Rechtsextremes Trio aus Zwickau Neonazis hinterlassen Bekennervideo
Medienberichten zufolge haben sich die getöteten Neonazis aus Zwickau per Video zu den "Döner-Morden" bekannt. Die Fahnder untersuchen derweil weitere Bluttaten.
m Fall der Döner-Morde haben die beiden mittlerweile toten
Neonazis nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" ein Geständnis hinterlassen. Auf DVDs, die die Ermittler in dem abgebrannten Wohnhaus der Gruppe in Zwickau fanden, erklärten sie, ihre Gruppe
"Nationalsozialistischer Untergrund" sei ein
"Netzwerk von Kameraden mit dem Grundsatz "Taten statt Worte". Die Neonazis bekennen sich dem "Spiegel"-Bericht zufolge dazu, mindestens neun Morde an türkischen und griechischen Einwandern begangen zu haben.
Auch die Tageszeitung "taz" berichtete, auf einer der DVDs sei eine Art Bekennervideo. Nach den Informationen des Blattes würden in einem auf den Datenträgern gespeicherten Clip Zeitungsausschnitte über die Döner-Morde eingeblendet. Zudem werde auf der DVD eine Fortsetzung angekündigt: Genannt werde ein "Nationalsozialistischer Untergrund II", meldete die "taz" unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Fahnder untersuchen weitere Anschläge
Bei den Ermittlungen werden nun auch weitere ungeklärte Anschläge überprüft. Nach Informationen des "Tagesspiegels" untersuchen die Behörden etwa den Sprengstoffanschlag Ende 1998 in Berlin auf das Grab von Heinz Galinski, dem einstigen Präsidenten des Zentralrats der Juden. Das berichtete das Blatt am Samstag im Internet unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Die Bundesanwaltschaft hat zurzeit keine Hinweise, dass außer dem Neonazi-Trio aus Jena noch andere Täter in die Döner-Morde verwickelt waren. Zwischen 2000 und 2006 waren in ganz Deutschland acht türkische und ein griechischer Kleinunternehmer ermordet worden.
Das Nachrichtenmagazin "Focus" hatte zuvor über einen Unterstützer berichtet. Demnach hatte ein 37-Jähriger aus Niedersachsen den Verdächtigen vor Jahren gegen Geld seinen Personalausweis überlassen. Damit soll das Wohnmobil gemietet worden sein, in dem sich zwei Männer am 4. November bei Eisenach in Thüringen laut Polizei erschossen, nachdem sie zuvor eine Bank ausgeraubt hatten. Die beiden Männer werden mit den Morden in Verbindung gebracht, zu dem Trio gehört auch noch die 36 Jahre alte Beate Z., sie sitzt in Untersuchungshaft.