Das Symbol der Mondsichel findet sich auch in vielen nicht islamischen Kulturen, auch im Christentum. So wird die Jungfrau Maria in der katholischen Tradition häufig auf der Mondsichel stehend dargestellt (siehe auch Mondsichelmadonna).
Diese Darstellungsform geht zurück auf eine Textstelle in der Offenbarung des Johannes in der die Himmelserscheinung einer jungen Frau beschrieben wird:
„Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.“
– Offb 12,1 EU
In der katholischen Tradition wird Maria in dieser Darstellungsform auch als „Himmelskönigin“ (lat. regina coeli) bezeichnet. Andere sehen darin eine Darstellung der „reinen Gemeinde“, die Vollzahl aller Gläubigen.
Manchmal wird auch angenommen, die Sichel stelle nicht den Mond, sondern die Venus dar, die in der Astrologie Weiblichkeit symbolisiert und mit der Maria ebenfalls häufig assoziiert wird. Die Venus erscheint, wie der Mond, oft als Sichel – dies ist allerdings mit bloßem Auge nicht zu erkennen.