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Kaum noch vorstellbar sind heute Szenen, wie sie sich 1960 in der Bundesrepublik abspielten. Etwa als im August ein US-Frachter aus San Fransisco in der niedersächsischen Kleinstadt Nordenham an der Unterweser anlegte. An Bord eine hochbrisante Fracht: 6,5 Tonnen Uranbrennstoff für den deutschen Reaktor Kahl. Problemlos und ohne Proteste konnten die Brennelemente in Spezialwaggons der Bundesbahn durch halb Deutschland kutschiert werden.
Ja, damals gab es noch keine grünen Spinner, die diese Transporte heutzutage sabotieren!

Selbst die Bürger in dem kleinen unterfränkischen Dorf Großwelzheim, in dem der Reaktor gebaut wurde, seien ruhig geblieben. Neugierig spazierten die Anwohner zum Forschungsreaktor, Stacheldrahtzäune gab es anfangs nicht, das Tor zum Gelände wurde lediglich von einem Pförtner bewacht. Am ehesten wunderten sich die Menschen vor Ort noch darüber, warum denn der erste deutsche Meiler "AKW Kahl" hieß - obwohl er nicht in Kahl stand, sondern im angrenzenden Großwelzheim, einem Ortsteil der Gemeinde Karlstein am Main. Wie stolz die Bürger schon bald auf ihren Reaktor waren, zeigt sich an dem Bohr'schen-Atommodell, das seit 1975 das Gemeindewappen ziert.
Heute würde wahrscheinlich der ganze Landkreis ausrasten!

Wie schön war wohl diese Zeit - Leider hab ich sie nicht miterlebt!