Von Hitler-Apologeten wird häufig die Behauptung vorgebracht, Hitler sei einem Angriff Stalins nur wenige Tage oder höchstens einige Wochen zuvorkommen. Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion sei somit ein Präventivkrieg gewesen, was in den Augen der Rechtsextremisten vermutlich bedeuten soll: Hitler war eben doch kein so großer Schurke, er habe sich ja nur gegen einen bevorstehenden Angriff gewehrt.
Aus einem kürzlich freigegebenen Dokument geht allerdings hervor, dass Stalin von seinem Geheimdienst über den unmittelbar bevorstehenden deutschen Angriff unterrichtet wurde und die Warnungen in den Wind geschlagen hat.
Da Stalin die Warnungen für unbegründet und den Übermittler der Warnungen sogar für einen Desinformanten hielt, entfällt ein wichtiges Motiv, das Stalin hätte veranlassen können, seinerseits einen Angriff auf Deutschland zu planen und einen Präventivschlag zu befehlen - und damit bricht zugleich ein wichtiges Glied aus der Argumentationskette der Rechtsextremisten, die heute noch die Präventivkriegsthese vertreten.
Die Abbildung stammt aus der ARD-Sendung "Hitlers Krieg im Osten". Der handschriftliche Kommentar, den Stalin quer über die Meldung vom Juni 1941 geschrieben hat, wurde in deutscher Übersetzung (RealAudio, 23k) vom Sprecher folgendermaßen zitiert:
"Genosse Merkulow soll sich die Quelle beim Kommando der deutschen Luftwaffe in den Arsch stecken. Das ist kein Informant, sondern ein Desinformant."
Quelle:
ARD-Sendung Hitlers Krieg im Osten
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