Für eine Romreise aus Anlass einer Audienz beim Papst hat Bundesforschungsministerin Anette Schavan (CDU) nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" die Flugbereitschaft des Bundes genutzt und damit Kosten von 150.000 Euro verursacht. Die Ministerin wies den Bericht zurück.
Das Ministerium erklärte, Schavan habe auch "zahlreiche weitere Gespräche auf Ministerebene und mit hochrangigen Vertretern von Bildung, Wissenschaft und Kultur auf dem Programm" gehabt. Ihre Termine seien "mit Linienflügen nicht erreichbar gewesen".
Empfang in deutscher Botschaft nur mit Bereitschaft erreichbar gewesen
Das Magazin zitierte aus den Richtlinien der Flugbereitschaft: Minister dürften diese nur benutzen, "wenn der Zweck der Reise bei Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder von Kraftfahrzeugen nicht erreicht werden kann oder wenn andere zwingende Amtsgeschäfte ohne Benutzung des Luftfahrzeugs der Flugbereitschaft nicht erledigt werden können".
Dem "Spiegel" sagte Schavans Sprecher, die Ministerin habe am Hinflugtag an der bis mindestens 15 Uhr angesetzten Islamkonferenz in Berlin teilgenommen und einen abendlichen Termin beim deutschen Vatikan-Botschafter mit Vertretern von Kirche, Bildung und Kultur nur mithilfe der Flugbereitschaft erreichen können. Ihre Rückreise sei "ebenfalls aus zeitlichen Gründen" mit der Flugbereitschaft erfolgt, weil sie im Anschluss einen Vortrag auf einem Fachforum in Nordhorn gehalten habe.
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