[Links nur für registrierte Nutzer]"Deutschkurse sind für uns Türken eine Provokation"
08.03.2011
Zuwanderung: Ernüchternder Lokalaugenschein einer Parlamentsdelegation in Ankara: Warum Integration für türkische Politiker ein Fremdwort ist.
Eigentlich wollte Karlheinz Kopf etwas lernen. Vor wenigen Tagen hat sich der Klubobmann der ÖVP mit Abgeordneten aufgemacht, um in Ankara ein paar Fragen zum Thema Integration zu stellen. Mit Wissenschaftlern, Parteifunktionären und Regierungsvertretern wollten die christlich-konservativen Parlamentarier darüber nachdenken, wie man den fast 200.000 in Österreich lebenden Menschen mit türkischem Migrationshintergrund die Integration erleichtern könnte.
Das war der Plan - doch der sollte so nicht aufgehen. Anstatt konkreter Lösungsvorschläge bekamen die Österreicher Allgemeinplätze zu hören - oder die Gesprächspartner stritten vorsorglich ab, dass ihre Landsleute in Wien oder Berlin vor enormen Herausforderungen stehen. "Ich glaube nicht, dass die zweite oder dritte Generation der türkischen Migranten ernsthafte Integrationsprobleme hat. Die jungen Türken in Österreich haben ja schon intensiv europäische Luft geatmet", befand beispielsweise Mehmet Özavsar. Herr Özavsar ist ein mächtiger Mann. Als stellvertretender Präsident des Religionsamtes "Diyanet" hat er 60.000 Mitarbeiter unter sich, sein Apparat bezahlt und schickt Tausende Prediger in alle Welt.
Von den Schwierigkeiten seiner Landsleute scheint er wenig zu wissen. "Sollte etwas in der Integration nicht funktionieren, dann muss die Politik eben Projekte aufsetzen." Projekte also. Konkreter will oder kann der Spitzenbeamte nicht werden. [..]
Er ist beileibe nicht der Einzige, der den Wiener Besuchern Rätsel aufgibt. Auch Gürsel Dönmez lässt manchen Delegationsteilnehmer ratlos zurück. Der 46-jährige Politikwissenschaftler wäre prädestiniert, Lösungsvorschläge zu machen. Immerhin hat er 22 Jahre in Wien gelebt; er kennt die Stadt und das Land. Seine Ansagen gehen aber in eine andere Richtung: "Deutschkurse im Ausland werden in Ankara eher als Provokation wahrgenommen. Ein Türke wird sich immer als Türke fühlen. Wir haben einfach ein sehr starkes Nationalbewusstsein." [..]
Siehe auch:
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Es gibt keine "Integration", der Begriff ist eine leere Worthülse oder bestenfalls ein politischer Kampfbegriff, eine Beruhigungspille für verblödete BRD-Gutmenschen.
Der Türke sagt genau an, was Sache ist.