Zitat von
frodo
Netter Artikel in der Presse
Noch nie in der österreichischen Museumsgeschichte wurde eine Sammlungsneuaufstellung derart zelebriert – und dramatisiert –
wie die der habsburgischen Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums.
Was haben wir nicht schon alles darüber gehört und was nicht alles getan, um die seit zehn Jahren in Restaurierungswerkstätten,
Depots und auf Weltreisen befindlichen Exotika, technischen Wunderwerke und künstlerischen Kostbarkeiten wieder zu Gesicht zu bekommen:
wir haben Patenschaften übernommen, Spenden-Punsch getrunken, goldene Fahrradhelme gekauft, unzählige Charity-Dinners besucht
und sind Aufrufen zur medialen Unterstützung gefolgt.
Dennoch wurde die Eröffnung der Raumfluchten im Hochparterre x-mal verschoben – KHM-Chef Seipel hatte sie anfangs gar für ein Jahr nach Schließung schon angekündigt.
Doch 2003 verstrich ebenso wie 2007, 2009, 2011.
Und auch jetzt, Ende 2012, werden nicht, wie von Generaldirektorin Sabine Haag ursprünglich geplant, die Tore aufgehen.
Dafür kann man schon jetzt per Internet sein Zeit-Slot-Ticket für die erste heiße Phase
nach dem garantiert ultimativen Eröffnungstermin, dem 28. Februar, buchen – können doch nur 500 Personen gleichzeitig eingelassen werden.
Mal sehen, wie oft diese Grenze erreicht wird. Wer es gar nicht mehr erwarten kann, sollte aber in diesem Moment loslaufen:
Denn am Mittwoch, und zwar ausschließlich am Mittwoch, wird ein erster Einblick in die 20 neuen Räume gegeben;
ein letztes Aufheulen der Marketingmaschinerie, um den Hype (und die Spendierfreudigkeit der Mäzene) noch einmal anzuheizen.
Schließlich kostet die Neueinrichtung der Kunstkammer, das heißt Renovierung der Räume, Restaurierung der Objekte, Vitrinen,
Beleuchtung, Sicherheits- und Klimatechnik, 18,35 Millionen Euro. Wovon 14,85 Millionen das Kulturministerium übernimmt, der Rest musste verdient werden.