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Parabellum
Die 262 hatte in niedrigeren Höhen keine Geschwindigkeitsvorteile und war im Kurvenkampf unterlegen. Ich möchte nicht sagen das ein Abschuss einfach war, ich möchte allerdings damit sagen da sie zuammen mit den chronisch mangelhaft ausgebildeten dt. Piloten bei den Jagdfliegern der Westmächte nicht als ernstzunehmender Gegner gewertet wurde. Man scheute einen Luftkampf mit ihr nicht, da man sich über die hohen Erfolgsaussichten im Klaren war.
Weil diese Luftkämpfe in der Regel in den geringen Höhen nach dem Start und vor der Landung stattfanden. In großen Höhen musste sich der Me-Pilot gar nicht erst auf den Luftkampf mit den Begleitjägern einlassen und konnte sich auf die Bomber konzentrieren. Ein Vorteil, den seine Kameraden in den Kolbenmotorflugzeugen nicht hatten.
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Parabellum
Aber auch bei der R4M war der entscheidende Nachteil die wirksame Kampfentfernung gewesen, auch wenn das Konzept an sich ein Erfolg war. Das Problem blieb das man in ein unkonventionelles Flugzeug konventionelle Technik von "Gestern" (von den R4M mal abgesehen) einbauen musste, weil man nichts anderes in Serienreife anbieten konnte.
Das war bis Ende der Fünfziger noch Standard. Nach dieser Logik hätte es keine Mig-15, Mig-17, Mig-19, F-86, F-100, etc. in der bekannten Konfiguration geben dürfen. Und bekanntlich setzten die sowjetischen Mig-15 den amerikanischen B-29 Superfortress im Koreakrieg, trotz derer den alten B-17 und B-24 deutlich überlegenen Abwehrbewaffnung, genug zu, um sie nur noch zu Nachteinsätzen aufsteigen zu lassen.
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Parabellum
Ein Flugzeug mit nicht gerade zuverlässigen und extrem beschussempfindlichen Triebwerken auf mind. 400 m an einen Bomberverband heranführen zu müssen, dessen Abwehrfeuer schon aus 1000m Entfernung einsetzt, ist eine Verschwendung von für das Reich wertvollen Flugzeugen und nicht mehr qualitativ ersetzbaren Piloten.
Die Qualität dere Triebwerke ist aber auch der einzige Grund, der das zum echten Problem werden ließ. Die Kameraden in den Kolbenjägern mussten ja auch in diesen Bereich einfliegen und hatten einen viel geringeren Geschwindigkeitsüberschuss, waren dem Beschuss also viel länger ausgesetzt, und hatten zudem auch meist noch eine schwächere Bewaffnung. Und sooo effektiv war die Abwehrbewaffnung der Bomber nun auch nicht. Nicht umsonst wurde ab 1943 der Begleitschutz hochgefahren, weil sich der Gedanke der sich gegenseitig schützenden "fliegenden Festungen" als falsch herausstellte.
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herberger
Guter Para ich schätze ja den Fachwissen, aber hier in dem Falle stelle doch bitte keine Beiträge mehr ein. Wir wollen doch hier keine Weiterbildung betreiben.
Man kann abschließend sagen. Die 262 war ihrer Zeit weit voraus und konnte im Reich ihr wahres Potential auf Grund von grundsätzlichen Planungsfehlern und den erschwerten Bedingungen auf Grund der Kriegslage nie voll entfalten. Ach ja vergessen : Der Gröfaz und Hermann Meier ("Wenn auch nur ein feindliches Flugzeug unser Reichsgebiet überfliegt, will ich Meier heißen!") waren da personell die Hauptschuldigen :D
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Parabellum
Man kann abschließend sagen. Die 262 war ihrer Zeit weit voraus und konnte im Reich ihr wahres Potential auf Grund von grundsätzlichen Planungsfehlern und den erschwerten Bedingungen auf Grund der Kriegslage nie voll entfalten. Ach ja vergessen : Der Gröfaz und Hermann Meier ("Wenn auch nur ein feindliches Flugzeug unser Reichsgebiet überfliegt, will ich Meier heißen!") waren da personell die Hauptschuldigen :D
Hermann Meier hatte in gewisser Weise recht, wäre es nur um die deutsche Luftverteidigung gegangen. Aber es ging später um mehr, die Luftwaffe musste auf allen Kriegsschauplätze kämpfen, das überforderte die Luftwaffe natürlich.
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herberger
Hermann Meier hatte in gewisser Weise recht, wäre es nur um die deutsche Luftverteidigung gegangen. Aber es ging später um mehr, die Luftwaffe musste auf allen Kriegsschauplätze kämpfen, das überforderte die Luftwaffe natürlich.
Der Herr Meier konnte gar nicht Recht haben. Den Luftraum vollständig vor dem Einflug eines feindlichen Flugzeugs zu schützen, ist selbst mit heutigen Mitteln illusorisch. Solche Aussagen sollte man nicht machen, wenn man sich nicht blamieren möchte.
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Maitre
Das war bis Ende der Fünfziger noch Standard. Nach dieser Logik hätte es keine Mig-15, Mig-17, Mig-19, F-86, F-100, etc. in der bekannten Konfiguration geben dürfen. Und bekanntlich setzten die sowjetischen Mig-15 den amerikanischen B-29 Superfortress im Koreakrieg, trotz derer den alten B-17 und B-24 deutlich überlegenen Abwehrbewaffnung, genug zu, um sie nur noch zu Nachteinsätzen aufsteigen zu lassen.
Doch, sofern erfahrenes Personal im Cockpit sitzt. Das konnte man bis 1952 im Koreakrieg, weil bis dahin sowj. Piloten die Angriffe flogen. Und das waren allsamt WK2-Veteranen. Als man die Abzog und das Feld den Nordkoreanern und Chinesen überließ war es mit der Überlegenheit der Mig-15 dahin.
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Die Qualität dere Triebwerke ist aber auch der einzige Grund, der das zum echten Problem werden ließ. Die Kameraden in den Kolbenjägern mussten ja auch in diesen Bereich einfliegen und hatten einen viel geringeren Geschwindigkeitsüberschuss, waren dem Beschuss also viel länger ausgesetzt, und hatten zudem auch meist noch eine schwächere Bewaffnung. Und sooo effektiv war die Abwehrbewaffnung der Bomber nun auch nicht. Nicht umsonst wurde ab 1943 der Begleitschutz hochgefahren, weil sich der Gedanke der sich gegenseitig schützenden "fliegenden Festungen" als falsch herausstellte.
Das Problem ist das durch diese Einsatzart die wenigen auf die 262 ausgebildeten Piloten direkt wieder verloren gehen. Womit wir beim Grundsatzproblem der Luftwaffe angekommen wären. Ausbildungsmängel. Und das nicht erst seit 1944, sondern schon weitaus früher.
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Doch, sofern erfahrenes Personal im Cockpit sitzt. Das konnte man bis 1952 im Koreakrieg, weil bis dahin sowj. Piloten die Angriffe flogen. Und das waren allsamt WK2-Veteranen. Als man die Abzog und das Feld den Nordkoreanern und Chinesen überließ war es mit der Überlegenheit der Mig-15 dahin.
Das lag aber auch noch an der größeren Verbreitung der F-86. Die Mig-15 war diesem Flugzeug zwar nicht wirklich unterlegen, wie heute häufig behauptet, aber es gab nicht mehr die Unterlegenheit zwischen Kolbenjäger und Jet. Und Chinesen wie Nordkoreanern fehlte- nach sowjetischen Darstellungen- wohl auch die Körperkraft, um so ein Flugzeug effektiv einzusetzen.
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Das Problem ist das durch diese Einsatzart die wenigen auf die 262 ausgebildeten Piloten direkt wieder verloren gehen. Womit wir beim Grundsatzproblem der Luftwaffe angekommen wären. Ausbildungsmängel. Und das nicht erst seit 1944, sondern schon weitaus früher.
Pilotenmangel und allgemeine Luftlage waren schlecht. Das betraf allerdings die gesamte Luftwaffe.
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Maitre
Der Herr Meier konnte gar nicht Recht haben. Den Luftraum vollständig vor dem Einflug eines feindlichen Flugzeugs zu schützen, ist selbst mit heutigen Mitteln illusorisch. Solche Aussagen sollte man nicht machen, wenn man sich nicht blamieren möchte.
Das war ja nur Görings humoriger Sarkasmus und keine ernsthafte Aussage. Diese Aussage wird Göring zugeschrieben, ich weiß noch nicht mal ob er das wirklich gesagt hat.
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Maitre
Pilotenmangel und allgemeine Luftlage waren schlecht. Das betraf allerdings die gesamte Luftwaffe.
Ein Gruppenkommandeur der Jagdwaffe hatte mal ein Memo verfasst mit der Kernaussage das, selbst wenn man die Jagdwaffe mit Nachwuchspiloten stetig flutet, die Erfolgsraten nicht besser werden, sondern im Gegenteil immer schlechter. Wenn der Nachwuchs in den Flugschulen nicht mal mehr das Navigieren lernt und bis er an die Front kommt ein paar Stunden nur untermotorisierte Schulflugzeuge geflogen hat, kann man den auch nicht ins Cockpit einer 262 setzen und erwarten, das die Potentiale des Flugzeugs voll ausgenutzt werden.
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Das lag aber auch noch an der größeren Verbreitung der F-86. Die Mig-15 war diesem Flugzeug zwar nicht wirklich unterlegen, wie heute häufig behauptet, aber es gab nicht mehr die Unterlegenheit zwischen Kolbenjäger und Jet. Und Chinesen wie Nordkoreanern fehlte- nach sowjetischen Darstellungen- wohl auch die Körperkraft, um so ein Flugzeug effektiv einzusetzen.
Pilotenmangel und allgemeine Luftlage waren schlecht. Das betraf allerdings die gesamte Luftwaffe.
Das Jagdgeschwader 44 war mit Me 262 ausgerüstet und das waren erfahrene Piloten. Es gab auch Abschüsse von Me 262 durch Alliierte Jäger, wenn es im Kampf war dann hatte der Pilot des Düsenjägers den feindlichen Jäger zu spät gesehen. Dann wurde die 262 beim Start und bei der Landung abgeschossen oder das Flugzeug war defekt.
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Ein Gruppenkommandeur der Jagdwaffe hatte mal ein Memo verfasst mit der Kernaussage das, selbst wenn man die Jagdwaffe mit Nachwuchspiloten stetig flutet, die Erfolgsraten nicht besser werden, sondern im Gegenteil immer schlechter. Wenn der Nachwuchs in den Flugschulen nicht mal mehr das Navigieren lernt und bis er an die Front kommt ein paar Stunden nur untermotorisierte Schulflugzeuge geflogen hat, kann man den auch nicht ins Cockpit einer 262 setzen und erwarten, das die Potentiale des Flugzeugs voll ausgenutzt werden.
Ja, das war ein allgemeines Problem. Auch im Cockpit einer Bf-109 oder FW-190 war die Überlebenschance neuer Flugzeugführer gegen Kriegsende ja nur noch marginal. Während die Amerikaner es sich erlauben konnten, ihre erfahrenen Piloten aus dem aktiven Einsatz herausrotieren zu lassen und in der Heimat Piloten auszubilden.