Umfrageergebnis anzeigen: Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

Teilnehmer
28. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, sie ist es. Sie mag sogar Gegenmeinungen und -überzeugungen.

    8 28,57%
  • Nein, das widerspricht jeder Religion, da sie keinen Widerspruch duldet.

    18 64,29%
  • Ich weiß das nun wirklich nicht. Ich bin ahnungslos und haben keine Erfahrungen damit.

    2 7,14%
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Thema: Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

    Ich persönlich hab da so meine berechtigten Zweifel. Und ich bin nicht allein mit der Erfahrung, dass der Feind jeder Religion die Toleranz ist. Auch der entlaufene Jude Broder ist derselben Auffassung.

    Ich bitte um Gegenmeinungen oder Bestätigungen und vor allem um Begründungen und um Beispiele.

    .

  2. #2
    coffee & cigarettes Benutzerbild von marc
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    Standard AW: Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Ich persönlich hab da so meine berechtigten Zweifel. Und ich bin nicht allein mit der Erfahrung, dass der Feind jeder Religion die Toleranz ist. Auch der entlaufene Jude Broder ist derselben Auffassung.

    Ich bitte um Gegenmeinungen oder Bestätigungen und vor allem um Begründungen und um Beispiele.
    Der Feind gerade jeder systematisierten Religion, die einen starken Gegensatz zwischen Gläubigen und Ungläubigen beinhaltet, ist nur insofern die Toleranz, als sie nicht hinnehmen kann, daß die immanente Unterscheidung verwischt wird, wenn es um Leben und Tod geht.

    Es kommt also -so langweilig es schon wieder klingen mag- darauf an, was man unter "Toleranz" versteht. Wenn Toleranz, wie heute üblich, meint, daß man nicht nur andere (Glaubes-)Wahrheiten akzeptieren solle, sondern gleich auf jeden Wahrheitsanspruch verzichten, laut dem andere Aussagen eindeutig falsch sind ("Die glauben wohl, daß sie die Wahrheit für sich gepachtet haben!"), dann sind solche Religionen auch Feinde der Toleranz. Wenn Toleranz aber meint, daß man etwas -auch wenn es ein Übel ist- dulden und ertragen sollte, (zum Beispiel, um größere Übel zu vermeiden), dann sind Religionen und Toleranz miteinander vereinbar.

    Edit: Wobei das (Aufgabe jedes Wahrheitsanspruchs einerseits und mißmutiges Ertragen eines Übels andererseits) natürlich nur die beiden Extrempole sind.
    Geändert von marc (01.03.2011 um 13:47 Uhr)

  3. #3
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

    Monotheistische Religionen können nicht tolerant sein. Oder, um mit seiner Heiligkeit zu sprechen (aus Dominus Iesus, zum Thema Dialog zwischen den Religionen):

    Die Parität, die Voraussetzung für den Dialog ist, bezieht sich auf die gleiche personale Würde der Partner, nicht auf die Lehrinhalte und noch weniger auf Jesus Christus, den menschgewordenen Sohn Gottes, im Vergleich zu den Gründern der anderen Religionen.

    Oder populär ausgedrückt: Ich rede mit dir, weil auch du ein Oberpfaffe bist, aber ansonsten erzählst du Scheiße.
    Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!

    (Wotan, Die Walküre)

  4. #4
    Mitglied
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    Standard AW: Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

    die Frage ist eher ist Toleranz überhaupt auf Dauer mit dem menschlichen Wesen vereinbar???
    Die Wiedergeburt des Abendlandes kann nur aus der Erneuerung der Familie erwachsen. Eugen Fischer
    Geschichte handelt fast nur von […] schlechten Menschen, die später gutgesprochen worden sind. Friedrich Nietzsche
    "Globalisierung ist nur ein anderes Wort für US-Herrschaft.“Henry Kissinger

  5. #5
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    Standard AW: Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

    Zitat Zitat von Erik der Rote Beitrag anzeigen
    die Frage ist eher ist Toleranz überhaupt auf Dauer mit dem menschlichen Wesen vereinbar???
    Die Frage ist sicher berechtigt, aber es bleibt ja - sowohl im Christentum als auch in humanistischer Hinsicht (man beachte, dass ich da unterscheide!) - immer Menschenaufgabe, seine negativen Instinkte zu unterdrücken. Einfach daherzugehn und zu sagen, "mein Wesen ist halt so, also mache ich was mir gefällt oder wogegen ich sowieso angeblich nicht ankomme, also mache ich es eben so und fertig!" ist wohl in keinem Fall der richtige Weg.

    Toleranz heißt immer die Gegenmeinung tolerieren, beim Verhalten, bei den Taten wird's schon schwieriger, vor allem, wenn Interessen anderer beeinträchtigt werden. Solange jemand meine Gewohnheiten, mein Leben oder das Leben anderer nicht angreift, d.h. nicht ändern will, mag er tun und lassen was er will.

    Man muss ja etwas vorsichtig sein bei der Bewertung, ist schon klar, vielleicht ergeben sich noch weitere Aspekte in der Diskussion. Man müsste mal gründlicher drüber nachdenken.

    .

  6. #6
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    Standard AW: Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

    Interessant ist, dass BRIC die erste Frage mit Ja beantwortet hat. Entweder er möchte provozieren, oder - falls nicht - stellt sich die Frage, wie weit denn Religion ihre angebliche Toleranz treiben kann, wenn Gegenmeinungen laut werden.

    Ich persönlich glaube nicht, dass die Religionsführer im Islam und im Christentum scharf auf Kritik und Zweifel an ihren Dogmen sind. Anders sehe ich das Judentum. Dort führen Zweifel keineswegs zu Feindschaft oder Ausgrenzung aus der Gemeinschaft, jedenfalls was mir bekannt ist. Was sagen aber nachgewiesen oder erklärt neutrale Religionswissenschaftler oder -kritiker?

    .

  7. #7
    GESPERRT
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    Standard AW: Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

    Zitat Zitat von marc Beitrag anzeigen
    Der Feind gerade jeder systematisierten Religion, die einen starken Gegensatz zwischen Gläubigen und Ungläubigen beinhaltet, ist nur insofern die Toleranz, als sie nicht hinnehmen kann, daß die immanente Unterscheidung verwischt wird, wenn es um Leben und Tod geht.
    Wirklich nur dann? Was ist bezüglich der fehlenden Anerkennung mit folgerichtiger Huldigung der Gottheiten und anderer Heiligtümer im Leben des Mitglieds? Was ist z.B. mit der Bewertung, wenn ein Katholik nicht regelmäßig zur Beichte geht? Ist es dem Priester wirklich egal? Er könnte doch sagen "deine Schuld, du hast das selbst auszubaden, später..."


    Es kommt also -so langweilig es schon wieder klingen mag- darauf an, was man unter "Toleranz" versteht. Wenn Toleranz, wie heute üblich, meint, daß man nicht nur andere (Glaubes-)Wahrheiten akzeptieren solle, sondern gleich auf jeden Wahrheitsanspruch verzichten, laut dem andere Aussagen eindeutig falsch sind ("Die glauben wohl, daß sie die Wahrheit für sich gepachtet haben!"), dann sind solche Religionen auch Feinde der Toleranz. Wenn Toleranz aber meint, daß man etwas -auch wenn es ein Übel ist- dulden und ertragen sollte, (zum Beispiel, um größere Übel zu vermeiden), dann sind Religionen und Toleranz miteinander vereinbar.
    Hier muss ich mal fragen, was soll mit "Übel" gemeint sein? Für Christentum/Islam ist ja bereits der fehlende Glaube an ihre Gottheiten "das Übel" schlechthin.


    Wobei das (Aufgabe jedes Wahrheitsanspruchs einerseits und mißmutiges Ertragen eines Übels andererseits) natürlich nur die beiden Extrempole sind.
    Jeder Wahrheitsanspruch ist in dieser Frage ja bereits praktizierte Intoleranz. Wie könnten eine solche Religion wohl noch existieren, wenn sie ihren Wahrheitsanspruch aufgäbe? Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Religiösen bereit sind, diesen Anspruch auch nur andeutungsweise in Frage zu stellen. Ich kann mich nicht erinnern, das ein Gläubiger mal eine solche Diskussion begonnen hat mit den Worten "Wolln wir mal annehmen, es gibt keinen Gott..."

    .

  8. #8
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

    Zitat Zitat von Erik der Rote Beitrag anzeigen
    die Frage ist eher ist Toleranz überhaupt auf Dauer mit dem menschlichen Wesen vereinbar???
    Im Prinzip schon. Nur bei der (monotheistischen) Religion verhält es sich leider etwas anders, da die Religion und ihr Postulat "Gott"

    a) den Anspruch erhebt, die "letzten Dinge" abschließend zu klären. Dort ist also kein Platz mehr für andere "letzte Dinge".
    b) die Gläubigen ihre Religion eingetrichtert bekamen, bevor der Verstand eine gewisse Höhe erreicht hatte und daher ihr Leben lang extrem allergisch reagieren, wenn irgendetwas ihre Religion in Frage stellt.
    Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!

    (Wotan, Die Walküre)

  9. #9
    Aufklärer der Aufklärung Benutzerbild von zoon politikon
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    Standard AW: Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen
    Im Prinzip schon. Nur bei der (monotheistischen) Religion verhält es sich leider etwas anders, da die Religion und ihr Postulat "Gott"

    a) den Anspruch erhebt, die "letzten Dinge" abschließend zu klären. Dort ist also kein Platz mehr für andere "letzte Dinge".
    b) die Gläubigen ihre Religion eingetrichtert bekamen, bevor der Verstand eine gewisse Höhe erreicht hatte und daher ihr Leben lang extrem allergisch reagieren, wenn irgendetwas ihre Religion in Frage stellt.
    Genau wie die Linken, wenn man ihre transzendente Letztbegründung, den Kommunismus, in Frage stellt.
    CF

  10. #10
    GESPERRT
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    Standard AW: Ist Religion mit Toleranz vereinbar?

    Zitat Zitat von zoon politikon Beitrag anzeigen
    Genau wie die Linken, wenn man ihre transzendente Letztbegründung, den Kommunismus, in Frage stellt.
    Gegen jemanden muss der Mann immer hetzen. Jetzt sinds wieder mal die Linken. Und wie üblich - nichts zum Thema.

    .

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