AW: Hartz 4 gekürzt wegen selbständiger Tätigkeit als "Bettler"
Ich frage mich, wie das JC ("Jobcenter") dahinter gekommen ist, dass der Mann sich ein paar Münzen durch Betteln verdient hat. Wurde er von netten Nachbarn denunziert? Oder hat ihn ein Sachbearbeiter gesehen? In einer großen Stadt wie Dortmund ist das eigentlich unwahrscheinlicher als in einer kleinen Kommune.
Dass die JC oft genug mit Existenzen spielen, ist kein Geheimnis und eine Sauerei. Aber die Betroffenen sind auch selbst schuld. Sie müssten sich organisieren und (friedlichen) Widerstand leisten. Als es Demos gegen die unsägliche Hartz-Reform gab, nahm nur eine Handvoll Leute dran teil. Die meisten Demonstranten standen wie ich in einem Arbeitsverhältnis, aber wollten den neoliberalen Sozialabbau nicht akzeptieren. Trotzdem wurden uns wütende Rufe wie "Geht arbeiten!" an den Kopf geworfen. Ich weiß nicht, wie viele dieser Leute selbst arbeitslos geworden und in H4 abgerutscht sind.
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Mütterchen
Nein, es ist nicht viel. Und ich sage vorab, diese Kontrolle durch das Amt und die Kürzung der Hilfen - das stünde, wäre ich für die Berechnung der Unterstützung zuständig, auch ganz sicher nicht oben auf meiner Prioritätenliste.
Das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Lage der Dinge. HartzV ist ja eine Grundsicherung. Viel kann man sich davon nicht leisten, dazu ist diese Sicherung ja auch nicht gedacht. Und ohne nähere Kenntnisse der Sachlage will ich jetzt auch nicht einfach so empören. Mich würde schon mal interessieren wieviel Geld dem Mann da in die Tasche fließt. Sind das ein paar Münzen oder ist das eine größere Summe? Lässt es sich davon dann gut leben? Wäre es lediglich anstrengender, einen Job anzunehmen? Will der Mann auch tatsächlich einen Job haben? Ich meine, der Artikel bezieht schon ganz klar eine Position aber man kann dazu auch eine andere Sichtweise haben. Die will ich auch nicht einnehmen, eben weil mir ganz viele Informationen fehlen die ich bräuchte.
Und noch etwas will ich sagen, man kann auch nicht immer eine Sache die nicht korrekt läuft damit entschuldigen/bagatellisieren indem man darauf hinweist dass an anderer Stelle Dinge noch viel deutlicher unrund laufen. Wobei natürlich große Mißstände eher angegangen werdn müssten, trotzdem käme man irgendwann an einen Punkt an dem man gar nichts mehr tun kann/will/soll.
Also, mir als Atheisten fällt zum Fall in Dortmund eine Stelle aus dem Matthäus-Evangelium ein, in dem Jesus zu den Pharisäern sagt: "Ihr schluckt Kamele, aber seiht (filtert) Mücken."
Milliarden an Bankster, "Flüchtlinge" und Israel, aber bei armen Teufeln wird auf jeden Groschen geguckt.
Die Grundsicherung ist ein Witz. Ich könnte damit kaum über die Runden kommen. Zu einem menschenwürdigen Leben gehört nicht nur das tägliche Brot, sondern mehr.
Dass sich ein Sachbearbeiter mit solchen "Mücken" beschäftigt, ist ein Armutszeugnis für dieses Land. Um das zu beurteilen, muss man die detaillierte Sachlage gar nicht mal kennen.
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bitchplease
Achso, soll jetzt jeder Selbstständige nebenbei Hartz bekommen?
Durchaus ne gängige Masche bei unseren osteuropäischen Mitbürgern. Da wird ein Gewerbe(Abriss o.ä.)angemeldet und da das nicht tragfähig ist, beziehen die Herrschaften nebenher Stütze.
Ganz nebenbei greifen sie auch noch Eingliederungshilfe und Fördergelder bei der ARGE ab.
Kann aber auch jeder Deutsche so machen, wenn er denn weiß, was alles machbar ist. Ich hab das auch über ein paar Jahre gemacht. Man muss da nur etwas "kreativ" sein, was den Gewinn angeht.
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Ich weiß von einer Frau aus dem ambulanten, betreuten Wohnen, die schon in Schwierigkeiten mit ihrer ihr zustehenden Knete kam weil ruchbar wurde, daß sie Flaschen sammelt..
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Mütterchen
Nein, es ist nicht viel. Und ich sage vorab, diese Kontrolle durch das Amt und die Kürzung der Hilfen - das stünde, wäre ich für die Berechnung der Unterstützung zuständig, auch ganz sicher nicht oben auf meiner Prioritätenliste.
Das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Lage der Dinge. HartzV ist ja eine Grundsicherung. Viel kann man sich davon nicht leisten, dazu ist diese Sicherung ja auch nicht gedacht. Und ohne nähere Kenntnisse der Sachlage will ich jetzt auch nicht einfach so empören. Mich würde schon mal interessieren wieviel Geld dem Mann da in die Tasche fließt. Sind das ein paar Münzen oder ist das eine größere Summe? Lässt es sich davon dann gut leben? Wäre es lediglich anstrengender, einen Job anzunehmen? Will der Mann auch tatsächlich einen Job haben? Ich meine, der Artikel bezieht schon ganz klar eine Position aber man kann dazu auch eine andere Sichtweise haben. Die will ich auch nicht einnehmen, eben weil mir ganz viele Informationen fehlen die ich bräuchte.
Und noch etwas will ich sagen, man kann auch nicht immer eine Sache die nicht korrekt läuft damit entschuldigen/bagatellisieren indem man darauf hinweist dass an anderer Stelle Dinge noch viel deutlicher unrund laufen. Wobei natürlich große Mißstände eher angegangen werdn müssten, trotzdem käme man irgendwann an einen Punkt an dem man gar nichts mehr tun kann/will/soll.
Richtig, es fehlen Informationen. Wie imnmer bei unserer Qualitätspresse.
Bettler können übrigens auch mal locker 1000 € am Tag "einnehmen".
Problem: es gibt weder Rechnung noch Quittung. Das Finanzamt wird jetzt auch noch kommen und großzügig schätzen.
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Schwabenpower
Richtig, es fehlen Informationen. Wie imnmer bei unserer Qualitätspresse.
Bettler können übrigens auch mal locker 1000 € am Tag "einnehmen".
Problem: es gibt weder Rechnung noch Quittung. Das Finanzamt wird jetzt auch noch kommen und großzügig schätzen.
80-130Euro sind realistisch pro Tag.
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Bettmaen
Ich frage mich, wie das JC ("Jobcenter") dahinter gekommen ist, dass der Mann sich ein paar Münzen durch Betteln verdient hat. Wurde er von netten Nachbarn denunziert? Oder hat ihn ein Sachbearbeiter gesehen? In einer großen Stadt wie Dortmund ist das eigentlich unwahrscheinlicher als in einer kleinen Kommune.
Dass die JC oft genug mit Existenzen spielen, ist kein Geheimnis und eine Sauerei. Aber die Betroffenen sind auch selbst schuld. Sie müssten sich organisieren und (friedlichen) Widerstand leisten. Als es Demos gegen die unsägliche Hartz-Reform gab, nahm nur eine Handvoll Leute dran teil. Die meisten Demonstranten standen wie ich in einem Arbeitsverhältnis, aber wollten den neoliberalen Sozialabbau nicht akzeptieren. Trotzdem wurden uns wütende Rufe wie "Geht arbeiten!" an den Kopf geworfen. Ich weiß nicht, wie viele dieser Leute selbst arbeitslos geworden und in H4 abgerutscht sind.
Um in Deutschland als Durchschnittsarbeitnehmer mitspielen zu können, muss eine umfangreiche Arbeitsdichte bewältigt, jahrelange Ausbildungsvorleistungen erbracht und z.T. weite Strecken von zu Hause zur Arbeit gefahren werden. Von der Belohnung werden einem umfangreiche Abgaben abgezogen. Klar kommt da Wut auf (Anscheins-)Hartzer auf, die zwar Zeit, Kraft und Kreativität für Demonstrationen einsetzen, aber nicht für die Arbeitssuche.
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Antisozialist
Um in Deutschland als Durchschnittsarbeitnehmer mitspielen zu können, muss eine umfangreiche Arbeitsdichte bewältigt, jahrelange Ausbildungsvorleistungen erbracht und z.T. weite Strecken von zu Hause zur Arbeit gefahren werden. Von der Belohnung werden einem umfangreiche Abgaben abgezogen. Klar kommt da Wut auf (Anscheins-)Hartzer auf, die zwar Zeit, Kraft und Kreativität für Demonstrationen einsetzen, aber nicht für die Arbeitssuche.
Für Normalverdiener in Steuerklasse I ist Arbeit unwirtschaftlich geworden. Und nur für das hehre Gefühl, daß man mit seinem Fleiß, seinem Schweiß und seinem Einsatz anderen ein schönes Leben ermöglicht möchte auch nicht jeder den Trottel machen.
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El Lute
Da rechne ich mir persönlich jetzt nur eher bescheidene Verdienstmöglichkeiten aus, da entsprechende Vorkenntnisse und Qualifikationen fehlen und altersbedingt eine Umschulung wohl nicht mehr in Betracht kommt.
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Fortuna
Für Normalverdiener in Steuerklasse I ist Arbeit unwirtschaftlich geworden. Und nur für das hehre Gefühl, daß man mit seinem Fleiß, seinem Schweiß und seinem Einsatz anderen ein schönes Leben ermöglicht möchte auch nicht jeder den Trottel machen.
Ich arbeite mittlerweile an Freitagnachmittagen nicht mehr. Dadurch verdiene ich zwar 170 € netto weniger im Monat, habe aber deutlich mehr vom Leben, weil ich nicht mehr Samstagsvormittags vor geschlossenen oder überfüllten Geschäften stehen muss und mich erst ab Samstagmittag von der langweiligen Arbeit erholen kann.
Als Hartzer bekäme ich keinen Mietvertrag in einem intakten Wohnumfeld und hätte kein Spielgeld für Aktienspekulationen.