Unser Gold liegt in amerikanischen Tresoren und nun sollen auch noch unsere Geldscheine im Ausland gedruckt werden:
[Links nur für registrierte Nutzer]Geld ist recht billig, zumindest Scheine. Drei bis zehn Cent – so viel müssen die auserwählten Druckereien für die Herstellung einer Euro-Banknote ausgeben. Klingt erst mal nach wenig, doch das Schein-Geschäft ist milliardenschwer. Auch an der Isar wird der Euro gedruckt, schön abgeschirmt an der Prinzregentenstraße in München, bei der privaten Banknotendruckerei Giesecke & Devrient (G&D). Wer hierzulande die Scheine in seinem Geldbeutel sichtet, findet darin oft Banknoten aus München. Sie tragen an einschlägiger Stelle den Buchstaben „P“. Er steht für Giesecke & Devrient.
Mit all dem ist es bald vorbei: Das Euro-Drucken wird ins Ausland verlagert. Hunderte hoch qualifizierte Drucker bangen um ihre Jobs. In der Branche brodelt es, doch nach außen gibt man sich bedeckt. Über Geld spricht man nicht. Noch weniger über das Geschäft drumherum. Verschwiegenheit ist in der Branche das oberste Gebot, schließlich geht es um äußerst sensible und sicherheitsrelevante Verträge zwischen staatlichen Behörden und zertifizierten Banknotendruckern. Kein Staatsoberhaupt gibt gerne zu, dass das eigene Geld im Ausland produziert wird. In Deutschland indes schert man sich offenbar weniger um das nationale Prestige – und um heimische Unternehmen.
Beide deutsche Euro-Druckereien – sowohl die staatliche Bundesdruckerei in Berlin als auch G & D – mussten dieses Jahr eine herbe Schlappe hinnehmen: Sie dürfen im kommenden Jahr entweder keine oder nur noch ganz wenige Euro-Banknoten für ihre Heimat herstellen.