1993 wurden 24 oder 27 Ceskas 83 SD vom Waffengroßhändler Jan Luxik in die Schweiz eingeführt.
Luxik bot diese Ceskas im Internationalen Waffenmagazin (IWM) für 1250 CHF an.
1996 orderte der Schweizer Anton (oder “Peter”) G. 2 (zwei) Ceskas 83 SD bei Jan Luxik gemäß dessen Anpreisung in einer Waffenzeitschrift.
Luxik übergab die Bestellung am 10.4.96 an den Zwischenhändler Schläfli & Zbinden, Schweiz, die dieser am 11.4.96 per Post ausführte und an Anton G. schickte.
Der hatte sie aber nur als Strohmann für einen gewissen Hans-Ulrich M. (Schweiz) geordert, der total anonym bleiben wollte. M. überwies den Kaufpreis laut Rechnung und zahlte Anton G. für seine Gefälligkeit und Verschwiegenheit 400 CHF Provision. Das waren 16 % vom Kaufpreis je Pistole, wo mit diese auf einen Anschaffungspreis von 1450 CHF kam.
Anton (Peter) G. sagte später den Ermittlern, er habe sich anfangs gewundert,Hans-Ulrich M. bestritt den Kauf - und die Aussage Anton (Peter) G.s."denn in der Schweiz ist es kein Problem, Waffen zu kaufen". Doch M. habe ihm dann gesagt, dass er sie nach Deutschland verkaufen wolle. "Ich fragte dann, ob es für die Deutschen schwierig sei, an Waffen zu kommen. M. sagte dann, für bestimmte Kreise eben sehr. Weiter erwähnte er noch, dass es nun besser sei, wenn ich jetzt nicht mehr weiter Fragen stellen würde und nichts mehr darüber wissen möchte."
Der Geschäftsmann Hans M. ist vermutlich auch nur als Mittelsmann für einen deutschen “Freund”, Enrico oder Rico T., einem Autodieb und “Waffensammler”, der in M.s Thüringer Autoservice “Sidonia” zwischen 1990 und ca. 1994 tätig gewesen war, aufgetreten.Ob es sich bei der Beziehung zwischen Hans M. und Rico T., um ein homosexuelles Verhältnis handelte, in dem M. seinen Liebling für dessen Dienste mit Waffen bezahlte, ist bisher unbekannt geblieben. Besonders in der militanten Rocker- und Skinhead-Szene spielen homoerotische und masochistische Beziehungen zu starken Männern und Waffenträgern eine Rolle, was hier nicht näher erörtert werden soll. Das Beispiel Carsten Sch. dürfte genügen.“Mit Hans-Ulrich M. verband Enrico T. mehr als die gemeinsame Arbeit an Autos. Sie teilen der Anklageschrift zufolge bis heute eine intensive Leidenschaft für Waffen, Enrico T. soll ihn bis zuletzt regelmäßig in der Schweiz besucht haben, er bestreitet, etwas mit der Waffenvermittlung zu tun gehabt zu haben.
Enrico T. besaß laut den Ermittlern in den neunziger Jahren eine Maschinenpistole, ein Gewehr, zwei Pistolen sowie einen im Jahr 2004 bei ihm sichergestellten Schießkugelschreiber, den er laut Generalbundesanwalt "mit hoher Wahrscheinlichkeit" von Hans-Ulrich M. haben soll.” (SPIEGEL)
Diese Bemerkungen wurden gemacht, um zu ergründen, ob die Waffe nach Jena verschenkt oder verkauft wurde.
Als Hans M. die vermutlich bei ihm bestellte/n Waffe/n weitergab, hatten sie je einen Anschaffungswert von 1450 CHF oder ca. 2.307 DM. Ist es vorstellbar, daß Rico T. die Waffe unter Anschaffungswert für 2000 DM an Andreas Schulz vom “Madley” weiter gab und letzterer durch Aufschlag von 500 DM das Geschäft machte, als er von Carsten Schultze 2500 DM verlangte, wie es in den Anklageschriften steht?
Hans M. und Rico T. schweigen zu diesen Waffenverkäufen. Es kursieren unbestätigte Meldungen, daß M. inzwischen verstorben sei.
Jetzt aber erzählte der Zeuge Carsten Schultze vor Gericht, daß er die Waffe für einen Preis zwischen 500 und 1200 DM oder Euro erstanden hätte. Das Gericht legte fest: 500 bis 1000 Euro.
Die Einführung des Euros erfolgte am 1. Januar 2002
Der Kaufpreis C. Schultze von 500 bis 1000 EURO entspricht 977,91 bis 1.955,83 DM oder 613,87 bis 1.227,65 CHF!
Das wäre unter den Gestehungkosten einer scharfen Ceska 83 SD des Hans M. von 1450 CHF und unter dem angeblichen Verkaufspreis vom Madley-Schulz von 2500 DM, womit es sich bei der übergebenen Waffe, einer „osteuropäischen Dienstwaffe” nicht um eine echte Ceska 83 SD, sondern vermutlich nur um eine funktionsuntüchtige Deko-Waffe für Sammlerzwecke gehandelt haben kann.