Jetzt spricht erstmals der Waffenhändler, über dessen Ladentheke die Pistole gegangen ist. Er beteuert: Waffen seien zunächst Sportgeräte und Sammlerstücke.
Die Schweizer Zeitung „Der Sonntag“ führte ein Interview mit dem Händler, den sie Jan L(uxik) nennt und der jetzt in Prag lebt. Er zeigte sich entsetzt darüber, dass mutmaßlich mit einer von ihm verkauften Waffe in Deutschland eine Mordserie verübt wurde: „Es erschreckt mich, was mit dieser Pistole gemacht wurde.
Er selbst habe nichts mit den Verbrechen zu tun und mit der Polizei kooperiert, versicherte L. Er habe alle Rechnungen und Waffenbücher offengelegt. Er sei glücklich darüber, dass die Waffe gefunden wurde und damit kein weiterer Missbrauch mehr betrieben werden könne.
Er habe 1993 24 Pistolen vom Typ Ceska 83 an rund 15 Fachhändler aus der ganzen Schweiz weiterverkauft. Einer dieser Händler habe die Tatwaffe dann vermutlich an eine Privatperson verkauft.
Die Ceska 83 sei eine „ganz einfache Pistole“, wie die Walther PPK, und habe einen verlängerten Lauf für einen Schalldämpfer. Sie sei damals auch von der tschechischen Polizei benutzt worden.