Im Fall NSU haben die Sicherheitsbehörden die Wahrheit nicht vertuscht, aber verdrängt, sagt der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses Edathy im Interview.
ZEIT ONLINE: Herr Edathy,
[Links nur für registrierte Nutzer] die
[Links nur für registrierte Nutzer] entdeckt. Was war Ihr Gedanke, als Sie davon erfuhren?
Sebastian Edathy: Dass wir Rechtsterrorismus in Deutschland haben, hat mich als Innenpolitiker nicht überrascht. Aber das Ausmaß der Taten und die Skrupellosigkeit der Täter haben mich erschüttert. Das
[Links nur für registrierte Nutzer] zum Beispiel war mir gar nicht bewusst gewesen, zumal die Sicherheitsbehörden lange in die falsche Richtung ermittelt haben. Als dann die Sonderkommission Bosporus im Jahr 2006 endlich überlegte, ob nicht doch Rechtsextremisten hinter den Morden stecken, gab es zudem eine Absprache, das öffentlich nicht zu thematisieren.