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Thema: Aschkenasische Juden/Turkvolk der Khasaren

  1. #511
    Mitglied Benutzerbild von ArtAllm
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    Standard AW: Aschkenasische Juden/Turkvolk der Khasaren

    Zitat Zitat von forkosigan Beitrag anzeigen
    Hoch eine ihre typische Halbwahrheit. Sie haben vergessen zu erwähnen, dass weniger als 1% von Juden aus der SU, in "jüdischen Autonomie" gelebt haben.
    Das spricht dafür, dass die meisten Juden nicht interessiert waren, die jüdische Sprache und Kultur zu erhalten. Es war viel angenehmer, in Moskau, Kiev oder Leningrad als Russe an einer Uni zu studieren.
    Übrigens, die Wolgaregion war auch eine wilde Gegend, wo keine Deutschen lebten. Die Russlanddeutschen haben mit ihrem Fleiß diese Region zu einer blühenden Gegend gemacht.

    Zitat Zitat von forkosigan Beitrag anzeigen
    Auch haben Sie "vergessen", dass nirgendwo sonst in der SU Jüdische Schulen vorhanden/erlaubt waren.
    Deutsche Schulen waren in der UdSSR auch nur in der Wolgarepublik erlaubt, kasachische Schulen - nur in Kasachstan und ukrainische Schulen - nur in der Ukraine.
    Wieso sollte es plötzlich außerhalb der jüdischen Autonomie jüdische Schulen geben?

    Der springende Punkt ist, dass es nach dem zweiten Weltkrieg in der UdSSR keine deutsche Autonomie und keine deutschen Schulen gab, aber die Russlanddeutschen müssen bei der Einreise nach Deutschland Deutschkenntnisse (in Wort und Schrift) vorweisen.

    Anderseits gab es in der UdSSR eine jüdische Autonomie, jüdische Schulen und sogar Hochschulen, aber die nach Deutschland und Israel kommenden Russen jüdischer Abstammung müssen keine Jüdischkenntnisse vorweisen. Die Abstammung reicht aus, um in Deutschland oder Israel als Jude anerkannt zu werden.

    Das nennt man Doppelmoral!


    Zitat Zitat von forkosigan Beitrag anzeigen
    Außerdem haben Sie "vergessen" zu sagen, das so genannte "Jüdische Autonomie" von Stalin erstellt wurde, in einem Gebiet wo fast keine Juden jemals lebten, und wohin er alle Juden aus SU zwangsumsiedeln wollte.
    Das ist eine Erfindung der Zionisten, die daran interessiert waren, die Russen jüdischer Herkunft nach Israel zu locken.

    Die Planungen sahen vor, in der Region bis 1937 etwa 150.000 Juden anzusiedeln. Bei ausländischen jüdischen Kommunisten löste das Projekt anfangs Begeisterung aus. Otto Heller schrieb, „Die Juden sind in die sibirischen Wälder gezogen, wenn man sie nach Palästina fragt, lachen sie nur. (...) Diese Siedler begründen in der sibrischen Taiga nicht nur eine Heimstätte für sich selbst, sondern für Millionen Angehörige ihres Volkes.“ Selbst jüdische Antikommunisten wie Chaim Schitlowsky zeigten sich beeindruckt. Man glaubte, Birobidschan würde zu einer Republik und zu einem Zentrum einer jüdisch-sozialistischen Kultur. Trotz des rauen Klimas zogen zunächst tausende Juden in das Gebiet.[1] Von den späten 1920 bis in die Mitte der 1930er-Jahre kamen auch ausländische Siedler in die Region. Viele von ihnen hatten russische Wurzeln und hatten sich in Europa oder Amerika nicht eingewöhnen können. Neben Einwanderern aus Litauen kamen auch welche aus den USA und Argentinien. Die meisten Neusiedler kehrten allerdings oft nur nach wenigen Monaten wieder enttäuscht von den miserablen Lebensbedingungen in ihre Heimat zurück.

    Die Besiedlung stoppte bereits Mitte der 1930er-Jahre, als im Zuge der Stalinschen Säuberungen viele Juden getötet und jiddische Schulen geschlossen wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam die Idee eines jüdischen Territoriums frischen Aufwind, und der Anteil der Juden erreichte mit rund einem Drittel seinen Höhepunkt. Danach wurde die jüdische Ansiedlung hier nie mehr forciert.

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    Kein Wort über eine Zwangsumsiedlung.
    Die jüdische Autonomie war bis zur Errichtung von Israel ein Magnet für Juden aus der ganzen Welt. Sogar aus Palästina kamen Juden nach Birobidschan.

    Übrigens, in der Wolgarepublik war das Klima viel harscher, als in Birobidschan (Stichwörter Stalingrad, Russischer Winter). In Birobidschan macht sich schon der Einfluss des pazifischen Ozeans bemerkbar.


    Some scholars such as Louis Rapoport, Jonathan Brent and Vladimir Naumov assert that Stalin had devised a plan to deport all of the Jews of the Soviet Union to Birobidzhan much as he had internally deported other national minorities such as the Crimean Tatars and Volga Germans, forcing them to move thousands of miles from their homes. The Doctors' Plot may have been the first element of this plan. If so, the plan was aborted by Stalin's death on March 5, 1953.)

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    Wie Sie sehen, gibt es nur Vermutungen über Stalins Pläne, und nach Stalins Tod war es so wie so irrelevant, ob es solche Pläne je gab.

    Eines steht sicher: seit 1953 bis heute gab eis keine Pläne für Zwangumsiedlung der Juden in der UdSSR, und es gab eine jüdische Autonomie mit jüdischen Schulen und sogar einer jüdischen Universität, wo sich Juden ansiedeln könnten, wenn sie wollten.

    Die meisten Juden haben Assimilation bevorzugt, und sind heute Russen.

    Die Deutschen in der UdSSR hatten keine Wahl, sie wurden zwangsassimiliert.

    Dabei tun mache in diesem Forum so, als ob die Juden in der UdSSR von den Sowjets mehr diskriminiert wären, als die Russlanddeutschen, und aus diesem Grund von den Russen nach Deutschland flüchten mussten.



    Zum Glück haben wir heute Internet und jeder kann sich überzeugen, dass das nicht stimmt.

    The Birobidzhan Jewish National University works in cooperation with the local Jewish community of Birobidzhan. The university is unique in the Russian Far East. The basis of the training course is study of the Hebrew language, history and classic Jewish texts. [11]

    In recent years, the Jewish Autonomous Oblast has grown interested in its Jewish roots. Students study Hebrew and Yiddish at a Jewish school and Birobidzhan Jewish National University. In 1989, the Jewish center founded its Sunday school, where children study Yiddish, learn Jewish folk dances, and memorize dates from the history of Israel.

    The Israeli government helps fund the program. [12]

    Within Birobidzhan, there are several state-run schools that teach Yiddish, a Yiddish school for religious instruction and a kindergarten. The five to seven year-olds spend two lessons a week learning to speak Yiddish, as well as being taught Jewish songs, dance and traditions. [13]

    Today, the city’s 14 public schools must teach Yiddish and Jewish tradition. The school Menora was created in 1991. It is a public school that offers a half-day Yiddish and Jewish curriculum for those parents who choose it. About half the school’s 120 pupils are enrolled in the Yiddish course. Many of them continue on to Public School No. 2, which offers the same half-day Yiddish/Jewish curriculum from first through 12th grade. Yiddish also is offered at Birobidzhan’s Pedagogical Institute, one of the only university-level Yiddish courses in the country. [14]

    In 2007, "The First Birobidzhan International Summer Program for Yiddish Language and Culture" was launched by Yiddish studies professor Boris Kotlerman of Bar-Ilan University. [15] Yiddish is still the region’s second official language after Russian, although it is spoken only by a handful of the 4,000 remaining Jews. [16]

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  2. #512
    linksliberal Benutzerbild von blues
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    Standard AW: Aschkenasische Juden/Turkvolk der Khasaren

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    I

    Nun, Israel hat die A - Bombe übrigens u.a. auch der Illoyaltität nichtisraelischer Juden zu verdanken. In dieser Hinsicht waren Stalins Zweifel an der Loyalität gar nicht einmal so abwegig.

    Mit chasarischen Grüssen

    mabac

    weil an der loyalität von jüdischen leuten genrell zu zweifeln war ?


    .

  3. #513
    Mitglied Benutzerbild von ArtAllm
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    Standard AW: Aschkenasische Juden/Turkvolk der Khasaren

    Zitat Zitat von forkosigan Beitrag anzeigen

    Schon wieder, Sie sehen nur das, was Sie sehen wollen.

    Das Gesetz für die einreise von jüdischer Zuwanderer wurde deutlich verschärft. Wird von der Russlanddeutschen gefordert zu beweisen, dass Sie gute Chansen bei der Jobsuche haben, also Jung, gesund und mit guten Ausbildung sind, wie es von der jüdischer Zuwanderer verlangt wird?
    Das müssen sie nicht beweisen, weil ihre Altersstruktur dafür spricht, und aus den Erfahrungen weiß man, dass die Russlanddeutschen bereit sind, auch unqualifizierte Arbeit zu akzeptieren, deshalb liegt die Arbeitslosigkeit der Russlanddeutschen unter dem Bundesdurchschnitt.

    Da die meisten Russen jüdischer Herkunft Akademiker waren und bestimmte Ansprüche haben, sind 80% der in Deutschland lebenden Kontingentflüchtlinge arbeitslos. Deshalb auch verschiedene Anforderungen.

    Übrigens, seit 1990 bis 2005 sind viele jüdische Rentner (ohne Deutschkenntnisse) nach Deutschland gekommen.


    Zitat Zitat von forkosigan Beitrag anzeigen
    Muss ein Russlanddeutsche irgendwelche Nachweise über mögliche Aufnahme in eine Kirchengemeinde vorlegen? Da in eine jüdische Gemeinde nur die Juden nach Halaha aufgenommen werden können, bekommt jemand, deren Mutter nicht Jüdin ist keine entsprechende Nachweis, und darf deshalb nicht einwandern, obwohl sein Vater Jude ist.

    Die Härtefälle sind Ausnahmen, kein Regel.
    Nun, Deutsche sind ein Volk, keine Religion.

    Juden sind eine Religion. Wenn ein Russe Jude werden möchte, dann muss er halt zum Judaismus stehen. Das sind halt jüdische Gesetze, alle Fragen an die jüdische Gemeinde.

    BTW, wieso müssen Russen, die Juden sein möchten und mit deutschen Gesetzen nicht einverstanden sind, unbedingt nach Deutschland einreisen?

    Wieso nicht nach Israel?

    Die Russlanddeutschen haben keine andere Wahl...

    .

    .
    Geändert von ArtAllm (18.02.2008 um 22:45 Uhr)

  4. #514
    Mitglied Benutzerbild von forkosigan
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    Standard AW: Aschkenasische Juden/Turkvolk der Khasaren

    Zitat Zitat von ArtAllm Beitrag anzeigen
    Dabei tun mache in diesem Forum so, als ob die Juden in der UdSSR von den Sowjets mehr diskriminiert wären, als die Russlanddeutschen, und aus diesem Grund von den Russen nach Deutschland flüchten mussten.
    Das hat niemand außer ihnen behauptet. Niemand außer ihnen hat der Grad der Diskriminierung ausmessen versuchte. Es wurden sowohl Juden, als auch die Russland deutsche in der SU diskriminiert. Niemand hat die Diskriminierung der Russlanddeutschen geleugnet, die Diskriminierung der Juden haben Sie und mabac geleugnet.

    Ihre Behauptungen über "jüdische Autonomie" und mangelnde Interesse der Juden an jüdische Kultur sind genau so lächerlich. Wenn es irgendwo in Sibirien eine "deutsche Autonome" erstellt wurde, hätten sich Russlanddeutsche auch dorthin nicht umsiedeln wollte.
    „Die Nazis werden den Juden Auschwitz niemals verzeihen!“

    FdL

  5. #515
    neurodivers Benutzerbild von tabasco
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    Standard AW: Aschkenasische Juden/Turkvolk der Khasaren

    Zitat Zitat von ArtAllm Beitrag anzeigen
    Das spricht dafür, dass die meisten Juden nicht interessiert waren, die jüdische Sprache und Kultur zu erhalten. Es war viel angenehmer, in Moskau, Kiev oder Leningrad als Russe an einer Uni zu studieren.(...)
    ... als in Briribidzhan auf dem Plumpsklo bei -30 Grad zu hocken. Jepp.



    Zitat Zitat von ArtAllm Beitrag anzeigen
    (...) Die Russlanddeutschen haben mit ihrem Fleiß diese Region zu einer blühenden Gegend gemacht. .
    Oh ne, hören Sie bloß auf. Waren sie da? Wolgaregion ist so ein Loch, das sich sogar viele russische Sprichworte der Gegend bedienen. Dort ist es lediglich ein wenig wärmer, als im Sibirien.
    Geändert von tabasco (18.02.2008 um 23:29 Uhr)
    kol-ut-shan

  6. #516
    Klimaschurke Benutzerbild von mabac
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    Standard AW: Aschkenasische Juden/Turkvolk der Khasaren

    Zitat Zitat von blues Beitrag anzeigen
    weil an der loyalität von jüdischen leuten genrell zu zweifeln war ?
    "jüdische leute" - was ist denn das schon wieder?

    Die Deutschen mosaischen Glaubens und zum Christentum Konvertierte mit jüdischen Eltern waren im WK I selbstverständlich loyal, wie es sich für Deutsche gehört.

    Im WK II waren auch viele der nach der Halacha als Volljuden geltenden, aber nach der NS Rassengesetzgebung "nur" als Mischling geltenden, loyal.
    In der Wehrmacht dienten ca. 150.000 "jüdische leute", wie Sie es nennen.

  7. #517
    Mitglied Benutzerbild von forkosigan
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    Standard AW: Aschkenasische Juden/Turkvolk der Khasaren

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    "jüdische leute" - was ist denn das schon wieder?

    Die Deutschen mosaischen Glaubens und zum Christentum Konvertierte mit jüdischen Eltern waren im WK I selbstverständlich loyal, wie es sich für Deutsche gehört.

    Im WK II waren auch viele der nach der Halacha als Volljuden geltenden, aber nach der NS Rassengesetzgebung "nur" als Mischling geltenden, loyal.
    In der Wehrmacht dienten ca. 150.000 "jüdische leute", wie Sie es nennen.
    Es nervt wirklich ihre ständige Wortverdrehungen und lügen.


    Wenn Spekulationen zu Tatsachen werden.

    .....
    Rigg hingegen schätzt die Zahl der „jüdischen Soldaten“ auf 150000 und hat damit ein weltweites Medienecho hervorgerufen. Das Rechenkunststück basiert auf einer fantasierten „Nettofortpflanzungsrate“ von zwei bis drei Kindern pro Mischehe, aus deren Ergebnis dann die 150000 Wehrmachtsangehörigen gezaubert werden. Rigg ignoriert, was in der von ihm zitierten Literatur nachzulesen ist: Circa 42 Prozent der Mischehen waren kinderlos, circa 26 Prozent hatten ein Kind, 17 Prozent zwei und nur 15 Prozent drei oder mehr Kinder.
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    „Die Nazis werden den Juden Auschwitz niemals verzeihen!“

    FdL

  8. #518
    linksliberal Benutzerbild von blues
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    Standard AW: Aschkenasische Juden/Turkvolk der Khasaren

    Zitat Zitat von forkosigan Beitrag anzeigen
    Ach ja? Also schon wieder Parteipropaganda über "jüdische Bolschewismus", die Sie als selbstverständlich ansehen.

    Sie haben mich endlich überzeugt, Sie sind ein Antisemit, oder wenn Sie es so wollen ein Judenhasser.

    treffend erkannt !

    .

  9. #519
    Mitglied Benutzerbild von ArtAllm
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    Standard AW: Aschkenasische Juden/Turkvolk der Khasaren

    Zitat von ArtAllm:
    die Einreise nach Deutschland verweigert, weil sie kein Dialekt sprechen konnten. Hochdeutschkenntnisse reichen nicht aus, um in Deutschland als Vertriebener anerkannt zu werden.
    ----
    Zitat von Kugelfisch:
    Das finde ich auch richtig.
    Das würde ich richtig finden, wenn man auch von den Russen, die Juden sein möchten, Jüdisch- oder Deutschkenntnisse verlagen würde.

    Zitat von ArtAllm:
    Woher sollen die Russlanddeutschen denn Deutsch können, wenn ihre autonome Republik und ihre Schulen 1941 eliminiert wurden?
    ------------
    Zitat von Kugelfisch:
    Ganz einfach - aus der Familie. Wie die Juden das halt auch so gemacht haben, die - Stalins Tod sei dank - das Glück hatten, nicht nach Biribidzhan zwangsumgesiedelt zu werden.
    Sie tun so, als ob alle Russen, die gerne Juden sein möchten, über Jüdisch- oder Deutschkenntnisse verfügen würden. Es mag sein, dass sie aus einer exotischen Familie stammen, aber die Realität sieht so aus:


    3. Generationsspezifische Probleme bei der Integration der jüdischen Kontingentflüchtlingen

    Die Altersstruktur dieser ethnischen Gruppe ist durch Überalterung und geringe Geburtenraten gekennzeichnet.

    Die Mehrheit der MigrantInnen hat unrealistische Erwartungen an das neue Leben in Deutschland. Bittstellerposition, Arbeitslosigkeit und das enge Wohnen in einem Wohnheim wird als plötzlicher sozialer Abstieg gesehen (z. B. vom Chefarzt mit Wohnung im Zentrum Moskaus zum arbeitslosen Bewohner einer Massenunterkunft am Stadtrand). ...

    3.1. Ältere Generation

    Die über 60-jährigen jüdischen MigrantInnen folgen in der Regel ihren jüngeren Familienmitgliedern. Häufig sind die Älteren ausgereist, um nicht allein zu bleiben, was sie hier nun unter Umständen mehr als in der Heimat sind. Familiäre Bindungen beginnen in kleine Stücke zu zerfallen. Die Solidarität scheint verloren zu gehen. Sie hat anscheinend nur innerhalb der sozialistischen Notgemeinschaften funktioniert. Die Kinder, die schnell die hiesigen „Normen“ übernehmen, geben ihre Eltern in Altersheime ab und vermitteln ihnen das Gefühl, auch in der Familie nicht mehr gebraucht oder lediglich als Kinderbetreuer benutzt zu werden.5 Betagte jüdische MigrantInnen, die oft schon krank einreisen, berichten oft über Handlungsunfähigkeit bis zur plötzlichen Entwertung gesamter Lebensläufe. Zum Sozialamt zu müssen wird nach einem arbeitsreichen Leben als demütigend empfunden. Zuhause war ihr Rat gefragt, als Kriegsteilnehmer oder vorbildliche Arbeiter waren sie geehrt und privilegiert. Sie bringen ihre Orden und berichten stolz Geschichten über ihre zum Teil idealisierte Vergangenheit und stoßen auf Unverständnis der einheimischen Bevölkerung.

    Das kulturell-religiöse Wissen über das Judentum und entsprechende Bindungen sind gering. Nur ein Teil der Älteren spricht Jiddisch, meist ohne es lesen und schreiben zu können. Über Deutschkenntnisse verfügt auch nur eine geringe Zahl von Senioren. ...

    3.2. Mittlere Generation

    Einer Studie des Moses-Menselssohn-Zentrums (Universität Potsdam) zufolge haben 70%6 dieser insgesamt auf 126 000 geschätzten Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion einen Universitäts- oder Fachoberschulabschluss“7....
    [b]...Auch die mangelhaften Sprachkenntnisse sind oft die Ursache für die geringe Beschäftigungsquote... Außerdem haben viele jüdische MigrantInnen ein zum Teil unrealistisches Anspruchsniveau an ihre Arbeit und Ausbildung. Im Gegensatz zu (Spät-) AussiedlerInnen nehmen die jüdischen MigrantInnen eine unterqualifizierte und schlecht bezahlte Arbeitsstellen eher selten an....

    Kontakte zur einheimischen Bevölkerung nehmen auch bei längerer Aufenthaltsdauer kaum zu... Die Mehrzahl der MigrantInnen, sozialisiert in der Sowjetgesellschaft, ist der jüdischen Kultur und Religion entfremdet....

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    Die Arbeitslosenzahlen bei den jüdischen Emigranten belaufen sich, im Land Brandenburg, auf etwa 80 % (nach Aussagen des Sozialamtes Potsdam).

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    Zitat von ArtAllm:
    Wenn ein Russlanddeutscher ein Parteifunktionär war, dann war er kein Vertriebener mehr, da er ein Teil des Systems war.
    ----------
    Zitat von Kugelfisch:
    Wenn ein KF ein Parteifunktionär war, dann war er kein Flüchtling sein, da er ein Teil des Systems war und konnte die Diskriminierung gegenüber der deutschen Botschaft nicht glaubhaft machen und konnte daher nach Deutschland als KF nicht ausreisen.
    Wie Sie gemerkt haben, belege ich meine Aussagen mit Zitaten aus der deutschen Gesetzgebung. Bitte belegen Sie Ihre Aussagen.


    Zitat von ArtAllm:
    Wo steht da, dass ein Kontingentflüchtling im Sowjejtpass den Eintrag "Jude" haben musste, und kein Parteifunktionär sein durfte?
    ------------
    Zitat von Kugelfisch:
    Fragen Sie doch in Karlsruhe nach (die Zentrale Stelle für die Aufnahme von den KFs), welche Auflagen einer erfüllen muss, der als KF aus den ehm. Sowjetrepubliken einreisen möchte. Welchen Sinn hat es, die Gesetzestexte herum zu interpretieren? Ich kann sie lesen, kann mir aber keinen Urteil darüber bilden, da ich weder Jurist bin noch einen Überblick über die restlichen Texte habe. Ich habe hingegen das ganze Prozedere über mich persönlich ergehen lassen. Das prägt mehr, als das, was Sie da rausgelesen haben, glauben sie mir.
    Wir haben Internet, alle Gesetze sind im Internet verfügbar.
    In der Wirklichkeit sieht es so aus:

    Das Aufnahmeverfahren der jüdischen MigrantInnen aus der ehemaligen Sowjetunion ist einfach und übersichtlich. Der Aufnahmeantrag selbst umfasst nur vier Seiten und wird in deutscher Sprache ausgefüllt.1

    Vor der Einreise findet eine Einzelfallprüfung statt. Nach einem Erlass des Auswärtigen Amtes an die Auslandsvertretungen vom 25. März 1997 sind alle Personen zuwanderungsberechtigt, die nach staatlichen Personenurkunden selbst jüdischer Nationalität sind oder von mindestens einem jüdischen Elternteil abstammen. Der Antragsteller muss das durch Vorlage des Passes und der Geburtsurkunde nachweisen.2
    --------

    1Zum Vergleich: das Antragsformular für deutschstämmige (Spät-) AussiedlerInnen ist viel komplizierter und detaillierter und umfasst 48 Seiten.

    2 In den Staaten der ehemaligen Sowjetunion gilt anders als in Deutschland Jüdisch als Nationalität

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    Also, die Kontingentflüchtlinge müssen beweisen, dass ihre Mutter jüdischer Abstammung war. Wenn der Vater Russe war, dann waren nach den sowjetischen Gesetzen auch die Kinder Russen, und so stand es auch in ihren Sowjetpässen. Wenn diese Kinder nach Deutschland kommen möchten, dann sind sie plötzlich wieder Juden, die von den Russen flüchten mussten.

    Um nach Deutschland einzureisen, muss ein Russlanddeutscher eine Deutschprüfung bestehen, den Sowjetpass mit dem Eintrag „Deutscher“ vorlegen und nachweisen, dass er nicht Teil des Sowjetsystems war.

    Die älteren Kontingentflüchtlinge zeigen den deutschen Beamten ihre sowjetischen Auszeichnungen und fühlen sich als Teil des Sowjetsystems...

    Zitat von ArtAllm:
    Ein Kontingentflüchtling darf keiner anderen Religion angehören und mindestens einen jüdischen Vorfahren haben.
    Auch die Sprachkenntnisse sind nicht obligatorisch!
    -----
    Zitat von Kugelfisch:
    Korrekt. Wieder mal und nur für kurze Zeit.
    Umgekehrt. Erst seit kurzer Zeit (seit 2005) müssen die Kontingentflüchtlinge deutsche Grundkenntnisse vorweisen. Seit 1990 bis 2005 durften sie ohne Sprachkenntnisse nach Deutschland einreisen.

    Zitat von ArtAllm Beitrag anzeigen
    Die nichtdeutschen Familienangehörigen sind keine Russlanddeutschen. Sie dürfen nur zusammen mit den Russlanddeutschen nach Deutschland kommen.
    ------------
    Zitat von Kugelfisch:
    Sie bekommen Aussiedlerstatus und alle hiermit verbundenen Vorteile - Wahlrecht, Begrüßungsgeld (ich glaube, vor kurzem abgeschafft), Staatsbürgerschaft, können sich an der UNI über die Zentrale bewerben, obwohl keine Bildungsinländer etc. Der feine Unterscheid ist daher spannend aber für unsere Diskussion nicht relevant.
    Das ist eine Schweinerei, aber dennoch sind Aussiedler und Russlanddeutsche verschiedene Begriffe. Bitte in Zukunft nicht verwechseln!

    Zitat von Kugelfisch:
    Ich selbst, um studieren zu können, was ich will, musste eine "Bescheinigung über den Verlust des Personalausweises" beantragen und mich mit ihr bewerben, drin stand meine Volkszugehörigkeit nicht und wir sprechen hier nicht über die Stalinszeiten, sondern über die 90er Jahre!
    Also, Sie geben zu, dass in Ihrem Sowjetpass kein Eintrag „Jude“ vorhanden war?

    Und Sie sind für einen deutschen Beamten trotzdem ein jüdischer Flüchtling der von den Russen flüchten musste??

    :rolleyes:

    Und ein „schlauer“ Russlanddetuscher, der im Sowjetpass keinen Eintrag „Deutscher“ hatte, ist für den deutschen Beamten kein Vertriebener und darf nicht nach Deutschland kommen. Merken Sie den Unterschied und die Doppelmoral?

    Zitat von ArtAllm Beitrag anzeigen
    Apropos Aussiedler: Wer kein Deutsch spricht, ist kein Deutscher, sondern ein Familienzugehöriger der Deutschen.
    --------
    Zitat von Kugelfisch:
    E-g-a-l. Staatsbürger der BRD. Sofort. Warum denn?
    Weil der deutsche Gesetzgeber, Politiker und Beamte „Schiss“ haben, und nicht „rassistisch“ sein möchten. In den deutschen Gesetzen steht nicht drin, dass die nichtdeutschen Familienangehörigen der Russlanddeutschen sofort und ohne Sprachkenntnisse eingebürgert werden müssen. Aber ich kann mir vorstellen, was los wäre, wenn man die Aussiedler nach Herkunft „sortiert“ hätte. Das wäre dann „Rassismus“.

    Zitat von ArtAllm:
    Aber bei den Kontingentflüchtlingen spielen Jüdischkenntnisse gar keine Rolle, nur die Abstammung und Religion.
    ----------
    Zitat von Kugelfisch:
    Korrekt. Wobei erwiesen sich die Jiddischkentnisse für meine Familie in Stuttgart als sehr praktisch. Meine Tante und Mutter haben sich viele Bekannte ans Land gezogen, die nicht mal ich verstehe, so stark sie schwäbeln.
    So was kommt sehr selten vor. Siehe meinen Beitrag oben.


    Zitat von ArtAllm:

    Sie finden keinen älteren Russlanddeutschen, der kein Deutsch spricht (manche sprechen nur gebrochen Russisch).
    ----------
    Zitat von Kugelfisch:
    Ehrlich? Dann muss ich in einem meiner Sprachkurse so richtig schlecht geträumt haben. Ah hören sie bitte auf. Der Prozentsatz derjeniger, die Deutsch zumindest in Broken sprechen ist untzer älteren höher, als unter jüngeren, es sind aber nicht annähernd "alle", wie sie hier das so darzustellen versuchen.
    Das war Ihre Erfahrung ende der 90ger.

    In Wirklichkeit sieht es so aus:

    Die ersten Heimkehrer waren meist Familienangehörige der nach dem Krieg in Deutschland verbliebenen Russlanddeutschen, die viel Energie aufwanden, um ihre Angehörigen zu finden. Erst in den 1980er-Jahren und vor allem nach der Selbstauflösung der Sowjetunion 1991 wuchs auch die Zahl der nach Deutschland zurückreisenden Aussiedler an und betrug jahrelang um 200.000 pro Jahr, wobei seit

    Mitte der 1990er-Jahre mehr und mehr auch nichtdeutsche Familienangehörige mit nach Deutschland kamen, die noch Deutschstämmigkeit zweiten Grades nachweisen können und dadurch als Aussiedler galten. Dieser Strom ist nicht auf die Aktivitäten der schon zuvor in Deutschland lebenden Russlanddeutschen zurückzuführen. Die Gründe hierfür liegen sicherlich meist in der wirtschaftlichen und politischen Irritation, der starken Armut und den immer mehr wachsenden innerrussischen Konflikten nach Zerfall der UdSSR.

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    Also, Sie waren in Ihrem Sprachkurs mit Leuten, die Ende der 90er nach Deutschland kamen. Das waren meistens Wirtschaftsflüchtlinge, die die deutschen Gesetze missbraucht haben, um sich hier in Deutschland in Russengettos abzuschotten.

    Die meisten Russlanddeutschen sind bis mitte 1990 nach Deutschland gekommen, sprechen gut Deutsch und sind gut integriert.

    Für einen großen Teil der älteren Russlanddeutschen war die Ausreise nach Deutschland das für sie wichtigste Ereignis in ihrem Leben. Während einige Jugendliche nur widerwillig mit ihren Eltern mitkamen, war die Übersiedlung für viele Ältere die Verwirklichung eines Lebenstraumes, nach langer Heimatsuche, ständiger Vertreibung und völkischer Entwurzelung. Sie haben sich bis ins hohe Alter traditionell überlieferte deutsche Sitten und Bräuche bewahrt und zeigen eine meist gesunde und friedliche Einstellung zur eigenen Nationalität, ohne das Trauma des 2. Weltkrieges und Hitlers Diktatur als emotionale Barriere zum Selbstverständnis eines deutschstämmigen Volksgutes zu betrachten. Da sie sich oft als die unschuldigen Prügelknaben von Stalins Hass auf die Deutschen verstehen mussten, in jeder Hinsicht diskriminiert wurden, ohne am Nationalsozialismus beteiligt gewesen zu sein, haben sie keine Form der ethnischen und gemeinschaftlichen Schuldgefühle und sind in unbedarfter Weise stolz auf ihr Deutschtum. Viele der älteren Russlanddeutschen hatten zudem wegen ihrer Herkunft schreckliche Misshandlungen und Diskriminierungen in der UdSSR überlebt und viele Familienmitglieder in den Straflagern Sibiriens verloren - bis sie sich in Deutschland sicher fühlen durften.

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    Also, der Unterschied zwischen älteren Russlanddeutschen und Kontingentflüchtlingen ist gewaltig. Die älteren Kontingentflüchtlinge sprechen kein Deutsch, fühlen sich in Deutschland fremd, fühlen sich als Teil des Sowjetsystems und sind auf ihre sowjetischen Auszeichnungen stolz (siehe Zitat oben).

    Die älteren Russlanddeutschen fühlen sich als Opfer des Sowjetregimes, haben keine Schuldgefühle, fühlen sich in Deutschland mehr zuhause, als in der UdSSR, und sind auf ihr Deutschtum stolz.

    Zitat von ArtAllm:
    Aber die meisten Kontingentflüchtlinge sprechen nur Russisch, und sie brauchen einen Dolmetscher beim Besuch eines deutschen Amtes.
    -------
    Zitat von Kugelfisch:
    Korrekt. Nur sie bekommen keinen vom Amt gestellt. Im Unterscheid zu den Aussiedlern, die genau so kein Deutsch sprechen, eine Amtshilfe aber zu Seite haben.
    In Wirklichkeit haben die Kontingentflüchtlinge einen Anspruch auf einen Dolmetscher, aber es gibt in Deutschland kaum Leute, die Russisch gelernt haben.
    Da 80% der Kontingentflüchtlinge arbeitslos sind, brauchen sie viel öfters einen Dolmetscher in deutschen Ämtern, als die Aussiedler, deren Arbeitslosenquote unter dem Bundesdurchschnitt liegt.
    Außerdem helfen die deutschen Verwandten beim Papierkrieg und ersetzen bei Bedarf den Dolmetscher.

    Die Bundesrepublik Deutschland bietet den Zuwanderern alle Möglichkeiten, die auch deutsche Staatsbürger haben.

    Theoretisch können die Flüchtlinge bei jedem Sozialamt damit rechnen, einen Dolmetscher gestellt zu bekommen.

    Leider gibt es solche Hilfen bei den Arbeitsämtern, Jugendämtern etc. nicht.

    Die Arbeitsämter bieten jedem, für den Arbeitsmarkt zu gebrauchenden Flüchtling einen Sprachkurs an...

    Die Arbeitslosenzahlen bei den jüdischen Emigranten belaufen sich, im Land Brandenburg, auf etwa80 % (nach Aussagen des Sozialamtes Potsdam).

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  10. #520
    Mitglied Benutzerbild von ArtAllm
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    Standard AW: Aschkenasische Juden/Turkvolk der Khasaren

    Zitat Zitat von forkosigan Beitrag anzeigen

    Ihre Behauptungen über "jüdische Autonomie" und mangelnde Interesse der Juden an jüdische Kultur sind genau so lächerlich. Wenn es irgendwo in Sibirien eine "deutsche Autonome" erstellt wurde, hätten sich Russlanddeutsche auch dorthin nicht umsiedeln wollte.
    Natürlich!

    Birobidschan ist nicht Sibirien, das ist schon fast die pazifische Küste, mit wunderschöner Natur!

    Manche Russlanddeutschen wollten in der kasachischen Wüste, in den Deportationszonen, eine deutsche Autonomie gründen, aber man hat ihnen nicht einmal ein Stückchen Steppe gegönnt!

    Bitte lernen Sie zumindest die Geschichte des Landes, aus dem Sie stammen!

    .

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