Millionenteurer Schweinegrippe-Impfstoff wird verbrannt
Aus Angst vor der Schweinegrippe kauften die Bundesländer für viele Millionen Euro teure Impfstoffe - doch die Nachfrage war gering. Nun wandern ganze Lastwagenladungen in den Verbrennungsofen.
Ein großer Teil des vor zwei Jahren von den Ländern gekauften Schweinegrippe-Impfstoffs soll kommenden Dienstag verbrannt werden. 196 Paletten mit 16 Millionen Impfdosen würden mangels Nachfrage im Magdeburger Müllheizkraftwerk Rothensee vernichtet, teilte das Sozialministerium von Sachsen-Anhalt am Freitag mit. Für den Transport sind sechs bis acht Lastwagen notwendig. Das Haltbarkeitsdatum der Impfstoffe ist abgelaufen, zudem schützen heute auch normale Grippeimpfungen vor dem H1N1-Virus.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Niedersachsen, das vergangenes Jahr den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz hatte, waren von den Ländern 34 Millionen Impfstoff-Dosen erworben worden. Davon seien fast 29 Millionen Dosen übrig geblieben.
Die Länder blieben auf Kosten von 239 Millionen Euro sitzen, weil die Krankenkassen nur für Dosen zahlten, die auch genutzt wurden.