Zitat von
Mitleser
Zu Norbert Weidner ist interessant, daß er sich selbst bezichtigt, am "Der Einblick" beteiligt gewesen zu sein, in einem Interview mit der TAZ 1995:
"
taz: Sie waren einer der Initiatoren der Anti-Antifa. Das war doch der
Versuch, militant gegen politische Gegner vorzugehen. Schliesslich galt da
das Motto "ausspaehen, oeffentlich machen, plattmachen"?
Aber wir konnten nur die beiden ersten Stufen durchfuehren, recherchieren
und oeffentlich machen. Selbst da hatten wir grosse Probleme. Unser
groesstes Ding war der "Einblick", aber der war doch ein Witz. Wenn ich
mir dagegen die ganzen Antifa-Broschueren ansehe, muss ich wirklich den
Hut ziehen, die sind echt klasse recherchiert.
taz: Aber die eindeutig zweideutige Aufforderung, jeder solle mit den
Adressen "verantwortungsvoll umgehen", war doch letztlich die Aufforderung
zum Plattmachen.
Es entzieht sich dann aber unserer Verantwortung.
taz: Sie haben doch einkalkuliert, dass Leute angegriffen werden, also
waren sie auch die geistigen Urheber.
Klar haben wir damit gerechnet, dass vielleicht etwas passiert. Aber
letztlich ist das doch eine Gewaltspirale, die nichts bringt. Solange sich
rechts und links bekriegen, kann der Staat und seine Behoerden sich das
von ferne anschauen. "
[Links nur für registrierte Nutzer]
Auch der "Untergrund" wird thematisiert:
"taz: Ist in der FAP auch darueber diskutiert worden, in den Untergrund zu
gehen, militante oder terroristische Aktionen vorzubereiten?
Nein. Es gibt keinen Untergrund, in den die Rechten gehen koennten. Die
Szene ist viel zu transparent, ueberall sind Spitzel, ueberall werden wir
von Verfassungsschuetzern ueberwacht.
taz: Dann war der Staat im Kampf gegen den Rechtsextremismus also
erfolgreich?
Das sehe ich genau so. Gegner des Verbots sagen zwar, jetzt ist die Szene
nicht mehr so offen, jetzt koennte sich vielleicht ein Untergrund bilden.
Aber wenn man bedenkt: 1992 ist die Deutsche Alternative und dann die
Nationalistische Front verboten worden, und bis heute hat sich gar nichts
entwickelt. Dass jemand durchknallt, kann ich mir vorstellen, dass irgend
jemand "Bewegung in Waffen" liest und dann rumballert. Aber organisiert
passiert nichts.
taz: Aber wenn es entsprechende Strukturen gaebe, wenn die Bedingungen
andere waeren, dann wuerden ehemalige FAPler auch Anschlaege durchfuehren?
Es wuerden dann sicherlich einige Leute diesen Weg waehlen. Viele Rechte
distanzieren sich oeffentlich aus taktischem Kalkuel vom Terrorismus. Sie
wuerden es natuerlich insgeheim begruessen, wenn zum Beispiel Politiker,
Richter oder hoehere Polizeibeamte angegriffen werden. Aber ich lehne Gewalt
ab.
taz: In dem Buch "Bewegung in Waffen" gibt ein gewisser Hans Westmar Tips
unter anderem zum Bombenbauen oder zum Nahkampf mit politischen Gegnern.
Welche Rolle spielt dieses Buch in der rechtsextremen Szene?
Das Buch kursiert eher bei Journalisten.
taz: Es gibt aber Leute aus der Szene, die es besitzen?
Klar, das Buch ist von der NSDAP/AO rumgeschickt worden.
taz: Wer ist Hans Westmar?
Da sind die Behoerden natuerlich total heiss drauf. Hans Westmar gilt
als gefallen in Kroatien.
taz: ... so heisst es nur, um die Spuren zu verwischen ...
... also wenn ich sagen wuerde, wer Hans Westmar ist, bekaeme ich
tierischen aerger. Wenn ich Leute hochgehen lassen wuerde, dann koennten
die mich genauso an den Pranger stellen, darauf habe ich keinen Bock.
taz: Es ist aber jemand, der sich in der rechtsextremen Szene in
Deutschland bewegt?
Bewegt hat.
taz: Aber er ist nicht gefallen?
Auf jeden Fall ist er ausgeschaltet. Fuer die Szene ist er tot."
[Links nur für registrierte Nutzer]
Das alles unter dem Gesichtspunkt, daß ja unser geliebter Sicherheitsapparat scheinbar nichts wußte von Plänen, das Kleingruppen einen auf "Lone Wolf" machen. Das Buch "Eine Bewegung in Waffen" befaßt sich im Band 2 mit dem Kleinkrieg etc.