Zitat von
JensVandeBeek
Das Spiel ist zu Ende.
Ergebnis : Internet : 1 - Herr von und zu Guttenberg : 0
xakt. Im Online-Zeitalter ist Aussitzen keine Option mehr. Zumal dann nicht, wenn man die wissenschaftliche Community gegen sich aufbringt. Bei der gehört die Internetanbindung nämlich schon seit 15 Jahren zum Nullachtfuffzehn-Standard, die sind in Windeseile organisiert. Wie man ja jetzt auch sehen konnte.
Dazu auch:
Netz besiegt Minister
Karl-Theodor zu Guttenbergs Rücktritt ist ein Sieg des Internets. Ohne die akribische Dokumentation der Plagiate im GuttenPlag Wiki wäre die Debatte versandet. So aber brachte der Minister Deutschlands Wissenschaftselite gegen sich auf - nicht einmal die "Bild"-Zeitung konnte seinen Job retten.
Karl-Theodor zu Guttenberg hat die Konsequenzen gezogen. Nicht notwendigerweise die Konsequenzen aus der Tatsache, dass er nachvollziehbar und in gewaltigem Umfang Textpassagen zusammenkopiert hat für seine Doktorarbeit. Sondern die Konsequenzen aus der Tatsache, dass die deutsche Öffentlichkeit augenscheinlich nicht bereit war, in der Plagiatsaffäre von ihm abzulassen. Die alten Versende- und Aussitzmechanismen der Bundesrepublik, die schon so vielen Politikern mit Flecken auf der Weste Amt und Würde retteten, funktionieren nicht mehr. Schuld daran ist das Internet.
Besonders deutlich wird die Wirkung dieses neuen Machtfaktors im Spiel um Posten, Politik, Wahrheit und Betrug angesichts der Tatsache, dass zu Guttenberg einen Verbündeten an seiner Seite hatte, der im politischen Berlin manchem als übermächtig gilt: die "Bild"-Zeitung. Monatelang hatte das Blatt mit einer Pro-Guttenberg-Geschichte nach der anderen für den Minister Werbung gemacht, hatte sich bis zuletzt im Streit um die Plagiatsaffäre hinter ihn gestellt. Vergeblich. (...)
[Links nur für registrierte Nutzer]