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Thema: Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Daphne
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    Standard Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen

    Es ist unfassbar ..... laut einer Umfrage eines Spiegel Teams unter den Abgeordneten wussten viele nicht worum es bei der Abstimmung zum Euro-Rettungsfond geht, geschweige den über die Höhe der deutschen Beteiligung.
    Dieses gewaltige Thema, diese Zahlen werden seit Monaten in allen Medien rauf- und runter berichtet und die wissen nicht worüber sie abstimmen.
    Das kann doch wohl nicht wahr sein ...

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    30.09.2011

    Euro-Entscheidung im Bundestag
    Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen
    Von Christian Teevs

    Hamburg - Der Bundestagspräsident ist kein Mann, der zu pathetischen Überhöhungen neigt. Wenn Norbert Lammert (CDU) also am Donnerstag die Abstimmung zum Euro-Rettungsfonds als das "wichtigste einzelne Gesetzgebungsvorhaben dieser Legislaturperiode" bezeichnet hat, dann ist das durchaus ernst zu nehmen.

    Seit Monaten haben die Abgeordneten darum gekämpft, bei der Euro-Rettung mitentscheiden zu dürfen. Immer wieder mahnten sie, die Hilfsmilliarden für hochverschuldete Euro-Länder dürften die Regierungschefs nicht allein beschließen. Und auch das Verfassungsgericht wies dem Parlament in seinem Urteil Anfang September mehr Rechte zu.

    Umso mehr dürfte zu denken geben, wie es um die Sachkenntnis der Abgeordneten steht. Reporter des ARD-Magazins "Panorama" haben Politiker aller Fraktionen vor dem Plenarsaal befragt, worüber sie da eigentlich abstimmen. Das Ergebnis der am Donnerstag ausgestrahlten Umfrage ist desaströs: Viele konnten nicht einmal beantworten, mit wie vielen Milliarden Euro der deutsche Steuerzahler denn nun haftet. Es sind 211 Milliarden Euro.

    Auch bei der Frage, an welche Staaten der Rettungsfonds EFSF bereits Hilfen ausgezahlt hat, sind mehrere Abgeordneten überfordert. "Griechenland?", raten zwei Abgeordnete. Doch tatsächlich bekommt das hochverschuldete Land Notfallkredite der Euro-Partner aus einem separaten Hilfspaket. Der EFSF hat bislang nur Portugal und Irland Geld geliehen.

    Nun kann man von den Volksvertretern nicht verlangen, dass sie die Details aller Gesetzesvorhaben kennen. Doch bei dem Euro-Rettungsschirm geht es eben nicht um irgendein Gesetz, sondern um die Rettung der Währungsunion. Das Thema bestimmt die politische Agenda. Da wäre es schon wünschenswert, dass die Politiker wissen, worüber sie eigentlich abstimmen.

    Doch da besteht bei einigen Volksvertretern offenbar wenig Hoffnung, wie ein Beispiel zeigt:

    Reporter: "Wie hoch ist denn der deutsche Anteil an den Kreditbürgschaften?"

    Gabriele Fograscher, SPD-Abgeordnete: "Das kann ich Ihnen im Detail jetzt nicht sagen."

    Reporter: "Ungefähr?

    Fograscher: "Milliarden?"

    Immerhin. Aber dass es tatsächlich um die stolze Summe von 211 Milliarden Euro geht, weiß die Sozialdemokratin nicht. Auch Kathrin Vogler von der Linkspartei schüttelt mit dem Kopf: "Das hab' ich jetzt nicht auf dem Schirm", sagt sie. Auch die Größenordnung kann die Abgeordnete nicht nennen.

    Doch die Wissenslücken beschränken sich nicht nur auf Oppositionsabgeordnete: Bei der Union sieht es ebenfalls düster aus. Albert Rupprecht von der CSU rät lächelnd drauflos: "250 Milliarden? 240? Okay?"

    Auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE ist nur die Linken-Politikerin Vogler zu Selbstkritik in der Lage - "das war eine peinliche Situation". Die anderen verteidigen sich, sie seien von dem Kamerateam überrumpelt worden. "Den Journalisten ging es nur darum, uns als Deppen darzustellen, weil wir die Details nicht auf Anhieb nennen konnten", sagt die SPD-Politikerin Fograscher. "Dabei kann man als Abgeordnete nun mal nicht alles wissen."

    "Können Sie da mal einen Cut machen?"

    Auch CDU-Mann Detlef Seif wählt die Vorwärtsverteidigung. Er hatte die ARD-Journalisten bei der Frage, an welche Länder bereits EFSF-Gelder geflossen sind, gebeten, "ob Sie da mal einen Cut machen könnten". Nun beschwert er sich über die Arbeitsweise der Reporter: "Sie haben vier Stunden lang Abgeordnete befragt und sich dann nur die wenigen Lücken rausgegriffen. Der Beitrag war von vorneherein so ausgelegt, uns vorzuführen."

    Die Autoren des Beitrags weisen diesen Vorwurf zurück: "Selbst bei der Frage nach den 211 Milliarden Euro lagen 40 bis 50 Prozent der befragten Abgeordneten falsch oder hatten gar keine Ahnung", sagt die Redakteurin Tamara Anthony. Sie habe mit ihrem Kollegen Johannes Edelhoff 25 Politiker aus allen Fraktionen befragt. Und dabei sei es bei der schlichten Haftungssumme noch nicht einmal am schlimmsten gewesen: "Bei den anderen Fragen war das Bild noch trostloser."

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    Die Jogginghose - ein sehr ambitionierter Name für ein Kleidungsstück in dem man das ganze Wochenende auf dem Sofa abhängt. ;-)

  2. #2
    AfD, was denn sonst ?! Benutzerbild von Bruddler
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    Standard AW: Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen

    Es ist unfassbar ..... laut einer Umfrage eines Spiegel Teams unter den Abgeordneten wussten viele nicht worum es bei der Abstimmung zum Euro-Rettungsfond geht, geschweige den über die Höhe der deutschen Beteiligung.
    Dieses gewaltige Thema, diese Zahlen werden seit Monaten in allen Medien rauf- und runter berichtet und die wissen nicht worüber sie abstimmen.
    Das kann doch wohl nicht wahr sein ...
    Liebe Daphne, unsere Abgeordneten wussten (wissen) nur, dass sie möglichst mit "JA" abstimmen mussten, das war bei der "Abstimmung" über den Vertrag von Lisabon nicht anders.
    Ich würde es begrüßen, wenn unsere Abgeordneten immer eine Einheitskleidung tragen würden, dazu zählt auch ein passendes T-Shirt:


    >>> DEM DEUTSCHEN VOLKE <<<

  3. #3
    Des Flügels Geflügel Benutzerbild von Sathington Willoughby
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    Standard AW: Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen

    Das konnte man sich denken. Es reicht, wenn die Parteispitze, die zuvor von der EU auf Linie gebracht wurde, die Abgeordneten auf Linie bringt.
    Jetz hat die EU für die nächsten 1, 2 Jahre noch Geld - wenn alles gutgeht.
    Wenn nicht, ist unser Geld halt futsch. Was solls... (
    Mein Geschlecht : Kämpfer
    Meine Pronomen : Blut, Schweiß und Tränen

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Daphne
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    Standard AW: Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen

    Du hast Recht Bruddler,

    es war wohl egal was in den Gesetzestexten stand .... es ging nur darum der Alten in den Arsch zu kriechenr h und mit JA zu stimmen.
    Es ist widerlich und verkommen.
    Aber wenn wir alle mit draufgehen können sie ehrlich und betroffen sagen "wir haben das doch nicht gewusst".
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    Die Jogginghose - ein sehr ambitionierter Name für ein Kleidungsstück in dem man das ganze Wochenende auf dem Sofa abhängt. ;-)

  5. #5
    GESPERRT
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    Standard AW: Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen

    Warum sind die Machthaber der BRD gegen direkte Demokratie?
    weil die Bürger zu dumm sind.

    Die repräsentative Demokratur hat Experten, die wissen was sie tun.

  6. #6
    Nicht kleinzukriegen Benutzerbild von Scourge
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    Standard AW: Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen

    Was soll man dazu noch sagen außer INKOMPETENT! :-<

  7. #7
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen

    Zitat Zitat von Daphne Beitrag anzeigen
    Es ist unfassbar ..... laut einer Umfrage eines Spiegel Teams unter den Abgeordneten wussten viele nicht worum es bei der Abstimmung zum Euro-Rettungsfond geht, geschweige den über die Höhe der deutschen Beteiligung.
    Dieses gewaltige Thema, diese Zahlen werden seit Monaten in allen Medien rauf- und runter berichtet und die wissen nicht worüber sie abstimmen.
    Das kann doch wohl nicht wahr sein ...
    Doch, so was gibts!


  8. #8
    Spökenkieker Benutzerbild von Finch
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    Standard AW: Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen

    Zitat Zitat von fatalist Beitrag anzeigen
    Warum sind die Machthaber der BRD gegen direkte Demokratie?
    weil die Bürger zu dumm sind.
    Mit diesem Teil hast Du sogar recht, auch wenn es ironisch gemeint war.
    Ich gehe soweit, zu behaupten, dass nicht einmal 5 % der Bevölkerung die genauen Zusammenhänge der Schuldenkrise kennen.
    Ich bezweifle stark, dass "die Bevölkerung" befähig ist, seriös abzuwägen.
    Viel mehr wird aus dem Bauch heraus entschieden. . .

    Was nicht heißt, dass alle Politiker wissen, worum es geht. . .

  9. #9
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen

    Zitat Zitat von Finch Beitrag anzeigen
    Ich gehe soweit, zu behaupten, dass nicht einmal 5 % der Bevölkerung die genauen Zusammenhänge der Schuldenkrise kennen.
    Ich bezweifle stark, dass "die Bevölkerung" befähig ist, seriös abzuwägen.
    Viel mehr wird aus dem Bauch heraus entschieden. . .
    Das liegt daran, daß die Menschen systematisch verdummt werden und dass man denjenigen, die es erklären können keine öffentliche Plattform gibt.

    Sinn z.B. kann es ganz gut erklären.




    Die Frage ist doch: Warum wird es den Menschen nicht ordentlich erklärt?

  10. #10
    Mitglied
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    Standard AW: Denn sie wussten nicht, worüber sie abstimmen

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Das liegt daran, daß die Menschen systematisch verdummt werden und dass man denjenigen, die es erklären können keine öffentliche Plattform gibt.

    Sinn z.B. kann es ganz gut erklären.


    Die Frage ist doch: Warum wird es den Menschen nicht ordentlich erklärt?

    Wahrscheinlich deshalb.

    Lest mal hier.



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    Niemand ist mehr Sklave, als der sich frei fühlt ohne es zu sein. Goethe
    Wir sehen viel, nehmen aber wenig wahr. Arthur Conan Doyle

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