Hier, im Altbauviertel einer westdeutschen Großstadt, gehen momentan verstärkt Briefe einer Münchener Projektentwicklungsgesellschaft an Wohnungsmieter raus. Darin werden die Mieter aufgefordert, ihre Wohnungen zu kündigen, um Platz für anstehende Objekt(luxus)sanierungen (wie sich jetzt rausgestellt hat) und Neuvermietung an gutverdienende Akademikersingles und -paare zu schaffen. Es ist von mehreren Jahren Baulärm die Rede. Die Oberfrechheit ist, dass den Briefen Exposées von anderen Wohnungen beiliegen, natürlich in den Vierteln, wo sich Türke und Albaner Gute Nacht sagen. X(
Angeblich sind für Querulanten bis zu 10.000 Euro Entschädigung für einen Auszug drin. Allerdings ist es mittlerweile so gut wie unmöglich, hier noch eine bezahlbare Wohnung zu finden (Quadratmeterpreis momentan bei um die 8 Euro, Tendenz steigend). Hartz IV-Empfänger werden in den Annoncen sowieso von der Vergabe ausgeschlossen.
Die scheiss Akademiker kommen aus ihren Dörfern verstärkt zurück in die Städte. "Kinderloses Akademikerpaar sucht 3-4 ZKB in ..." - ich kann's nicht mehr lesen, die Zettel rupp ich mittlerweile ab, wenn ich sie sehe. Unser Stadtteil liegt im Dreieck zwischen den großen Arbeitgebern, einem Naherholungsgebiet und der Kneipen- und Discomeile, darauf haben sie es abgesehen.
Noch habe ich keinen Brief erhalten, aber ich frage mich schon, wie ich mich da verhalten soll.
Die Kohle nehmen und höchstwahrscheinlich das Türken-Ghetto als neue Heimat akzeptieren?
Ausharren und den Seidenschal-Yuppies beim Besichtigungstermin im Treppenhaus die Bierfahne ins Gesicht zu rülpsen?
Oder gar nicht reagieren und riskieren, dass sie dich irgendwann ohne Entschädigung aus der Wohnung mobben?
Ich weiss nicht, wozu diese Krawatten-Wixer fähig sind, deswegen bitte ich um Einschätzungen. ?( Vielen Dank.