[Links nur für registrierte Nutzer] S. besorgte die Waffe, er weiß um die aktive Rolle Wohllebens, er stieg rasant in der Neonazi-Szene auf.Doch er will nichts von den mit dieser Waffe verübten Morden gewusst haben? Klingt seltsam, um nicht zu sagen: unglaubwürdig.
Danach der ebenso rasante Ausstieg, sein "2. Leben" in Düsseldorf, schwul, sozial engagiert.
In meinen Ohren klingt das so, als wollte er sich vor der schrecklichen Wahrheit verstecken, dass er durch das Organisieren der Mordwaffe tief im Sumpf der NSU drinsteckte. Irgendwie glaube ich diesem 2. Leben, glaube ich, dass er sich wirklich quasi vom Saulus zu einer Art Paulus gewandelt hatte. Allerdings glaube ich nicht, dass er die Morde nie mit der Waffe in Zusammenhang gebracht hatte.
Und dann kann man ihm den Vorwurf machen, nicht frühzeitig zur Polizei gegangen zu sein. Hätte er es gemacht,säße er nun nicht vor Gericht, hätte es einige Morde vll. nie gegeben. Ich denke, seine Einstellung war: Ignorieren der Verdachtsgründe mit dem Bewusstsein, selbst nichts mehr damit zu tun zu haben. Und warum sollte man sich selbst als Komplize ins Spiel bringen,wenn man augenscheinlich nichts zu befürchten hat?
Ein Satz macht mich, was seine Aussage angeht, sehr vorsichtig.
>Der Angeklagte gibt sich Mühe, es dem Gericht recht zu machen.<
Hoffentlich verstrickt er sich da nicht in ein Netz aus Halbwahrheiten und Lügen, eben weil er es laut Zitat dem Gericht recht machen will. Das wäre der Super-GAU für den Prozess, der Super-GAU für das Ansehen Deutschlands.