Seit 1912 stellte die SPD die stärkste Kraft im Reichstag und verfügte somit über große Macht im Deutschen Reich. Zwar bemühte sich Kaiser Wilhelm II, den Wohlstand der Arbeiter zu mehren, war von SPD und Gewerkschaften, die es 1914 auf viele Millionen Mitglieder brachten, jedoch nicht gerade angetan. Die SPD galt als unpatriotisch, weil sie die Rüstungsanstrengungen des Reiches kritisierte.
Der Kriegseintritt Deutschlands allerdings galt selbst unter den Mitgliedern der SPD als legitim und man befand, daß, es sich um einen Verteidigungskrieg des von der Entente eingekreisten deutschen Reiches handelt. Wilhelm sicherte Österreich-Ungarn militärischen Schutz im Kriegsfalle zu, jedoch befand er, daß jeder Kriegsgrund mit dem Akzeptieren des österreichischen Ultimatums durch Serbien entfallen war. Die Königsfamilien Euopas demonstrierten Eintracht, doch waren sie dem Willen der Militärs nicht gewachsen und der Krieg nahm seinen Lauf.
Damals fiel dem Reichstag keine Entscheidungsgewalt zu, was Krieg oder Frieden betraf, jedoch mußte der Reichstag über die Bewilligung von Kriegskrediten für das deutsche Reich befinden und an dieser 1914 erfolgten Bewilligung hatte die SPD maßgeblich mitgewirkt. Einhellig war man der Meinung, daß es nun Zeit für die SPD ist, zu zeigen, daß sie aus guten Deutschen besteht und man entschied zu Gunsten von Kaiser Wilhelm II.
Trägt man Deutschland also die "Alleinschuld" am ersten Weltkrieg zu, so hat auch die SPD einen Teil dieser Bürde zu tragen. Natürlich hat das deutsche Reich keine Schuld am Kriege, die über ein legitimes Maß hinaus geht, aber es ist ein "Was wäre wenn Szenario."
Die Kruppwerke Essen, die damals auch für die Rüstung produzierten, im Jahre 1910 (nachkonturierte Luftaufnahme):