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Thema: Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Candymaker
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    Standard Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines




    Nord-Stream-Pipeline - Nach ursprünglich 4 Milliarden Euro werden die Kosten Ende März 2008 nun auf 7,6 Milliarden Euro geschätzt.
    Arbeit am Pipeline-Projekt "Northstream": Die Ostseepipeline soll russisches Erdgas von Russland nach Greifswald leiten - doch gleichzeitig setzen viele Energiekonzerne auf unkonventionelle Gasvorkommen, zum Beispiel die Gasgewinnung aus Schieferstein. Und davon gibt es in Deutschland reichlich
    Zu den künftigen Fördergebieten werden auch Nordafrika, Indien, China, Australien und Lateinamerika zählen. So haben die Chinesen bereits Verträge mit Shell geschlossen. Der Konzern soll die Technik liefern, um das Gas aus den Ölschieferfeldern in den Provinzen Shanxxi und Sichuan im Südwesten Chinas zu explorieren. Auch mit BP verhandeln die Chinesen.

    Geologen der Texas A&M University schätzen, dass die in Amerika entwickelten Bohr- und Förderungstechnologien die weltweit erschließbaren Gasreserven verneunfachen.
    "Es gibt heute Reichweiten von mehreren Hundert Jahren", sagt Auer. Dies wirke sich auch auf den Energiemix aus. "Es entwertet zum Beispiel die geplanten Pipelineprojekte." Man müsse sich fragen, was mit dem vielen Gas geschehen solle.

    Schließlich lässt die neue Schiefergaswelt schon heute die Luft aus so manchem auf russischem Gas basierendem Geschäftsmodell.
    So bedroht das steigende Erdgasangebot vor allem die Preismacht des mit Abstand größten Erdgasförderers der Welt: Gazprom. Indirekt leiden darunter auch große Gasversorger, wie die deutsche Eon Ruhrgas oder RWE Energy.

    Denn statt sich kurzfristig günstig mit billigem Gas einzudecken, haben sie oft langfristige Verträge für jenes Erdgas abgeschlossen, das durch russische Fernleitungen zischt. Für das Jahr 2011 hat Eon Ruhrgas bereits Verluste von rund einer Milliarde Euro angekündigt. In Branchenkreisen wird sogar über einen Verkauf der Eon-Tochter spekuliert.

    Wenn geplante Flüssiggashäfen wie der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven erst einmal den Betrieb aufnehmen, wird sich die Wettbewerbssituation - dank steigendem Angebot - wohl noch verschärfen.

    Die Gewinner stehen in diesem Szenario schon fest: "Es sind die Verbraucher", sagt Energie-Experte Auer.

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    Deutschland hat sich da von Schröder und den Russen auf einen falschen, kostspieligen Weg manövrieren lassen.
    Geändert von Candymaker (04.02.2011 um 18:30 Uhr)
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  2. #2
    Nationalkapitalist Benutzerbild von steffel
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    Standard AW: Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines

    Zitat Zitat von Candymaker Beitrag anzeigen







    Zu den künftigen Fördergebieten werden auch Nordafrika, Indien, China, Australien und Lateinamerika zählen. So haben die Chinesen bereits Verträge mit Shell geschlossen. Der Konzern soll die Technik liefern, um das Gas aus den Ölschieferfeldern in den Provinzen Shanxxi und Sichuan im Südwesten Chinas zu explorieren. Auch mit BP verhandeln die Chinesen.

    Geologen der Texas A&M University schätzen, dass die in Amerika entwickelten Bohr- und Förderungstechnologien die weltweit erschließbaren Gasreserven verneunfachen.
    "Es gibt heute Reichweiten von mehreren Hundert Jahren", sagt Auer. Dies wirke sich auch auf den Energiemix aus. "Es entwertet zum Beispiel die geplanten Pipelineprojekte." Man müsse sich fragen, was mit dem vielen Gas geschehen solle.

    Schließlich lässt die neue Schiefergaswelt schon heute die Luft aus so manchem auf russischem Gas basierendem Geschäftsmodell.
    So bedroht das steigende Erdgasangebot vor allem die Preismacht des mit Abstand größten Erdgasförderers der Welt: Gazprom. Indirekt leiden darunter auch große Gasversorger, wie die deutsche Eon Ruhrgas oder RWE Energy.

    Denn statt sich kurzfristig günstig mit billigem Gas einzudecken, haben sie oft langfristige Verträge für jenes Erdgas abgeschlossen, das durch russische Fernleitungen zischt. Für das Jahr 2011 hat Eon Ruhrgas bereits Verluste von rund einer Milliarde Euro angekündigt. In Branchenkreisen wird sogar über einen Verkauf der Eon-Tochter spekuliert.

    Wenn geplante Flüssiggashäfen wie der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven erst einmal den Betrieb aufnehmen, wird sich die Wettbewerbssituation - dank steigendem Angebot - wohl noch verschärfen.

    Die Gewinner stehen in diesem Szenario schon fest: "Es sind die Verbraucher", sagt Energie-Experte Auer.

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    Deutschland hat sich da von Schröder und den Russen auf einen falschen, kostspieligen Weg manövrieren lassen.
    @Candymaker:
    Bis die Förderung von Schiefergas in Europa so langsam in Gang kommt, hat sich die Nord-Stream Pipline schon längst amortisiert.
    Der Artikel erinnert mich an die ach so tollen Geschichten börsennotierter Explorer, über welch gigantische Resourcen diese angeblich verfügen , doch bis diese Firmen erst einmal in Gang kommen und dann das Zeugs auch wirtschaftlich fördern, dauert es sehr, sehr lange oder diese Buden bringen gar nichts zuwege.

  3. #3
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    Standard AW: Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines

    Zitat Zitat von steffel Beitrag anzeigen
    @Candymaker:
    Bis die Förderung von Schiefergas in Europa so langsam in Gang kommt, hat sich die Nord-Stream Pipline schon längst amortisiert.
    Der Artikel erinnert mich an die ach so tollen Geschichten börsennotierter Explorer, über welch gigantische Resourcen diese angeblich verfügen , doch bis diese Firmen erst einmal in Gang kommen und dann das Zeugs auch wirtschaftlich fördern, dauert es sehr, sehr lange oder diese Buden bringen gar nichts zuwege.
    Das sehe ich anders, die Technologie existiert und liefert in den USA bereits Unmengen an Gas für den heimischen Markt. Es wird bereits fiberhaft gebohrt, in Polen, sowie in Norddeutschland, erste größere Gasfunde wurden bereits direkt angebohrt und verfiziert. Schon in wenigen Jahren wird man u.U. große Mengen Gas fördern können, während Russland schnell noch überall langfristige Lieferverträge abzuschließen versucht. Für die 8 Milliarden Euro, die Northstream kosten sollte ist eine äußerst lange Amortisationsdauer vorgesehen, von 25 Jahren !!! Nun wird es vermutlich keine Amortisation mehr geben, sondern das ganze wird zu einem Verlustgeschäft...
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  4. #4
    Nationalkapitalist Benutzerbild von steffel
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    Standard AW: Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines

    Zitat Zitat von Candymaker Beitrag anzeigen
    Das sehe ich anders, die Technologie existiert und liefert in den USA bereits Unmengen an Gas für den heimischen Markt. Es wird bereits fiberhaft gebohrt, in Polen, sowie in Norddeutschland, erste größere Gasfunde wurden bereits direkt angebohrt und verfiziert. Schon in wenigen Jahren wird man u.U. große Mengen Gas fördern können, während Russland schnell noch überall langfristige Lieferverträge abzuschließen versucht. Für die 8 Milliarden Euro, die Northstream kosten sollte ist eine äußerst lange Amortisationsdauer vorgesehen, von 25 Jahren !!! Nun wird es vermutlich keine Amortisation mehr geben, sondern das ganze wird zu einem Verlustgeschäft...
    @Candymaker:
    Ich glaube kaum, das Russland Probleme hat, sein Erdgas die nächsten 25 Jahre Europa und anderen Ländern zu verkaufen. Der Energiebedarf steigt währendessen unaufhaltsam an, vielleicht steigen die Autofahrer auch von Erdöl auf Erdgas um (Erdöl könnte sein Fördermaximum erreicht haben - was aber umstritten ist). 8 Milliarden durch 25 ist 320 Millionen (ohnen Zinsen und Abschreibungen). Der Umsatz von Gazprom in Deutschland dürfte weitaus höher sein.

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von romeo1
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    Standard AW: Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines

    Bis das Schiefergas kostengünstig und effizient gefördert werden kann, sind noch einige Jahre Forschungsarbeit notwendig. Soweit ich mich erinnere gibt es in den USA erhebliche Probleme mit der Umweltbelastung durch die Gasförderung. Da sind zum einen der gigantische Wasserverbrauch, aber auch die Kontamination des verbliebenen Grundwassers durch Rückstände aus der Gasförderung. Ich kann mich jetzt nicht mehr genau erinnern, aber ich glaube, daß deswegen in den USA eine Reihe von Prozessen laufen.
    Generell ist die Förderung des Schiefergases sehr interessant, bricht es doch das Monopol der bisherigen Förderländer und sichert unsere Unabhängigkeit. Außerdem müssen sich die Russen langsam aber sicher anstrengen, wie sie außer mit Rohstoffen und Waffen auch sonstige weltmarktfähige Produkte anbieten können.

  6. #6
    endlich zuhause Benutzerbild von Sprecher
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    Standard AW: Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines

    Zitat Zitat von romeo1 Beitrag anzeigen
    Außerdem müssen sich die Russen langsam aber sicher anstrengen, wie sie außer mit Rohstoffen und Waffen auch sonstige weltmarktfähige Produkte anbieten können.
    Solange Ölpreise und andere Rohstoffe weiter steigen können die Russen das ziemlich gelassen sehen.

  7. #7
    endlich zuhause Benutzerbild von Sprecher
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    Standard AW: Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines

    Zitat Zitat von Candymaker Beitrag anzeigen
    Das sehe ich anders, die Technologie existiert und liefert in den USA bereits Unmengen an Gas für den heimischen Markt. Es wird bereits fiberhaft gebohrt, in Polen, sowie in Norddeutschland, erste größere Gasfunde wurden bereits direkt angebohrt und verfiziert. Schon in wenigen Jahren wird man u.U. große Mengen Gas fördern können, während Russland schnell noch überall langfristige Lieferverträge abzuschließen versucht. Für die 8 Milliarden Euro, die Northstream kosten sollte ist eine äußerst lange Amortisationsdauer vorgesehen, von 25 Jahren !!! Nun wird es vermutlich keine Amortisation mehr geben, sondern das ganze wird zu einem Verlustgeschäft...
    Nein wird es sicher nicht. Ihr Polen seid nur sauer daß ihr bei der Ostsee-Pipeline nicht mitkassiert, das ist alles.

  8. #8
    GESPERRT
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    Standard AW: Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines

    Zitat Zitat von Sprecher Beitrag anzeigen
    Nein wird es sicher nicht. Ihr Polen seid nur sauer daß ihr bei der Ostsee-Pipeline nicht mitkassiert, das ist alles.
    Der Spotpreis liegt ca. 25 % unter dem Preisniveau der langfristigen Verträge, die Gazprom mit seinem Kunden schliesst, derzeit 300 $ pro 1000 cbm.
    Das russische Gas ist derzeit das teuerste in Europa und die EU-Länder tendieren immer mehr zum Ankauf bei anderen Produzenten ind Norwegen und Afrika.
    Dazu Alexej Logwins, von der Treuhandgesellschaft Rus-Kapital.:
    " Die Gefahr für Gazprom besteht in der Entwicklung der Schiefergasförderung. Amerika hat dank dem Schiefergas bereits auf den Gasimport vollständig verzichtet. Auch die europäischen Länder bevorzugen allmählich das Schiefergas. Damit wird Gazprom seine riesengrossen Gasvorräte einfach nicht mehr absetzen können "
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  9. #9
    Stopblitz
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    Standard AW: Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines

    Zitat Zitat von klartext Beitrag anzeigen
    Der Spotpreis liegt ca. 25 % unter dem Preisniveau der langfristigen Verträge, die Gazprom mit seinem Kunden schliesst, derzeit 300 $ pro 1000 cbm.
    Das russische Gas ist derzeit das teuerste in Europa und die EU-Länder tendieren immer mehr zum Ankauf bei anderen Produzenten ind Norwegen und Afrika.
    Dazu Alexej Logwins, von der Treuhandgesellschaft Rus-Kapital.:
    " Die Gefahr für Gazprom besteht in der Entwicklung der Schiefergasförderung. Amerika hat dank dem Schiefergas bereits auf den Gasimport vollständig verzichtet. Auch die europäischen Länder bevorzugen allmählich das Schiefergas. Damit wird Gazprom seine riesengrossen Gasvorräte einfach nicht mehr absetzen können "
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    Gedenken die Amerikaner sich das Gas einfach aus Europa zu holen oder marswchieren sie auch hier aus fadenscheinigen Gründen ein wie im Nahen Osten? Es gibt ja reichlich Gesocks in Washinggrad, welches der Meinung ist die Welt hätte nach Amerikas Pfeiffe zu tanzen und wer nicht tanzen will wird eben umgelegt.

    Bezüglich Deutschlands kann die Botschaft nur sein: Bündnis mit Russland, jetzt.

  10. #10
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    Standard AW: Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines

    Zitat Zitat von klartext Beitrag anzeigen
    Der Spotpreis liegt ca. 25 % unter dem Preisniveau der langfristigen Verträge, die Gazprom mit seinem Kunden schliesst, derzeit 300 $ pro 1000 cbm.
    Das russische Gas ist derzeit das teuerste in Europa und die EU-Länder tendieren immer mehr zum Ankauf bei anderen Produzenten ind Norwegen und Afrika.
    Dazu Alexej Logwins, von der Treuhandgesellschaft Rus-Kapital.:
    " Die Gefahr für Gazprom besteht in der Entwicklung der Schiefergasförderung. Amerika hat dank dem Schiefergas bereits auf den Gasimport vollständig verzichtet. Auch die europäischen Länder bevorzugen allmählich das Schiefergas. Damit wird Gazprom seine riesengrossen Gasvorräte einfach nicht mehr absetzen können "
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    Genaus so ist es! Die Russen haben die deutsche Politik und den deutschen Gaskunden reingelegt und auf Jahrzehnte gebunden.
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