Naja, aber fragen darf er. Die Antwort ist bekannt.
Worauf ich eigentlich mit der Themenstellung hinauswill, ist nicht Kirchen- und Religionskritik (bei aller Berechtigung), sondern auf die Frage, ob denn Kirche ohne religiöse Traumvorstellung überhaupt noch Kirche ist, d.h. eine Religion zur Grundlage hat.
Ich habs oft schon auseinandergepflückt: Die religiösen Hauptvorstellungen der Christenkirchen sind Träume, mehr nicht.
Z.B. Hat das ganze Christ-Sein denn ohne die geringste Möglichkeit eines "ewigen Lebens" nach dem Tode (wie, in welcher Form auch immer) überhaupt einen Sinn?
Man kann doch die ganzen religiösen Traumvorstellungen nicht aufrecht erhalten, weil sie einfach nicht realisierbar sind. Und wirklich intelligente Leute müssten das eigentlich längst verstanden haben, auch wenn sie einen Gott für wahrscheinlich halten. So ähnlich tun das ja auch die sog. Agnostiker, mit der Einschränkung, dass sie wenigstens zugeben, diesbezüglich nichts zu "wissen".
Daher nochmal:
Entwickelt sich Kirche zu einem humanistischen Verband, weg von der fantastischen, religiösen Traumwelt?
Ich glaubs nicht, denn diese Leute haben sich bis jetzt von noch nicht einer einzigen dieser Traumvorstellungen klar distanziert.
Gibt es ausser deinem paranoiden " Gott-gibt-es-nicht-Gesülze" weil man ihn nicht sieht noch andere Interessen für einen Oberlausitzer Rentner ?
Woher kommen all die Dinge die wie von Geistern geschaffen funktionieren. ?
Erde, Mond, Sonne, Wetter, Wind, Winter, Zeugung von Leben, Naturgesetze, biologische Evolution u v a.
Bestimmt nicht aus der Zauberkiste von Karl Marx.
Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.
Na, sind unsere Atheisten mal wieder dabei, das Ende des Christentums an die Wand zu malen?
Da haben sie in den letzten 2000 Jahren aber eine Menge Gesellschaft bekommen.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Sicher, doch sollte man das genauer durchleuchten. Luthers Judenhass entstand natürlich durch den üblichen Judenhass in seinem Katholischen Theologiestudium. In jüngeren Jahren wollte er die Juden zu unserem Protestantischem Glauben bekehren, diese aber weigerten sich malwieder. So endstand dann im alter sein Judenhass den ich aber nicht unbedingt als Antisemitismus ansehen würde.
Er hasste die Jüdische Religion und nicht die Ethnische Volksgemeinschaft der Juden.
Die Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland (ENiD) wird sich weder mit Nationalsozialisten oder Kommunisten sowie sonstigen extremistischen Strukturen abfinden. Diese Einstellungen stehen diametral zu unserem Verständnis von Gott, Ehre, Freiheit, Vaterland. Wir sind gläubige, konservative und patriotische Christen und stehen für die strikte abendländische Tradition Deutschlands und des europäischen Raumes.
Ich denke eher, dass sich die Christenheit seit 2000 Jahren über die zunehmende Gesellschaft der Ungläubigen ärgert!
Was meint Eure Gelehrtheit denn z.B. dazu, wenn der evangelische Oberchef Nikolaus Schneider anlässlich des Reformationstages nicht von der Güte Gottes, nicht von göttlicher Gewissheit oder von sonstwas für gewohntem heiligem Hokuspokus spricht, sondern von der "Kraft des Zweifels"?
Er versüsst seine Zweifel allerdings wieder mit einer schnöden Behauptung: "Warum evangelische Freiheit einer Gesellschaft gut tut."
Schönes Eigenlob! Das wird uns nun schon eine ganze Zeit lang eingetrichtert, in der Hoffnung, dass wir es endlich mal glauben sollen, wenn schon nicht an die christlichen Wunder, wie sie in deiner Signatur stehn: "...es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten" schrieb der "Lukas". Sagt die Bibel. Und du darfst es glauben, Freund.
Schneider sprach nicht von irgendeiner Auferstehung.
Bei der evangelischen Kirche, die längst zur größten Vorfeldorganisation der Grünen verkommen ist, verwundert mich das nicht.
Ich aber bin katholisch und credo in unum Deum.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Du bestätigst damit nur, dass "die Christenheit", vor allem die katholische, noch immer auf der Suche nach Gegnern ist, ihre Aufgabe, "den Nächsten", den Gegner gar zu "lieben", nicht verstanden hat oder nicht umsetzen kann oder nicht will.
Die Frage, wohin die Kirche geht, stellt sich aber nicht nur die evangelische etc., sondern auch die katholische. Würde sie das nicht, wäre sowieso alles verloren. Google einfach mal bisschen, und du wirst fündig werden. Gerade von dir (ich betrachte dich als Freund) erwarte ich bei den Antworten auf diese Frage etwas mehr als Abwehr "der anderen", wer auch immer das nun ist, die Atheisten, oder die evangelische Kirche...
Stimmt natürlich, Menschen lügen oder reden die Wahrheit. Nur will gerade die Kirche auf solche Fragen immer Antworten haben.
Aber: Wie war das doch gleich mit dem biblischen Gebot "kein falsch Zeugnis geben" wider den Nächsten?
Die Bibel hilft also nachgewiesenermaßen nicht, den Menschen besser zu machen, die Kirchen und der religiöse Glaube auch nicht, wie ebenfalls bekannt und millionenfach bewiesen.
Diese Erkenntnis sollte doch wohl den Kirchen helfen, einen besseren Weg einzuschlagen. Nur welchen? Ist es doch wieder nur der altbekannte, weil die Kirchenfunktionäre keinen besseren wissen?
Ich erinnere mich grad an Spielfilme, in denen die Kirche mit ihren Einrichtungen sehr oft klar dargestellt wurde. Freilich, es sind Spielfilme, teilweise auf guter Literatur fußend, aber trotzdem zeigen sie - wenn auch überhöht - oft nur das Leben, wie es ist.
Leonardo di Caprio wirft die "Holy Bibel" auf dem Weg aus der jahrelangen Gefangenschaft, in die ihn der christliche Staat als Waise gesperrt hatte, in hohem Bogen in den Fluß. Weshalb wohl? (Gangs of New York)
Priester werden sehr oft so dargestellt, wie sie sich noch heute der Welt präsentieren: Häßliche, Kinder schlagende und missbrauchende Monster. Als hätten's die Filmemacher gewusst, was in den vergangenen Jahrzehnten alles ans Licht der Öffentlichkeit gekommen ist.
Es war bekannt, nur es durfte nicht darüber gesprochen werden!
Der Priester samt seiner Kirche stand unter dem Schutz des Staates und er war nicht zuletzt deshalb einfach zu mächtig.
Die ersten Opfer, die ihren Leidensweg öffentlich machten, wurden von der Kirche eingeschüchtert und wegen "Verleumdung" verklagt!
Soviel zu Lüge und Wahrheit.
Ist eine solche Kirche, die solche Monster anzieht, beherbergt, ent- und damit belohnt und schützt, nicht endlich am Ende eines ursprünglich als gut gedachten Weges angekommen, der längst nur in die Hölle führt?
Weshalb funktioniert Glaube ohne Kirche eigentlich nicht in der Welt?
Braucht die Welt heute Kirche eigentlich überhaupt noch?
Was will, was tut Kirche?
Die gutmenschliche Tour, die heutzutage - teils ehrlich, teils verheuchelt - gezeigt wird, ist ja auch nicht das, was der Glaube ursprünglich war bzw. sein sollte, wozu er dienen sollte.
Um Gutmensch zu sein, muss man übrigens nicht an Götter glauben.
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