Rund 400 Millionen € wird Net4Gas, die tschechische Pipeline-Tochter des deutschen Energiekonzerns RWE, in eine 262 Kilometer lange Gasleitung in Mähren investieren, die den Norden Europas mit dem Süden verbinden soll. Der Baubeginn ist für 2015 geplant, das berichtet die tschechische Zeitung Lidove noviny. Moravia, so der Name der Pipeline, soll Breslav im Süden an eine Pipeline ins österreichische Baumgarten anbinden. In Nordmähren ist eine Verzweigung bei Pribor geplant. Nach Ostrava soll die Pipeline an das polnische Gasnetz ankoppeln. Die neue Pipeline soll die Abhängigkeit in der Region von russischem Gas verringern. In eine Richtung wird sie Gas aus der Nabucco-Leitung aus Baumgarten nach Tschechien, Polen und in die Slowakei bringen -in die andere Richtung Gas, das über das Flüssiggas-Terminal, das im polnischen Ostseehafen Swinemünde gebaut wird, aus Katar angeliefert wird.

Auch in Tschechien erhofft man sich durch die neue Pipeline Vorteile. So soll die Energieversorgung in der mährisch-schlesischen Region verbessert werden. Künftig könnten dort Gaskraftwerke gebaut werden, das ist derzeit nicht möglich. (...)

Auch die Polen hegen ehrgeizige Pläne. So soll unter anderem eine Pipeline gebaut werden, die Flüssiggas aus Swinemünde bis an die tschechische und slowakische Grenze liefern soll. Insgesamt 2,4 Milliarden €plant Gaz-System, die die Pipelines verwalten, bis 2018 in neue Rohre zu investieren. (amp)

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