Original von Weltenbrand
Mißtrauen existiert unter kleinen Kindern nicht.

Stimmt
Original von Weltenbrand
. Mißtrauen ist erlernt. Und wie alles, was man lernen muß, hat es einen Sinn.
Stimmt

Original von Weltenbrand
Ein Narr, wer diese Erkenntnisse verwirft! Wer sich weigert aus Erfahrungen zu lernen, fällt naiv immer wieder auf die selben Dinge herein.
Macht Sinn .

Man macht allerdings nicht immer die gleichen Erfahrungen.
Aus dem Grund sind bequeme Pauschalurteile die sich nur auf einen Set Erfahrungen stuetzen vom Prinzip her falsch : Sie lassen Variabeln ausser Acht . Du solltest flexibel genug sein, noetige ‘Kurskorrekturen’ vornehmen zu koenen .

Auch ist der ‘Geschehnisrahmen’ zu bewerten in welchem solche Erfahrungen gesammelt worden sind : waren die Erlebnisse Aktion oder Reaktion ?

Gewiss mag es viel tuerkisches ‘Gesindel’ geben, doch wenn Dein Blinddarm ploetzlich raus muss , hopst Du dann schnell vom Operationstisch, bloss weil Dich ein tuerkischer Chirurg anschaut? Wenn Deine ?kuenftige Frau beim Geburtgeben eine Bluttransfusion braucht, steht auf dem Blutspendenbeutel ob es von ‘Gesindel’ ist oder nur der Resusfaktor?

In Bezug auf ‘Kurskorrekturen’ ,skeptisches Denken , Hypocrisy etc : Hier etwas Interessantes , der exakte originale Text , der von einem Mann geschrieben wurde ,der von ‘uns’ auch mal zum ‘Gesindel’ gezaehlt wurde:

“ AUTOBIOGRAPHISCHES

Hier sitze ich, um mit 67 Jahren so etwas wie den eigenen Nekrolog zu schreiben. Dies tue ich nicht nur, weil mich Dr. Schilpp dazu ueberredet hat; sondern ich glaube selber dass es gut ist , den Mitstrebenden zu zeigen , wie einem das eigene Streben und Suchen im Rueckblick erscheint. Nach einiger Ueberlegung fuehlte ich , wie unvollkommen ein solcher Versuch ausfallen muss. Denn wie kurz und beschraenkt ein Arbeitsleben ist , wie vorherrschend die Irrwege , so faellt doch die Darstellung des Mitteilungswertes nicht leicht - der jetzige Mensch von 67 ist nicht derselbe wie der von 50, 30 und 20 . Jede Erinnerung ist gefaerbt durch das jetzige So-Sein , also durch einen truegerischen Blickpunkt. Diese Erwaegung koennte wohl abschrecken . Aber man kann doch Manches aus dem Selbst-Erleben schoepfen , was einem andern Bewusstsein nicht zugaenglich ist.

Als ziemlich fruehreifem jungem Menschen kam mir die Nichtigkeit des Hoffens und Strebens lebhaft zum Bewusstsein, das [sic] die meisten Menschen rastlos durchs Leben jagt. Auch sah ich bald die Grausamkeit dieses Treibens , die in jenen Jahren sorgsamer als jetzt durch Hypocrisy und glaenzende Worte verdeckt war. Jeder war durch die Existenz seines Magens dazu verurteilt , an diesem Treiben sich zu beteiligen. Der Magen konnte durch solche Teilnahme wohl befriedigt werden, aber nicht der Mensch als denkendes und fuehlendes Wesen. Da gab es als ersten Ausweg die Religion, die ja jedem Kinde durch die traditionelle Erziehungs-Maschine eingepflanzt wird. So kam ich – obwohl ein Kind ganz irreligioeser ( juedischer) Eltern - zu einer tiefen Religioesitaet , die aber im Alter von 12 Jahren bereits ein jaehes Ende fand. Durch Lesen populaerer wissenschaftlicher Buecher kam ich bald zu der Ueberzeugung , dass vieles in den Erzaehlungen der Bibel nicht wahr sein konnte. Die Folge war eine geradezu fanatische Freigeisterei , verbunden mit dem Eindruck , dass die Jugend vom Staate mit Vorbedacht belogen wird ; es war ein niederschmetternder Eindruck . Das Misstrauen gegen jede Art der Autoritaet erwuchs aus diesem Erlebnis , eine skeptische Einstellung gegen die Ueberzeugungen, welche in der jeweiligen sozialen Umwelt lebendig waren – eine Einstellung , die mich nicht wieder verlassen hat , wenn sie auch spaeter durch bessere Einsicht in die kausalen Zusammenhaenge ihre urspruengliche Schaerfe verloren haben.
(Abstract for demonstration and commenting purposes only. Copyright 1949 -1970 by the Library of Living Philosophers, Inc. Albert Einstein: Philosopher –Scientist ; ISBN 1-56731-432-5 ;entered by owner of a purchased copy , permitted under the ‘ fair use clause’ , Title 17, Chapter 1, Section 107 US Code)

Etwas zum Nachdenken .Fortsetzung etwas spaeter heute.

Wie immer mit freundlichem Gruss

Bis dann...Heinz