Wegen 28 Cent fristlos entlassen

[Berwick]

Wieder so ein Fall einer Bagatellkündigung.

Diesmal sollte jemand sogar wegen 28 Cent fristlos entlassen werden:

Der Arbeitnehmer hatte einem früheren Kollegen bei der Materialausgabe drei Schrauben im Wert von 28 Cent besorgt und dort angegeben, die Schrauben für eine bestimmte Maschine zu benötigen. Als der Arbeitgeber per anonymem Hinweis davon erfuhr, forderte er vom Betriebsrat die Zustimmung zur fristlosen Kündigung. Dies verweigerten die Arbeitnehmervertreter, das Unternehmen zog vor das Arbeitsgericht.

Die Richter betonten zwar, dass auch die Unterschlagung dreier Schrauben ein wichtiger Grund für eine fristlose Kündigung sein könne. Allerdings müsse die lange Betriebszugehörigkeit sowie das Schuldeingeständnis des Arbeitnehmers berücksichtigt werden.

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2 Gedanken drängen sich mir da auf:

1. Wer hat diesen anonmen Hinweis gegeben? Womöglich sogar der frühere Kollege? War das eine Falle?

2. Der Mann war/ist Betriebsratschef. Sollte er deswegen entlassen werden?

[Klopperhorst]

In so einer Firma hätte ich schon freiwillig gekündigt. Offenbar kann man dort niemandem vertrauen.

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[tabasco]

Diebstahl von wie viel Schrauben rechtfertigt denn die Kündigung? Von 5? 50? 50? 5 Kilo?

[Berwick]

Bagatellen jedenfalls rechtfertigen keine Kündigung.

BTW: Manager schädigen ihre Firmen in Millionenhöhen - und werden NICHT gekündigt.

Auch nicht wegen 28 Tausend Euro nicht.

Da sind das "peanuts".

Und falls ein Manager doch mal gekündigt wird, so bekommt er eine Millionenabfindung - und wechselt gleich zur nächsten Firma, die sich von ihren Managern gerne schädigen lässt ....

[pittbull]

BTW: Manager schädigen ihre Firmen in Millionenhöhen - und werden NICHT gekündigt.

Sie tun dies nicht vorsätzlich.

[Klopperhorst]

Sie tun dies nicht vorsätzlich.

Umso schlimmer. Dummheit gehört noch mehr bestraft, obwohl ich mir das z.B. bei den Schmierlappen der Banken nicht vorstellen kann. Die haben ganz bewusst ihre Bilanzen so geschönt und in Zweckgesellschaften ausgelagert, dass der Beschiss nicht sofort offensichtlich wurde.

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[Brutus]

Marktwirtschaft und BRD-Demokratie vom Feinsten! Wer 28 Milliarden €urotz stiehlt oder veruntreut, oder ein Zigfaches davon wie Jörg Asmussen, der dem deutschen Steuerzahler etwa 1000 Milliarden €urotz gestohlen hat, darf Staatssekretär bleiben und wird zur Belohnung sogar als SPD-Mitglied in eine konservativ-liberale Regierung übernommen - auf persönlichen Wunsch von Angela Merkel.

[Leila]

Ein gutes deutsches Wort lautet: Verhältnisblödsinn.

[Cinnamon]

Der Manager der das Unternehmen um Geld schädigt tut dies meist nicht eigennützig, sondern aus Dummheit. Er beklaut seinen Arbeitgeber nicht .

Wenn der Mann auch noch Betriebsratsvorsitzender ist hat er natürlich noch eine Vorbildfunktion. Das hätte das Gericht berücksichtigen und der Entlassung zustimmen müssen. Bagatelle hin oder her. Ab wann ist es eigentlich eine Bagatelle?

[Berwick]

Sie tun dies nicht vorsätzlich.

Doch doch. Es gibt genug Manager, die ihre Firma ganz vorsätzlich schädigen.

Wie Falle Middelhoff - Arcandor.

Insolvenzverwalter klagt gegen Middelhoff

Karstadt-Insolvenzverwalter Görg will Thomas Middelhoff, den ehemaligen Chef der Karstadt-Mutter Arcandor, und weitere Manager auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagen. Mehrere Immobilien sollen unter Marktwert verkauft und zu überhöhten Preisen von Karstadt zurückgemietet worden sein.

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