Die Christenheit hofft auf die Erlösung durch ihren Superhelden Jesus, entweder im Leben, durch gottgefälliges Verhalten oder später, durch die Entrückung aller Christen ins Himmelreich.
Durch Gespräche mit Christen glaube ich, dass manche von ihnen sich tatsächlich besser fühlen, weil sie an diese Dinge glauben. Dieses Besser-Fühlen kommt aber nicht von außen, durch das Wirken eines Gottes etwa, sondern allein durch die Wirkung innerhalb der Psyche dieser Leute.
Ist es nun vielleicht sogar schädlich, ein Leben lang die wohl unerfüllbare Hoffnung auf eine dereinstige Erlösung, auf die Entrückung ins Himmelreich zu nähren, obwohl so ziemlich sicher ist, dass dies niemals eintreten wird?
Unerfüllbare Hoffnungen zu nähren, diesen regelrecht nachzulaufen und oft dabei sogar den Geist und die Psyche ziemlich arg in Schieflage zu bringen - dass dies von Nutzen wäre, kann ich mir nicht vorstellen.
Im 7-fach für den Oscar nominierten Spielfilm nach einer Novelle von Stephen King "Die Verurteilten" drückte es Morgan Freemann als der langjährig Inhaftierte Andy Dufresne so aus:
"Hoffnung ist sehr gefährlich.
Hoffnung kann einen Mann in den Wahnsinn treiben."
Dies scheint mir viel eher glaubwürdig als eine lebenslange, mit Sicherheit unerfüllbare Hoffnung auf das Erscheinen eines seit 2000 Jahren toten Mannes...