Israel gibt grünes Licht für umstrittenes Museum
News vom Mittwoch, 13.07.2011
In Jerusalem will das Simon-Wiesenthal-Zentrum ein Museum bauen.
Das israelische Innenministerium hat grünes Licht für den Bau eines Museums für Toleranz gegeben, das in Jerusalem auf einer Jahrhunderte alten, muslimischen Grabstätte entstehen soll.
Genehmigt worden seien zunächst Erdarbeiten, sagte Ministeriumssprecherin Efrat Orbach am 13. Juli 2011. Es könne "sofort" mit dem Ausheben begonnen werden. Der genaue Beginn der Bauarbeiten stehe aber noch nicht fest, ergänzte sie. Zugleich betonte die Sprecherin, dass es noch "mehrere Etappen" gebe, bis nach dem Fundament mit dem Bau des Museums selbst begonnen werden könne.
Das Museum der Toleranz soll auf dem alten muslimischen Friedhof Ma'man Allah in Jerusalem gebaut werden, wo mehrere als heilig verehrte muslimische Geistliche beerdigt sind.
Die Baupläne stoßen deshalb bei der arabischen Bevölkerung auf Kritik. Im Januar 2009 wurde die Errichtung des Museums allerdings vom Obersten Gerichtshof Israels gebilligt. Ein Jahr später appellierten dutzende palästinensische Familien an die Vereinten Nationen, Israel zu einem Verzicht auf das Museum zu bewegen. Sie warfen Israel vor, den Friedhof durch das Bauprojekt zu entweihen.
Das Museum der Toleranz wird vom Simon-Wiesenthal-Zentrum finanziert, das bereits ein gleichnamiges Projekt in Los Angeles umgesetzt hat.
Ziel der Einrichtung sei es, "die Toleranz zwischen den Völkern zu fördern"... Verantwortlichen bei der Vorstellung des Jerusalemer Bauvorhabens im Jahr 2002
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