"South Park" huldigt den hässlichen Deutschen
Im Mai dieses Jahres widmete sich die anarchische, bis über die Schmerzgrenze hinaus freigeistige Zeichentrick-Serie „South Park“ den Deutschen.
In der 211. Episode der mittlerweile weltweit mit fast jedem Preis für anspruchsvolle Fernsehunterhaltung ausgezeichnete Serie marschieren die Deutschen in der "South Park"-Grundschule ein, um dagegen zu protestieren, dass ihnen ein geh- und sprechbehinderter Schüler bei seinen „Comedy Awards“ den Preis für die unwitzigsten Menschen auf der Welt verliehen hat
„The Germans“ reagieren mit maximaler Humorlosigkeit auf den Preis. Eine hochrangige Abordnung von Spitzenpolitikern, angeführt von Angela Merkel (die zu erkennen ist) und Christian Wulff (der kaum zu erkennen ist) stürmt bewaffnet in die Grundschule um die Schüler zu zwingen, ihr Votum über die unwitzigste Nation zurückzunehmen.
Die Kinder zittern und rechnen mit dem Schlimmsten. Der einzige Junge, der Deutsch spricht, ist ein ausgemachter Antisemit und bietet Wulff als Sündenbock Kyle an, einen „saftigen Juden“. Spätestens hier dürfte am Sonntag, wenn diese Folge hierzulande gesendet wird, den meisten Zuschauern das Lachen im Halse stecken bleiben.
Das Herz aus Stahl von Merkels „Funnybot“
In der South-Park-Episode taucht nach den barbarischen deutschen Politikern ein Roboter auf, der von teutonischen Ingenieuren erschaffen, auch das amerikanische Publikum zum Lachen bringt. Beim Pointensetzen erscheint die Macht der Deutschen unheimlich, sobald sie nicht mehr von Herzen kommt, sondern aus den Schaltkreisen einer künstlichen Intelligenz.
Der „Funnybot“ begeistert die amerikanische Öffentlichkeit deshalb so sehr, weil dieser Roboter die rüdesten Zoten des angelsächsischen Humors auf ihre nihilistische Essenz kondensiert und (wenn auch reichlich schematisch) an die Amerikaner zurückspielt. Die deutschen Ingenieure haben die Grammatik und die Sprache amerikanischer Pointen so präzise analysiert, dass die Deutschen am Ende bessere Punchlines servieren können als die einheimischen Komödianten.
In jenem Moment, als fast alle Amerikaner an den blechernen Lippen des „Funnybot“ hängen, entbirgt der Roboter made in Germany sein Wesen: den Genozid. Er richtet sein Publikum hin und strebt danach, die gesamte Welt und alle Menschen auszulöschen: als den ultimativen Witz, die letzte und beste Punchline.
Dass die schlauen Jungens von „South Park“ dies im letzten Moment verhindern, folgt der amerikanischen Logik des Happy End, während die Deutschen einmal mehr als Virtuosen der Apokalypse die Popkultur bereichern.
Der Tod als ein Meister aus Deutschland ist aus der Alltagskultur des Westens nicht mehr wegzudenken