AW: Der Aufstieg und Fall des Britischen Empire
Zumindest gibt es nicht wenige konservative Engländer, die uns Deutsche für den Untergang ihres Empire maßgeblich verantwortlich machen.
Wir hätten in zwei Weltkriegen die gesamte Weltordnung durcheinander gebracht.
Besonders den Ersten Weltkrieg und den damit verbundenen Untergang von 3 Monarchien , sehen die Engländer als Zäsur ihrer Geschichte an.
Seitdem mögen uns auch viele Engländer nicht mehr.
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Michael Kohlhas
Zumindest gibt es nicht wenige konservative Engländer, die uns Deutsche für den Untergang ihres Empire maßgeblich verantwortlich machen.
Wir hätten in zwei Weltkriegen die gesamte Weltordnung durcheinander gebracht.
Besonders den Ersten Weltkrieg und den damit verbundenen Untergang von 3 Monarchien , sehen die Engländer als Zäsur ihrer Geschichte an.
Seitdem mögen uns auch viele Engländer nicht mehr.
Wäre das Empire nicht auch ohne Kriege zerfallen?
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Die Frage, warum das Britische Empire zerfallen ist, bedarf immer noch einer Antwort. Man kann wohl kaum behaupten, daß die Afrikaner oder die Inder in der Lage gewesen wäre, die britische Staatsmacht militärisch zu besiegen, wenn diese entschlossen gewesen wäre, ihre Besitzungen zu behalten.
Doch in die beiden Weltkriege gegen Deutschland zog das Britische Empire unter dem Vorwand, die Freiheit und Selbstbestimmung anderer Völker zu verteidigen. Damit war der Geist aus der Flasche, überall im Empire regten sich Unabhängigkeitsbestrebungen, weil die Kolonien immer weniger einzusehen vermochten, warum nicht auch für sie das Recht auf nationale Selbstbestimmung gelten sollte. Und auch die Briten taten sich immer schwerer, einen Vorwand zu finden, um ihren Kolonien dieses Recht zu verweigern. Die Briten hatten sich im Gestrüpp ihrer bodenlosen Heuchelei selbst verfangen.
Stimmt diese These? Ist das der Grund, warum das Britische Empire schliesslich zerfiel? Falls nicht, was dann?
AW: Der Aufstieg und Fall des Britischen Empire
Darauf gibt es wohl auch keine einfache Antwort, da es viele komplexe Wechselwirkungen gab ,jedenfalls war der Niedergang des Empires sicher mitunter auch eine Folge von diversen Entscheidungen, die die Briten ab dem Ende des 19. Jahrhunderts in ihrer Außen und Bündnispolitik fällten.
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Götz
Darauf gibt es wohl auch keine einfache Antwort, da es viele komplexe Wechselwirkungen gab ,jedenfalls lag es sicher mitunter auch an diversen Fehlern, die den Briten in ihrer Bündnispolitik unterliefen.
Wäre eine deutsch-britisches Bündnis überhaupt möglich gewesen?
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Candymaker
Was genau die als Bezugsgröße nehmen, keine Ahnung. Man nennt den Graphen den "Hubbert Imperial Peak". Er soll bei allen aufsteigenden und fallenden Imperien immer gleich sein und sagt aus, dass sich ein territorial weit versponennes heterogenes Reich nicht gegen einen ähnlich starken Widersacher wehren kann, da sonst die Kosten einer solchen Konfrontation so hoch sind, dass es daran anschließend selbst zerbricht.
Ah, jetzt gibts auch schon für Imperien einen Hubberts Peak.
Den gibts ja mittlerweile schon für alles.
Ich empfehl dir zu dem Thema eher Münklers "Imperien". Der hat das ganze etwas genauer analysiert und das ein klein wenig anders empfinden.
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Sprengt doch dieses Forum gleich in die Luft!
Nur schon die überbreiten Bildtafeln! Als wäre mein Monitor so groß wie ein Leichentuch.
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Alwin
Wäre das Empire nicht auch ohne Kriege zerfallen?
Es hätte zumindest die besetzten Länder noch viele Jahrzehnte lang weiter auspressen können. Der Abstieg wäre wesentlich langsamer erfolgt. Übrigens ein kaum bekannter Punkt..... es haben die Deutschen während dem 2. Weltkrieg massenweise perfekt gefälschte Pfundnoten in Umlauf gebracht, was Großbritannien in eine äußerst schwierige Lage brachte, weil das Pfund auch in den Kolonien galt und diese mit in den Abgrund riss. Das hat den Untergang des Empires noch weiter beschleunigt.
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Alwin
Wäre eine deutsch-britisches Bündnis überhaupt möglich gewesen?
Wahrscheinlich, aber die Briten zogen es vor ihre kolonialen Rivalen auf Kosten deren gemeinsamen Feindes zu beschwichtigen. Eine Rechnung die sich wohl nicht rentierte, weil sich dieses Unterfangen als zu kostspielig und schwächend für die Briten erwies und letztlich den Weg für den ambitioniertesten imperialen Hauptrivalen und Möchtegernuniversalerben des Empires, die USA, frei machte.
Natürlich lässt sich nicht wirklich klären, ob die Briten mit einer strikten Neutralitätspolitik oder gar einer Bündnispolitik mit Deutschland wirklich besser gefahren wären, bzw heute besser da stehen würden.
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Götz
Wahrscheinlich, aber die Briten zogen es vor ihre kolonialen Rivalen auf Kosten deren gemeinsamen Feindes zu beschwichtigen. Eine Rechnung die sich wohl nicht rentierte, weil sich dieses Unterfangen als zu kostspielig und schwächend für die Briten erwies und letztlich den Weg für den ambitioniertesten imperialen Hauptrivalen und Möchtegernuniversalerben des Empires, die USA, frei machte.
Ich würde mal eine These in den Raum werfen.
Allgemein wird ja behauptet Deutschland sei so mächtig gewesen wegen seines
industriellen Aufschwungs was sicherlich stimmt, wenn man sich jedoch andere Bereiche anschaut war Deutschland klar im Rückstand.
GB und Frankreich hatten viel höhere Kapitalinvestitionen in Übersee.
Das deutsche Kolonialreich war bescheiden im Vergleich zu GB.
Gerade die beiden Marokkokrisen zeigten doch eigentlich das Deutschland
klar isoliert war.
Deutschlands Problem war nicht seine Stärke, sondern seine Schwäche?