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Thema: Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von mr-mali
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    Standard Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?

    Normalerweise werden Religionen als "Gegner" der Wissenschaften berachtet. Dies mag für die westlichen abrahamitischen Religionen gelegentlich zutreffen, insbesondere wenn die Religion mit Scheuklappen gelehrt und praktiziert wird. Auch sind die Exklusivitätsansprüche der jeweiligen "Weisen" und Gelehrten der diversen Religionen ein Grund darüber zu sinnieren, wie tief eigentlich der philosophische Hintergrund und der Tiefgang der jeweiligen Religion wirklich reicht. Besonders trist wird es, wenn man folgende Infantiltexte zu lesen bekommt:
    Zitat Zitat von Muhamed20 Beitrag anzeigen
    ... alle nicht-Muslime in die Hölle gehen (was Fakt ist), ...
    Es ist dieser trauriger Bankrott geistiger Religiosität, die mich dazu bewog, hier diesen neuen Thread zu eröffnen.

    Ganz Abseits der Religion der Dünnbrettbohrer liegen die philosophischen Einsichten vieler Religionen, die meist im "Westen" kaum behandelt werden. Dennoch existieren sie und sie sind keineswegs konträr zur modernen Wissenschaft!

    Viele östliche Einsichten schreien förmlich nach Parallelen mit den modernen Wissenschaften, insbesondere der Nuklear-Physik. So gehen östliche "Religionen" (zb: Hinduismus) von einem allgemeinen "Geist" oder "Gottheit" aus, die "Brahman" genannt wird. Die Schriften zum Hinduismus enthalten u.A. die Upanishaden, dir eine eine Sammlung philosophischer Schriften im Hinduismus ausmachen und Bestandteil des Veda sind.

    Die moderne Physik der subatomaren Teilchen weiß von der "Unschärfe" der Aussagen über Teilchen zu berichten (Siehe unter Unschärferelation bei Heisenberg).

    Hierzu 2 Zitate, die in ihrem Ursprung kaum unterschiedlicher sein können! In den Upanishaden wird über die "reele" Welt folgende, diffus wirkende Beschreibung in der ISA-Upanishade gegeben (Die allerdings keineswegs diffus ist!):

    • Es bewegt sich. Es bewegt sich nicht.
    • Es ist weit, und es ist nah.
    • Es ist in all diesem,
    • Und es ist außerhalb von all diesem!

  2. Wirkt wohl extrem abstrus, nichtwahr?!

    Aber nun, zum Vergleich, ein Text von Julius Robert Oppenheimer

    • Wenn wir zum Beispiel fragen, ob die Position des Elektrons die gleich bleibt, müssen wir "nein" sagen;
    • Wenn wir fragen, ob die Position des Elektrons sich mit der Zeit ändert, müssen wir ebenfalls "nein" sagen;
    • Wenn wir fragen, ob das Elektron in Ruhe verharrt, müssen wir "nein" sagen;
    • Fragen wir aber, ob es in Bewegung ist, müssen wir auch "nein" sagen!
(Aus: J.R.Oppnheimer "Science and Common Underständing", Oxford University Press, London, 1954, Seiten 42-43. Man sollte hierzu noch bemerken, daß Oppenheimer die Upanishaden und Veden sogar original in Sanskrit(!) zu lesen in der Lage war!)

Ich denke, diese zwei Parallelen Einsichten zeigen, daß sehr wohl der mystische Weg des Hinduismus zu fast gleichen Einsichten gelangt wie die moderne Physik im Sub-Nuklearen!

Religion und Wissenschaft müssen also keineswegs gegeneinander positioniert sein: Vielmehr zeigen sie nur unterschiedliche Wege zur ähnlichen Einsicht!
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  • #2
    GESPERRT
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    Standard AW: Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?

    Scheinbare Übereinstimmungen begründen nichts.
    Die EINSICHT ist wissenschaftlich immer ein Näherungsprozeß.

    Deine Einlassungen sind gegenstandslos.
    Siehe auch Poppers "Logik der Forschung"

    Erledigt!

  • #3
    Mitglied Benutzerbild von mr-mali
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    Standard AW: Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?

    Zitat Zitat von kotzfisch Beitrag anzeigen
    Deine Einlassungen sind gegenstandslos.
    Erstaunlich, mit welcher Stumpfsinnigkeit die Einsichten sowohl aus den Upanishaden wie auch die eines R. Oppenheimer als "gegenstandlos" abgetan werden. Als wären alle Trottel, nur ihre Kotze habe bestand.

    Zitat Zitat von kotzfisch Beitrag anzeigen
    Die EINSICHT ist wissenschaftlich immer ein Näherungsprozeß.
    Ein dumme Verallgemeinerung, die der angegebenen Parallelität zwischen Hinduismus (Als Beispiel!) und moderner Teilchenphsik nicht mal annähernd Rechnung trägt. Die Benutzung des Begriffs "Näherungsprozeß" ist hier absolut sinnlos angewendet und durch nichts mit der Thematik verknüpft.

    Bessere Köpfe als sie haben das parallele Denken der heutigen Teilchen-Physik mit den fernöstlichen Denkweisen längst erkannt. So hat Niels Bohr die östliche Einsicht von Yin und Yang als Komplementär zur westlichen Nuklear-Physik so hoch eingeschätzt, daß er, angesichts seiner Adeligung, dieses Symbol in seinem Wappen aufgenommen hat:


    Aber sie halten Niels Bohr wie auch Heisenberg sicherlich auch für Voltrottel..... wahrscheinlich auch seinen Dutzfreund A. Einstein, der ähnliche Parallel-Gedanken zu manchen fernöstlichen Denkweisen erkannte.....

    Vielleicht sollten sie mal ein wenig, ein ganz wenig nachdenken bevor sie hier dummes Zeugs sinnlos hinschmieren!

    Zur Ähnlichkeit der Physik mit dem Zen-Buddhismus folgende Überlegung:

    Die heutige Physik erkennt, daß Teilchen in einem Wirkungsfeld aus dem "Nichts" entstehen können und ins "Nichts" wieder zurückkehren können. Es gibt also keine ewig-währende "Materie". Hierzu ein Text von Daisetz Teitaro Suzuki,ein profunder Kenner des Zen-Buddhismus:
    Buddhisten fassen ein Objekt als Vorgang, nicht als "Ding" oder "Substanz" auf. ..... Der buddhistische Begriff "Samsara" für ein "Ding" bedeutet eher "Vorgang" oder "Taten". Dies macht deutlich, daß die Buddhisten unsere Erfahrung als Zeit und Bewegung verstehen!
    (Auch nur so ein Trottel?! Oder sind sie es eher selber?!)


    PS.
    Popper bezieht die Quantenmechanik ebenfalls in seinen Überlegungen ein!
    Geändert von mr-mali (11.01.2011 um 23:47 Uhr)

  • #4
    Tod den Eliten Benutzerbild von Rikimer
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    Standard AW: Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?

    Ich moechte als Okkultist dies aus dieser Richtung betrachtet wissen:

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    Es fuehrt einen naeher an meine Gedankenwelt heran.

    MfG

    Rikimer
    „Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, doch dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!“
    (Theodor Körner 1791-1813)

  • #5
    Quo vadis? Benutzerbild von heide
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    Standard AW: Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?

    ..."Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?"...
    Religion und Philosopie sind Geisteswissenschaften.
    Sie leben von "Theorien" - Gedankengängen über die Menschheit.
    Die Wissenschaft lehrt Fakten.
    Ob die Fragestellung in der Strangüberschrift so überhaupt gestellt werden kann?
    Ja, vergiss nur, dass es Menschen gibt...

    Hölderlin



  • #6
    Miss Verständnis Benutzerbild von Leila
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    Standard AW: Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?

    Zitat Zitat von mr-mali Beitrag anzeigen
    Normalerweise werden Religionen als "Gegner" der Wissenschaften berachtet. […]
    Normalerweise lese ich nach einem solchen Satz nicht weiter, gerade so, wie jetzt.

  • #7
    nouvelles à la main Benutzerbild von umananda
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    Standard AW: Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?

    Zitat Zitat von mr-mali Beitrag anzeigen
    Normalerweise werden Religionen als "Gegner" der Wissenschaften betrachtet. (...)
    Die Theologie sowie die Philosophie sind genau den umgekehrten Weg gegangen und haben sich zu einer eigenständigen Wissenschaft gewandelt ... diese geisteswissenschaftlichen Disziplinen haben sich erst im 19. Jahrhundert von den Naturwissenschaften endgültig gelöst ...

    Aber mittlerweile verzweigen sich selbst die Naturwissenschaften immer mehr und kaum ein "Wissenschaftler" hat noch einen Blick für andere Disziplinen übrig. Die Scheuklappen werden immer enger gezogen .... jede wissenschaftliche Disziplin sitzt in ihrem jeweiligen Mikrokosmos fest.

    Servus umananda


    Überzeugen ist unfruchtbar.

    Walter Benjamin
    (1892 - 1940)

  • #8
    Neutraler Unparteiischer Benutzerbild von Nachbar
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    Standard AW: Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?

    Zitat Zitat von umananda Beitrag anzeigen
    Die Theologie sowie die Philosophie sind genau den umgekehrten Weg gegangen und haben sich zu einer eigenständigen Wissenschaft gewandelt ... diese geisteswissenschaftlichen Disziplinen haben sich erst im 19. Jahrhundert von den Naturwissenschaften endgültig gelöst ...

    Aber mittlerweile verzweigen sich selbst die Naturwissenschaften immer mehr und kaum ein "Wissenschaftler" hat noch einen Blick für andere Disziplinen übrig. Die Scheuklappen werden immer enger gezogen .... jede wissenschaftliche Disziplin sitzt in ihrem jeweiligen Mikrokosmos fest.

    Servus umananda
    Seit wann gehört dieser wunderbare griechische Begriff des Theion und seine Logia (Theologia) samt Inhalt zu den Naturwissenschaften?


    Nachbar1160

  • #9
    nouvelles à la main Benutzerbild von umananda
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    Standard AW: Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?

    Zitat Zitat von Nachbar Beitrag anzeigen
    Seit wann gehört dieser wunderbare griechische Begriff des Theion und seine Logia (Theologia) samt Inhalt zu den Naturwissenschaften?


    Nachbar1160
    Wo habe ich das geschrieben? Anscheinend funktioniert das Plappermäulchen bei einigen Usern schneller als die Denkvorrichtung. Die reine Naturwissenschaft ist eine sehr junge Wissenschaft, wenn man sie im Kontext zur Entwicklung des menschlichen Denkens setzt ...

    Servus umananda


    Überzeugen ist unfruchtbar.

    Walter Benjamin
    (1892 - 1940)

  • #10
    Des Flügels Geflügel Benutzerbild von Sathington Willoughby
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    Standard AW: Religion und Wissenschaft: Gegenseitiger Ausschluß?

    Zitat Zitat von mr-mali Beitrag anzeigen
    Religion und Wissenschaft müssen also keineswegs gegeneinander positioniert sein: Vielmehr zeigen sie nur unterschiedliche Wege zur ähnlichen Einsicht!
    Die Einsichten mögen manchmal ähnlich sein, die Wege dorthin sind fundamental anders. Religion - ich beziehe mich hier nur auf die monotheistischen - ist all das, was wir noch nicht wissen, Gott ist der Platzhalter.
    Wir wussten nicht, wie die Erde entstand, also hat Gott sie geschaffen. Wir wussten nicht, warum die SOnne auf- und untergeht, also haben wir einen Gott eingesetzt und mussten nicht weiter nach Erklärungen suchen.
    Dann aber haben einige Menschen Fragen gestellt und Antworten gefunden. Diese ANtworten haben Gott immer weiter zurückgedrängt.
    Vor ein paar hundert Jahren dachte man, Gott habe die Welt vor ca. 6000 Jahren geschaffen, alle Lebewesen gleichzeitig.
    Mittlerweile gehen viele christliche WÜrdenträger einen moderneren Weg und verbreiten die These, Gott hätte den Urknall ausgelöst und würde die Evolution steuern.
    Wir sehen, Gott ist aus vielen Bereichen verdrängt worden. Viele Religionsleute werden immer noch Unwissen dahingehend interpretieren, das Gott doch irgendwie im SPiel ist, sei es nur hinter den Kulissen, Tatsache ist aber, das Religion auf Glaube beruht und Wissenschaft auf Wissen, es sind also wie YIng und Yang zwei Seiten einer Medaille, aber vollkommen entgegengesetzt.
    Mein Geschlecht : Kämpfer
    Meine Pronomen : Blut, Schweiß und Tränen

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