Straßburg (RPO). Ex-Außenminister Joschka Fischer hat zusätzlich zu seinen diversen Beraterverträgen noch einen Job übernommen: Wie ein Sprecher des Europarats am Montag mitteilte, wird der Grünen-Politiker eine Art Weisenrat leiten, den die paneuropäische Länderorganisation gemeinsam mit der Türkei initiiert hat.
Dafür wurden neun "herausragende Persönlichkeiten" engagiert, die während des im November beginnenden sechsmonatigen Vorsitzes der Türkei im Ministerkomitee des Europarats über eine Verbesserung des interkulturellen Dialog nachdenken sollen.
Die neun Weisen sollen sich den Angaben zufolge unter anderem mit den größer werdenden Gräben zwischen den unterschiedlichen Gemeinschaften und der "Radikalisierung" bestimmter Gruppen befassen. In einem Bericht zum Thema "Gemeinsam im 21. Jahrhundert leben - das paneuropäische Projekt" sollen sie Maßnahmen für mehr Toleranz und gegenseitigen Respekt vorschlagen.
Der Gruppe gehören unter anderen die ehemaligen EU-Kommissarinnen Emma Bonino und Danuta Hübner, der frühere französische Präsidentenberater für "Solidarität und Jugend", Martin Hirsch, der russische Jabloko-Abgeordnete und Menschenrechtskommissar Wladimir Lukin sowie die türkische Professorin für Politische Wissenschaft, Ayse Kadioglu, an.
Den Angaben zufolge sollte Fischer die Initiative am Donnerstag gemeinsam mit dem Generalsekretär des Europarats, Thorbjörn Jagland, in Brüssel der Presse vorstellen.