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Thema: Die Rückkehr der "Computer-Inder"

  1. #1
    Werbeträger Benutzerbild von LuckyLuke
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    Standard Die Rückkehr der "Computer-Inder"



    Inder haben es in der Boombranche der Informationstechnologie weit gebracht. In den aufregenden 90er Jahren hatte der Weg zur Weltspitze für viele ehrgeizige Computer-Inder nur eine Richtung: raus aus Indien. Doch der Wind hat sich gedreht.


    Von Christoph Heinzle, ARD-Hörfunkkorrespondent, Neu Delhi

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    SAP-Niederlassung in Bangalore/Indien (Archivbild 2004)

    "Die Abwanderung von hochqualifizierten Arbeitskräften vor einigen Jahren kommt Indien jetzt zugute", sagt Sudindra Hangal, der selbst aus den USA in seine Heimat zurückgekehrt ist. "Jetzt dreht sich der Trend um und bringt Arbeitskräfte zurück, die in den USA und anderswo ausgebildet wurden und Erfahrungen gesammelt haben", stellt der Software-Entwickler fest.

    Bessere Möglichkeiten als im Ausland

    Nach fünf Jahren beim US-Computerriesen Sun Microsystems in den Vereinigten Staaten kam Hangal vor vier Jahren ins südindische Bangalore. Hier begann der Boom der indischen Informationstechnologie, hier eröffneten internationale und indische Unternehmen reihenweise Entwicklungszentren. "Es ist ein guter Zeitpunkt, in Indien zu arbeiten, weil die meisten Firmen ausbauen", erzählt der IT-Experte. "Als Rückkehrer kann man den Arbeitsbereich wechseln. Ich bekam hier zum Beispiel die Möglichkeit, ein eigenes Team aufzubauen. Diese Chance hätte ich in den USA wahrscheinlich nicht gehabt. Das bringt neue Erfahrungen und Fähigkeiten, die mir hoffentlich insgesamt helfen."
    25.000 indische Computerexperten haben die Vorteile ihres Heimatlandes in den vergangenen vier Jahren entdeckt und sind zurückgekehrt, schätzt der Branachenverband Nasscom. 10.000 waren es allein im vergangenen Jahr. Die Branchenkrise in manchen amerikanischen und europäischen Unternehmen spielte dabei eine Rolle, familiäre Gründe und die zunehmende Attraktivität des Technologie und Wirtschaftsstandorts Indien.

    Das gute Gefühl, etwas zurückgeben zu können

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    Im Jahr 2000 wurde in Deutschland die erste Greencard für IT-Experten ausgegeben

    Viele Rückkehrer haben aber auch den Drang, etwas für ihr Heimatland tun zu wollen. Sai Prasad Koneru etwa: "Ich hatte von Anfang an das Gefühl, wieder nach Indien zurückkehren zu müssen und hier etwas aufzuziehen", sagt der Software-Experte aus dem südindischen Hyderabad. "Es macht mich stolz, jetzt etwas für mein Land, meine Gesellschaft, meine Kultur zu tun. Etwas zurückgeben zu können, indem ich hier beispielsweise Arbeitsplätze schaffe, gibt mir ein gutes Gefühl."
    Koneru hat jahrelang Erfahrungen in Großbritannien, Japan und auch in Deutschland gesammelt. Statt im Ausland zu bleiben hat Koneru mit einem deutschen Geschäftspartner seine eigene Firma eröffnet. So finden die Rückkehrer aus den USA, Großbritannien, Deutschland und anderswo nicht nur zunehmend attraktive Jobs in Indien, sondern sie verändern auch die indischen Firmen. Traditionell sehr hierarchisch, bürokratisch und autoritär ausgerichtet, bekommen sie durch die Rückkehrer frischen Wind.

    "Kultur der Kreativität und Innovation"


    Durch Shajid Mohammed etwa: "Der größte Unterschied ist die Kultur, eine Kultur der Kreativität und Innovation, wo man keine Angst hat, Fragen zu stellen, Dinge in Frage zu stellen und zu verändern." Mohammed war gleich nach dem Studium nach Texas gegangen und zwölf lange Jahre geblieben. Als er vor zwei Jahren nach Indien zurückkehrte und bei einer Internetfirma in Hyderabad anfing, schüttelten viele Freunde und Bekannte die Köpfe.
    "Tendenziell sagt man hier: geh ins Ausland, verdiene Geld", sagt Mohammed. "Wenn du zurückkommst, bist du verrückt, weil du die Chance vergibst, noch mehr zu verdienen." Doch der Mythos des Billiglohnlandes Indien stimmt längst nicht mehr. Viele Firmen hier haben erkannt, dass sie qualifiziertes Personal nur mit ordentlichen Löhnen halten können. Und dank internationaler Aufträge können sie sich das inzwischen auch leisten.

    Gehälter in Indien deutlich gestiegen


    "Geld ist für Rückkehrer inzwischen kein Thema mehr", meint A.S. Murthy, Personalchef von Satyam, das mit etwa 20.000 Mitarbeitern einer der indischen Computer-Riesen ist. "Die Rückkehr nach Indien ist attraktiv geworden. Erstens haben sie in den vergangenen 15, 20 Jahren viel Geld im Ausland verdient und zweitens sind die Gehälter in Indien gestiegen.

    Auf der Führungsebene haben wir fast aufgeschlossen. Nicht was die Bruttogehälter angeht, aber bei dem, was übrig bleibt."
    [Links nur für registrierte Nutzer] ARD-Hörfunk-Korrespondent Christoph Heinzle

    Dennoch leben die Rückkehrer in einem Indien, das immer noch unter Stromausfällen, Wassermangel und Verkehrsinfarkt leidet. Ein Indien, das von Korruption, Ineffizienz und Bürokratie geplagt wird, beklagt der Programmierer Mohammed. "Die Bürokratie ist frustrierend. Und ich mache meinem Ärger auch Luft. Schließlich bin ich Kunde und habe Rechte - auch wenn das hier manchmal nicht anerkannt wird."

    Rückkehrer sind hohe Ansprüche gewohnt


    Lautstark verlangen zurückkehrende Inder bessere Infrastruktur, besseren Service und moderne Technik. Und sind damit ein nicht zu unterschätzender Faktor für das Entwicklungsland Indien. Die hohen Ansprüche der Rückkehrer kommen am Ende ihren neuen Arbeitsgebern zugute, meint auch Personalvermittler A.K. Menon: "Die Rückkehrer brachten eine gewisse Würze in die indischen Unternehmen, die das sehr nötig hatten, um neuen Kunden zu gewinnen, die alten zu halten und deren Wünsche besser zu erfüllen."
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    Ein weiterer (Bevölkerungs-)Riese erwacht?!

    Fragt sich nur, woher jetzt für Deutschland die erforderliche qualititive Zuwanderung herkommen soll....



    MfG LL

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    in Rot

  2. #2
    politi_m
    Gast

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    Zitat Zitat von Lucky Strike
    Fragt sich nur, woher jetzt für Deutschland die erforderliche qualititive Zuwanderung herkommen soll....
    Qualitative Zuwanderung? Unnötig! Wir brauchen einfach mehr Kinder deutscher Familien, die alle eine hohe Bildung genießen können.

  3. #3
    Pascal N.
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    Diese Bildung wird allerdings von der Gleichmacherschule der Sozis und sog. Sozial"demokraten" schon in den Anfangsstadien zerstört.
    .

  4. #4
    Bewohner der Erde Benutzerbild von Touchdown
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    Zitat Zitat von Sebastian Goretzki
    Diese Bildung wird allerdings von der Gleichmacherschule der Sozis und sog. Sozial"demokraten" schon in den Anfangsstadien zerstört.
    Dann denk doch mal darüber nach warum nahezu alle Länder, die in der PISA-Studie vor uns lagen, die von dir kritisierte "Gleichmacherschule" haben.

    Unser Schulsystem ist absolut beschissen. Wer auf die Hauptschule geht hat von vornherein verloren. Ausserdem selektiert unser Schulsystem nach sozialen Gesichtspunkten.
    Du wirst niemals ein Kind der Mittel- oder Oberschicht auf der Hauptschule finden.
    Das dreigliedrige Schulsystem gehört schnellstens abgeschafft.
    "So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet und es leben nur noch die Idioten!"
    Die beste Band der Welt!

    Keine Angst vor Terroristenschweinen!!!

    Du bist die Menschheit!!!

  5. #5
    Pascal N.
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    Die Gleichmacherschule mag ja für die sozial schwachen und die dummen gut sein, doch was ist mit den normalen und begabten Menschen?
    Die werden dann überhaupt nicht mehr gefördert. Auf den Hauptsschulen befinden sich doch größtenteils Ausländer. Die sollte man einfach abschieben -> Problem gelöst.
    .

  6. #6
    Bewohner der Erde Benutzerbild von Touchdown
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    Zitat Zitat von Sebastian Goretzki
    Die Gleichmacherschule mag ja für die sozial schwachen und die dummen gut sein, doch was ist mit den normalen und begabten Menschen?
    Die werden dann überhaupt nicht mehr gefördert. Auf den Hauptsschulen befinden sich doch größtenteils Ausländer. Die sollte man einfach abschieben -> Problem gelöst.
    Sehr naive Denkweise. Das auf Hauptschulen größtenteils Ausländer sind stimmt nur in den Großstädten. Die Abschiebungsforderung ist weder realistisch noch würde das irgendein Problem lösen. Es gibt auch genug sozial schwache deutsche Familien.

    Natürlich können unterschiedlich begabte Kinder in der gleichen Klasse unterschiedlich gefördert werden.
    Ich bin da auch kein Experte, aber es gibt da Konzepte und funktioniert in vielen anderen Ländern sehr gut.
    Entscheident für die Entwicklung von Jugendlichen ist nämlich ihr soziales Umfeld und da macht es einen entscheidenden Unterschied, ob man mit Kindern aus allen gesellschaftlichen Schichten zur Schule geht, oder eben nur mit denen aus den sozial schwachen Familien.

    Die in der PISA-Studie erfolgreichen Länder, wie z.B. Finnland, machen es uns vor.
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  7. #7
    Pascal N.
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    Das Beispiel mit Finnland hinkt.
    Es liegt wohl mehr am Ausländeranteil als an der Art des Schulsystems. Finnland hat nämlich nur einen vergleichsweise geringen Ausländeranteil von 1,9%. Deutschland hat einen offiziellen Anteil von rund 10%. Dort fehlt aber noch die Dunkelziffer, also diejenigen Bürger, die zwar einen Deutschen Pass haben, jedoch wenig bis gar kein Deutsch sprechen.
    .

  8. #8
    politi_m
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    Die Einheitsschule muss her. Abgesehen davon, dass das Bildungsniveau allgemein steigt (Pisa!!), ist die soziale Gerechtigkeit der große Pluspunkt an der Einheitsschule.
    Ich werde mich als Juso und Sozialdemokrat überall wo ich kann für die Einheitsschule einsetzen.

  9. #9
    Bewohner der Erde Benutzerbild von Touchdown
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    Zitat Zitat von Sebastian Goretzki
    Das Beispiel mit Finnland hinkt.
    Es liegt wohl mehr am Ausländeranteil als an der Art des Schulsystems. Finnland hat nämlich nur einen vergleichsweise geringen Ausländeranteil von 1,9%. Deutschland hat einen offiziellen Anteil von rund 10%. Dort fehlt aber noch die Dunkelziffer, also diejenigen Bürger, die zwar einen Deutschen Pass haben, jedoch wenig bis gar kein Deutsch sprechen.
    Dann schau dir Kanada an, Ausländeranteil etwa 13 Prozent, dennoch liegen sie in der PISA-Studie weit vor uns.
    Man kann es nicht auf die Ausländer schieben.
    Es liegt daran, dass wir bei der Integration scheitern, welche sicher nicht gefördert wird, wenn man die Ausländerkinder auch noch alle auf die Hauptschule schickt, wo sie dann in den Großstädten fast unter sich sind.
    Kanada könnte uns sowieso ein Vorbild sein, wie eine multikulturelle Gesellschaft funktioniert.
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  10. #10
    Bewohner der Erde Benutzerbild von Touchdown
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    Zitat Zitat von politi_m
    Die Einheitsschule muss her. Abgesehen davon, dass das Bildungsniveau allgemein steigt (Pisa!!), ist die soziale Gerechtigkeit der große Pluspunkt an der Einheitsschule.
    Ich werde mich als Juso und Sozialdemokrat überall wo ich kann für die Einheitsschule einsetzen.
    Die Bildungspolitik ist übrigens der einzige Grund, warum ich heute SPD wählen werde...
    "So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet und es leben nur noch die Idioten!"
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