Uwe Mundlos soll seit 1998 einen Reisepass auf den Namen Max-Florian B. besessen haben. Nur wenige Wochen nach ihrer Flucht aus Jena Ende Januar 1998 sollen die Drei auch mehrere Monate in der Wohnung von B. in Chemnitz untergekommen sein.
Doch der Zeuge Max-Florian G. schweigt inzwischen. Er berief sich gestern vor Gericht auf sein umfassendes Aussageverweigerungsrecht. Gegen ihn ermittelt derzeit die Bundesanwaltschaft. Dagegen hatte der heute 36-Jährige in den Wochen nach dem Enttarnen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) am 4. November 2011 in Eisenach mehrfach bei der Polizei ausführliche über seine Beziehung zu dem Trio ausgesagt. Im ausgebrannten Wohnmobil von Mundlos und Böhnhardt in Eisenach war 2011 neben Waffen und Geld auch ein Reisepass auf seinen Namen entdeckt worden.
So erzählte B. den Vernehmern drei Tage nach den Ereignissen von Eisenach, dass er 1998 zwei Leute,
eine blonde Frau und einen Mann kennengelernt habe, die dann bei ihm in seiner Wohnung in Chemnitz übernachten durften. "Er habe auf die junge Frau gestanden", schilderte gestern ein 44-jähriger Polizeioberkommissar aus Thüringen seinen Vernehmungs-Eindruck. Der Begleiter der Frau soll
Uwe Mundlos gewesen sein.
Zwei Wochen später erinnerte sich B. dann bei einer zweitägigen Befragung durch Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA), dass er im Frühjahr 1998 aus einem Ungarn-Urlaub zurückgekommen sei, als seine Freundin Mandy S. bei ihm in der Wohnung drei Leute untergebracht habe. Im Laufe der Zeit will Max-Florian B. erfahren haben, dass die Drei offenbar gesucht wurden.