Ermittlungen der Bundesanwaltschaft
Rechtsextremistische Mordserie befürchtet
Der Mord einer Polizistin in Heilbronn im Jahr 2007 und die sogenannte Döner-Mordserie gehen möglicherweise auf das Konto derselben Gruppe rechtsextremistischer Täter. Deswegen hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen in den Fällen übernommen. "Es liegen zureichende Anhaltspunkte dafür vor, dass die Mordtaten einer rechtsextremistischen Gruppierung zuzurechnen sind", erklärte die Behörde.
In der Wohnung der mutmaßlichen Täter in Zwickau sei die Pistole gefunden worden, mit der die Döner-Morde verübt worden seien. Dabei handelt es sich um die Ermordung mehrerer Kleinunternehmer mit Migrationshintergrund zwischen den Jahren 2000 und 2006. Die Opfer kamen aus Nürnberg, Kassel, Hamburg, Rostock, Dortmund und München. Sie wurden mit Kopfschüssen hingerichtet.
[…]
In dem Wohnmobil lagen auch die Dienstwaffen der getöteten Heilbronner Polizistin und ihres schwer verletzten Kollegen. Am selben Tag wurde in Zwickau bei einer Detonation das Haus zerstört, in dem außer den beiden Männern auch Beate Z. gelebt hatte. Die Frau soll die Explosion ausgelöst haben. Sie stellte sich am Dienstag der Polizei in Jena und schwieg bisher in ihren Vernehmungen.
[…]
Im Rahmen der Ermittlungen der Bundesanwaltschaft untersucht die Polizei nun auch mögliche Verbindungen zu ungeklärten Anschlägen in Nordrhein-Westfalen. "Wir prüfen auch, ob in diesem Zusammenhang weitere Straftaten in NRW begangen worden sind", sagte Innenminister Ralf Jäger. Nach Informationen der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung" geht es dabei um einen Nagelbombenanschlag in einer überwiegend von Türken bewohnten Straße in Köln im Jahr 2004 sowie um einen Anschlag auf jüdische Aussiedler an einer S-Bahn-Haltestelle in Düsseldorf im Jahr 2000.
[…]