Faschismus kommt vor der Diktatur Begriffe werden meist durch die Art der Verwendung bestimmt und
weniger durch ihre eigentliche Bedeutung. So ist jedem klar, dass
"Rechts" nichts mit der Wegrichtung zu tun hat. Definiert ist der
politische Begriff "Rechts" aber eher nicht.
Auch die Bezeichnung "Nationalsozialismus" kann verwirren, denn
dieser ist nicht mit "nationalem Marxismus" gleichzusetzen.
Sozialismus wurde international definiert und erst Stalin erfand die
Theorie vom "Sozialismus in einem Land". Stalinismus war sicher eine
Diktatur aber dennoch kein "Nationalsozialismus".
"Rechts-radikal" ist sogar völliger Unsinn:
Der Begriff "Radikal" stammt von radix=Wurzel, meint also, dass
Probleme von der Ursache her betrachtet und gelöst werden sollten.
Was wäre also dagegen einzuwenden? So definiert, kann "Rechts" gar
nicht "Radikal" sein, denn es ist nicht im geringsten radikal, als
Ursache für Arbeitslosigkeit, Armut und Kriminalität Menschen zu
betrachten, die aus einem anderen Kulturkreis stammen!
"Faschistisch" ist eine wesentlich klarere Bezeichnung und da werden
die Definitionen auch genauer: Es geht beim Faschismus weniger um
politische Ziele, es handelt sich vielmehr um eine autoritär geprägte
Charaktereigenschaft!
Als typische Züge des autoritären Charakters nannte z.B. Erich Fromm
die Unterwürfigkeit gegenüber Autoritätspersonen, außerdem
Destruktivität (Zerstörungslust), Selbsterhöhung und starre
Konformität: "Diese Menschen bewundern die Autorität und streben
danach, sich ihr zu unterwerfen; gleichzeitig wollen sie selbst
Autorität sein und andere sich gefügig machen."
(
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Kommen wir mit dieser Definition nicht viel eher an das heran, was
heute wie damals "typisch Rechts" ist?!
Wenn das aber so stimmt, müssen wir uns fragen, ob solch ein
Charakter nicht auch in einer parlamentarischen Demokratie
Verbreitung finden könnte und vielleicht schon tut. (Siehe auch
"Geistig Moralische Wende")
Die verbreitete Verschränkung von Faschismus mit Diktatur könnte
irreführend und gefährlich sein, weil diese Verschränkung in einer
parlamentarischen Demokratie eine gewisse Sicherheit vor Faschismus
vorgaukelt, die gar nicht existiert.
Eine Formulierung ist gewollt verharmlosend, wenn ein Mensch "so
brutal verprügelt wurde, dass er dabei starb". Warum wurde er nicht
ermordet, wo doch ein Steinwurf auf einen Polizisten schon als
Mordversuch gilt? Weil er Migrant war? Aber "Frech kommt weiter" und
richtige Männer können sich auch schon mal wieder prügeln, seit
endlich Schluß ist mit "Make Love Not War" und Anti-Autorität.
Und gerade weil dieser faschistoide Charakter die Entstehung einer
politischen Diktatur extrem fördert, könnte seine Verbreitung in
einer "wirtschaftskonformen Demokratie" in dem Moment von Interesse
sein, wo sich "Volksherrschaft" und "Wirtschaftskonformität"
zunehmend widersprechen.