!



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  4. #4
    Hup holland hup! Benutzerbild von Biskra
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    Standard AW: Die eherne Scharia

    Gut zu wissen, daß Frauen nur im Islam geschlagen werden. Wie war das eigentlich nochmal mit den Volltextzitaten und den Links liebe mod's?

    Godwin's Law: As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.

  5. #5
    GESPERRT
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    Standard AW: Die eherne Scharia

    Zitat Zitat von Biskra
    Gut zu wissen, daß Frauen nur im Islam geschlagen werden. Wie war das eigentlich nochmal mit den Volltextzitaten und den Links liebe mod's?
    Ich wusste damals von dieser Regelung nichts. Sehe, dass es nach ca. einem Jahr die erste Antwort gab. Hatte ich nicht mehr mit gerechnet.

    Wo hast du im Text denn die Behauptung gefunden, dass Frauen nur im Islam geschlagen würden?

  6. #6
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    Standard AW: Die eherne Scharia

    Zitat Zitat von George Bush
    Ich wusste damals von dieser Regelung nichts. Sehe, dass es nach ca. einem Jahr die erste Antwort gab. Hatte ich nicht mehr mit gerechnet.
    Hätte zumindest Kaosgirl, die den Thread nach einem Jahr hervorgekramt hat, auffallen müssen, nicht?

    Zitat Zitat von George Bush
    Wo hast du im Text denn die Behauptung gefunden, dass Frauen nur im Islam geschlagen würden?
    Ich hab im Text noch nicht einmal einen Beleg finden können dafür, daß Frauen generell im Islam geschlagen werden. Da steht was von "im Namen der Sharia" was dezent unterschlägt, daß es sich bei der Sharia um ein Gesetzeskodex handelt und Schlagen eben eine der Strafen für einen Gesetzesverstoß ist.

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  7. #7
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    Standard AW: Die eherne Scharia

    Zitat Zitat von Biskra
    Hätte zumindest Kaosgirl, die den Thread nach einem Jahr hervorgekramt hat, auffallen müssen, nicht?



    Ich hab im Text noch nicht einmal einen Beleg finden können dafür, daß Frauen generell im Islam geschlagen werden. Da steht was von "im Namen der Sharia" was dezent unterschlägt, daß es sich bei der Sharia um ein Gesetzeskodex handelt und Schlagen eben eine der Strafen für einen Gesetzesverstoß ist.
    Und was genau wolltest du uns nun mit der Aussage weiter oben sagen? Aus dem Text hast du sie scheinbar nicht entnommen, du reagierst also prophylaktisch polemisch auf Aussagen, die noch nirgends enthalten sind in Erwartung dieser oder wie?


    Edit:

    Da der Text eine Buchrezension ist, dürfte klar sein, auf welche Quelle er sich bezieht.

  8. #8
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    Standard AW: Die eherne Scharia

    Zitat Zitat von George Bush
    Und was genau wolltest du uns nun mit der Aussage weiter oben sagen? Aus dem Text hast du sie scheinbar nicht entnommen, du reagierst also prophylaktisch polemisch auf Aussagen, die noch nirgends enthalten sind in Erwartung dieser oder wie?
    Der Text suggeriert, daß Frauen im Islam im Gegensatz zum 'aufgeklärten Westen' (wo wir Feuerbachs Religionskritik hatten :rolleyes: ) geschlagen werden, daher mein Kommentar.

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  9. #9
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    Standard AW: Die eherne Scharia

    Zitat Zitat von George Bush
    Edit:

    Da der Text eine Buchrezension ist, dürfte klar sein, auf welche Quelle er sich bezieht.
    Nun, das Problem mit den Vollzitaten ist v.A. ein juristisches, Stichwort Urheberrechtsverstoß.

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  10. #10
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    Standard AW: Die eherne Scharia

    Zitat Zitat von Biskra
    Der Text suggeriert, daß Frauen im Islam im Gegensatz zum 'aufgeklärten Westen' (wo wir Feuerbachs Religionskritik hatten ) geschlagen werden, daher mein Kommentar.
    Entschuldige, aber für das "im Ggs. zum Westen" sehe ich auch nach erneutem Lesen nicht den geringsten Anhaltspunkt.

    Es geht schlichtweg um die Scharia, ich sehe nirgends eine Verharmlosung von Gewalt an Frauen oder anderer Untaten in Deutschland, Spanien oder sonst wo. Scheint wohl eher so zu sein, dass wer das Scharia-Recht kritisiert in deinen Augen jedes andere Unrecht auf der Welt gutheisst.

    Nun, das Problem mit den Vollzitaten ist v.A. ein juristisches, Stichwort Urheberrechtsverstoß.
    Das war auf deine Anmerkung bezogen, dass du entsprechende Belege im Text nicht findest, nicht auf das Vollzitat. Der Autor des Artikels versucht ein Buch nach bestem Wissen und Gewissen zusammenzufassen, nicht seine eigene Sichtweise mal eben unbelegt in die Welt zu posaunen.

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