Zitat von
Karl_Murx
Wie kommen Sie dazu, mir vorzugreifen? Zur Strafe spreche ich Sie frei.
Aber das von Kaltduscher verlinkte Interview mit Elsässer erspart mir, auf den restlichen Teil des Artikels im "Compact"-Magazin über Beate Zschäpe und den NSU einzugehen. Elsässer zählt dabei im wesentlichen das auf, was hier inzwischen Stand ist. Erwähnen möchte ich dabei nur noch zum einen, daß er in der Aktenschredderaktion des BfV recherchert hat und auf die offenkundige Hast verweist, mit dem dort mit großen Aufwand und trotz des Kölner Karnevals ("Draußen stehen de Leude von de NSU. Wolln mer se reinlasse?") alle verfügbaren Akten über die Sache vernichtet wurden. Wenn man nicht ohnehin schon wüßte, daß hier ein gigantischer Fake der Behörden vorliegt: Deutlicher geht es kaum.
Zum anderen bringt Elsässer vor allem die dritte Person ins Spiel, die nach Zeugenaussagen sowohl die Sparkasse in Eisenach als auch das Wohnmobil vor Eintreffen der Polizei verlassen hatte. Vor allem vertritt er die Version, daß Zschäpe u.U. tatsächlich Todesangst haben mußte und es geplant gewesen sein könnte, sie auch umzubringen. Er schreibt zutreffend (das hatte ich in einigen Artikeln vorher schon gelesen, könnte die Frankfurter Rundschau gewesen sein), daß Zschäpe beim Verlassen der Wohnung nach Zeugenaussagen nur ihre Katzen und keine Tasche bei sich hatte, die groß genug wäre, um alle 18 DIN-A4-Umschläge mit den Paul-Panther-Videos zu fassen. Wenn das so ist, dann hat sie überhaupt keine DVD`s mit dem Video verteilt, sondern die wären dann alle von unbekannter Hand in die Post eingeworfen worden, nicht nur im Fall Nürnberg. Der Brand und die Explosion, den sie gelegt haben soll, hätten dann auch ihr gegolten. Letzteres ist aber rel. unsicher.
Du berufst Dich auf den Bericht der türkischen Kriminalbehörden, die von drei Ceskas sprechen. Das ist sehr gut möglich. Ohnehin ist diese Berufung auf die im Zwickauer Wohnhaus gefundene Ceska als Beweismittel so wacklig, daß ein ordentliches Gericht sie nicht mehr anerkennen würde. Im Friedensblog von bio ist der Beleg darüber nachzulesen, daß die Identifizierung der gefundenen Ceska erst Anfang 2012 erfolgte, obwohl gleich nach deren "Entdeckung" lauthals verkündet wurde, daß das die Tatwaffe in den Dönermordfällen sei.