Zitat von
Reilinger
Extreme sind immer schlecht. Wer zu dünn ist, hat weniger Chancen, eine schwere Krankheit zu überstehen. Ich sage meinen Eltern immer, sie sollen nicht so zickig sein, weil sie ein paar Pfunde mehr auf den Rippen haben, als vor 20 Jahren. In ihrem Alter ist das nur von Vorteil! Da reicht schon eine richtige Grippe und schon sind die Kilos ganz von selbst verschwunden. Der Körper legt ja nicht ohne Grund Notreserven an!
Allerdings ist der Großteil der Dicken über dieses Stadium weit hinaus. Wer sich mit 25 nicht mehr ohne Mühe bücken kann, im Entenwatschelgang durch die Straßen rollt und sich selbst mit der beliebten "Dick-ist-schick-Parole" aufmuntern muß, der hat ein echtes Problem. Es ekelt mich an, wenn ich sehe, wie viele Kinder und junge Menschen schon zu unförmigen Quallen mutiert sind. Die haben es mit Abstand am schwersten, denn sie kennen nicht mal den Unterschied, weil sie immer schon zu fett waren. Und je mehr es werden, desto geringer der Leidensdruck.
Leidensdruck entsteht vor allem durch die Andersartigkeit. Wenn von 20 Kindern früher eins zu fett war, dann SPÜRTE es diesen Unterschied in jeder einzelnen Minute. Auf dem Spielplatz, im Sportunterricht - permanent. Wenn heute 15 Kinder fett sind, dann ist fett zu sein das Normalmaß. Und niemand muß sich komisch fühlen, weil er die Kletterstange nicht hochkommt. Die Lehrer passen den Unterricht automatisch an die Fetten an und sie erfahren niemals, was es heißt, schlank und beweglich zu sein.
Fett sein wird so normal wie Atmen. Überall gibt es Geschäfte für Übergewichtige. Die Mode passt sich an, sogar die normalen Konfektionsgrößen werden ständig der verfettenden Gesellschaft angepaßt.
Gründe gibts sicher viele. In den Familien wird mangels Zeit und Können nicht mehr vernünftig gekocht, sondern bestenfalls noch schnell etwas mit Maggi-Fix zusammengerührt. Schlimmstenfalls gibts die Pizza aus dem Eisfach, die Fertiglasagne oder den Döner, bei dem man sich dann noch einredet, er sei wegen der 3 Salatfetzen auch noch gesund. Mit etwa 560 Kalorien pro Portion ist er eine echte Bombe und kein "Snack" für zwischendurch. Dazu das wertlose Weißmehl-Brot. Zum Vergleich: ein Hamburger hat nur halb so viele Kalorien wie ein Döner...
Faulheit, Ahnungslosigkeit, Prpoaganda der Nahrungsmittelhersteller (kleine Fast-Food-Anbieter inbegriffen), Normalisierung und Anpassung an eine fette Gesellschaft, der Trend zu Fertigprodukten aller Art (wer bitte braucht fertige Salatsoßen oder Pfannkuchenteig aus der Flasche???), Übersüßung als Trick zur Verminderung von Produktionskosten und Gewinnmaximierung (Zucker ist der billigste Füllstoff überhaupt), die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Wer sich mal einen spannenden Aufklärungsfilm antun will, dem empfehle ich "Super Size Me", in dem es zwar speziell um Mc Donalds geht, aber die Erkenntnisse lassen sich natürlich problemlos auf alle Anbieter der Branche übertragen. Ekelfaktor inbegriffen.