Zitat:
18.51
Die Abg. König fragt den Zeugen weiter zur Äußerung der Familie Böhnhardt, welche sagte, dass die drei auf dem Mecklenburger Land untergekommen seien. Er habe sich danach nicht nochmal mit diesen unterhalten. Er habe sich sehr geärgert, habe nicht die Option bekommen, sich mit seinem Sohn zu unterhalten. Abg. König fragt nochmal nach: Dass heisst, sie wussten dass die Eltern Böhnhardt damals Kontakt zu den dreien hatten? “Das ist ganz offensichtlich so”. Er wäre nur einmal bei den Böhnhardts gewesen, kurz nach der Flucht. Dann habe er die drei Jahre später an einer Tanke getroffen, da habe Familie Böhnhardt geäußert: “Den dreien gehe es gut.” Ansonsten gab es keine konkreten Hinweise der Familie Böhnhardt auf den Verbleib des Trios.
18.48
Abg. Kellner fragt, wer den Brief mit dem Hinweis auf eine Informantentätigkeit Beate Zschäpes noch alles außer ihm gesehen habe. Antwort: Keiner, dass sei auch kein Brief sondern eine anonyme Nachricht gewesen. Er habe den Herrn Wunderlich davon erzählt. Herr Wunderlich hat den nicht gesehen. Ob er ihn vorher entsorgt habe, weis er nicht mehr. “Die Sache war eigentlich unbedeutend” und “anonyme Sachen gibt es viele”.
18.46
Auf Nachfrage des Abg. Adams berichtet Vater Mundlos, dass man das Internat irgendwann habe räumen müssen, durch die Presseberichte nach der Flucht habe sich das schließlich auch rumgesprochen, dass die so schnell nicht wieder zurückkommen. Er hatte ein Schreiben erhalten, das Zimmer von Uwe Mundlos in Ilmenau langsam mal zu räumen.
18.42
Der Abg. Adams versucht nochmal nachzufühlen, was der Zeuge aus eigener Erinnerung und späteren Infos rekonstruieren kann zum Tag der Flucht im Frühjahr 1998. Er habe Uwe Mundlos noch etwas schockiert in Erinnerung, er hätte von Beate und Böhnhardt gehört, dass sieben [?] Jahre Haft drohen würden. Auch Juliane Walther habe Schlüssel zurückgebracht. “Meinen Sohn habe ich nie wieder gesehen, er hat nur ganz kurz angerufen und hat auf Wiedersehen gesagt”, da hätte wohl Andre Kapke daneben gestanden. Auch zwei Tage wäre Kapke in der Nähe gewesen. “Es sah so aus, als ober der verhindern wolle unter 4 Augen [zu sprechen]“. Uwe Mundlos hätte zu ihm gesagt: “Vati auf wiedersehen, du siehst mich nicht wieder”. Er erinnert sich an ein Abschiedstelefonat zwei Tage später, seine Frau habe ihm gesagt: “Der Uwe ruft dich an, versuch ja nicht zu streiten”. Der Zeuge: “Meine Frau hat mir versucht sich zu schildern, dass der Kapke immer neben ihm stand”. Sohn Mundlos da: “Ich verlasse euch für längere Zeit. Hab’ euch lieb”. Das waren die letzten Worte. “Kapke war zum Abschied [1998] da und Kapke war auch am 4. November [2011] da” resümiert der Vater in Anspielung auf Kapkes geloggten Handystandort zur Tatzeit in Eisenach. “Der Kapke hing ja noch stärker da dran als die Juliane Walther” sagt er weiter. Vater Mundlos fragt sich, wenn der “Held von Eisenach”, wie er sagt, schon am 4.11. in den Abendstunden wusste, um wen es sich handelt, warum er dann nicht Polizisten am Bahnhof postiert habe, dort sei Zschäpe ja ausweislich der Berichte ja am Samstag oder Sonntag langgefahren.
18.39
Vater Mundlos äußert sich weiter kritisch über die jüngsten Verlautbarungen des bis vor kurzem noch Gothaer Polizeidirektors Michael Menzel vor dem Münchener Oberlandesgericht. Der Zeuge frage sich, woher denn der Herr Menzel so schnell die Vermisstenanzeige her hatte, “er hat ja behauptet, gleich am 4.11. die Vermisstenanzeige aufgefordert zu haben”. Vater Mundlos meint, dass es da auch um die Fingerabdrücke seines Sohnes ging. “Mein Sohn war nie straffällig geworden”. Weiter bezeichnet er Herrn Menzel etwas spöttisch als den Helden, der den Wohnwagen stürmte, an den er so einige Fragen hätte.
18.35
Der Abg. Adams fragt nochmal nach dem Brief, weil er meinte, dass zum Zeitpunkt der Flucht so viele Briefe ankamen. Mundlos: “Das war Schadenfreude” etc., es sei über die Familie her gerollt. “Was wollen sie da machen, sie müssen weiterleben”.
18.33
“Wenn ich jetzt höre das auf der Meldung von dem Unfall die zwei interessanten Personen da draufstanden… da lässt einen das schon nachdenklich werden” kommentiert Vater Mundlos Äußerungen aus einer der letzten Ausschuss-Sitzungen zu einem Aktenfund anlässlich des unfallbeschädigten Fluchtwagens. Dort habe Zielfahnder Wunderlich einen handschriftlichen Vermerk gemacht, es seien wohl auch relevante Chemnitzer Adressen darauf vermerkt gewesen.
18.31
Nochmal zum Auto was er in Jena vorfand: “Zufälligerweise stand am Jembopark ein Streifenfahrzeug… ” der Besatzung habe er gesagt: “Es läuft doch gerade die Fahndungsaktion nach dem Trio….Ich habe jetzt das Fahrzeug in der und der Straße gesehen”, die Beamten hätten dass dann weitergemeldet. “Sicherheitshalber hatten wir am nächsten Tag einen Termin mit Wunderlich”, spätestens da müsste der das gewusst haben, so der Zeuge.
18.27
Der Abg. Untermann fragt weiter zur Veranstaltung mit Roewer in Jena. “Dieser Ludendorff hat in Jena seine Audienz gegeben…” und meint den verkleideten Helmut Roewer. Der habe dort so getan, als ob er für die [Rechten] der ‘Spendieronkel‘ sei.
18.26
“Mein Sohn war ziemlich naiv. Freundschaft hat ihm viel bedeutet”. Er habe sich aus falsch verstandener Kameradschaft mit Uwe Böhnhardt in den Untergrund bewegt, so der Vater Mundlos. Sein Sohn fühlte sich geschmeichelt, als Freund von Böhnhardt zu gelten. Er geht nicht davon aus, dass die Flucht von Anfang an länger geplant war. Tage zuvor Uwe Mundlos noch bei einem Hausarzt und habe sich krankschreiben lassen. Weiter spricht er davon, dass Beate Zschäpe und Frau Böhnhardt ihn [unklar ob Uwe Mundlos oder Uwe Böhnhardt] mit “psychologischen Mitteln” unter Stress gesetzt haben und von einer mehrjährigen Haftstrafe sprachen. Der Zeuge Mundlos sagt: Er Hätte es verstanden, wenn Uwe Böhnhardt von seiner Familie nach Mecklenburg-Vorpommern geschickt worden wäre, um ein bisschen unterzutauchen, aber nicht dass alle drei dann verschwunden sind.
18.24
Der Abg. Untermann fragt weiter zur Chemnitz-Verbindung, Vater Mundlos gibt an, dass er nicht wusste wo dort der Starke wohnt, er hätte aber über Bekannte rumgefragt. Er “wäre bald selbst nach Chemnitz gefahren”, wenn die Familie Böhnhardt ihm nicht andere Andeutungen in Richtung eines Unterschlupfes im Raum Mecklenburger Land gegeben hätte. “Ich war nie bei Herrn Starke, ich habe ihn auch nie gesehen. Ich weiß nur dass er eine starke Bezugsperson für meinen Sohn war”.
18.22
Zwischendrin gibt er an, dass nach wie vor der Computer von Uwe Mundlos immer noch verschollen ist.
18.20
Der Abg. Untermann kommt auf die Äußerungen zurück, dass das Trio in den ersten vier Wochen hätte festgenommen werden können. Er will wissen, woher er sich die Sicherheit nimmt. Zeuge: Man hat bei der Garagendurchsuchung wohl 1-2 Adresslisten gefunden, die im Zusammenhang mit der Unterkunft in Chemnitz standen. Außerdem habe sein Sohn, der immer ordentlich war, ja auch massenweise Briefe von Thomas Starke aufbewahrt.
18.17
Die Abg. Pelke fragt den Zeugen Prof. Dr. Siegfried Mundlos weiter zu seiner Ansicht bzgl. der Morde und Überfälle des Trios nach der Razzia. Er antwortet kurz und knapp: “Wir sind ein Rechtsstaat. Die Schuld muss erst nachgewiesen werden, so lange gilt die Unschuldsvermutung”.
18.15
Vater Mundlos erklärt, dass es aus seiner Sicht einen erfolgversprechenderen Fahndungsansatz gegeben hätte: “Herr Roewer hat 400.000 DM eingesetzt um in das Umfeld des Trios einzudringen. Hätte er davon nur ein zehntel genommen und das als Kopfgeld ausgesetzt…. ich bin der Meinung, die gefährlichen Sprengstoffterroristen hätte man innerhalb einer Woche gehabt!”
18.13
Die Abg. Pelke interveniert nochmal und äußert, dass man doch im Nachgang die Erkenntnis habe, dass es doch nicht nur naive Jugendliche waren. Vater Mundlos reagiert: “Die waren sau naiv!” , zumindest sein jugendlicher Sohn, meint er. Sie fragt weiter zum Verbleib der drei und in wiefern er an entsprechenden Absprachen beteiligt war. “Ich betone es nochmal ganz deutlich: Es gab nie einen Deal zwischen Familie Mundlos und dem Verfassungsschutz oder der Polizei [...] über eine Rückholaktion”. “Ich hätte mich sofort für eine Rückhol-Aktion angeboten”. Er empfindet es als systematisch, dass der Verfassungsschutz in seinen Äußerungen immer wieder Familie Böhnhardt und Familie Mundlos verwechsele.
18.11
Vater Mundlos moniert ein weiteres mal die Kripo Live Sendung zur Fahndung nach seinem Sohn sowie Böhnhardt & Zschäpe. Er selbst hätte [roten Hakenkreuz-]Koffer als “vollkommen harmlosen Koffer” empfunden, im Fernsehen sei er aber so dargestellt worden, als könne der explodieren. “Man braucht doch die Bombenattrappe zu einer Bombe hochstilisieren” meint er. Der Vater von Uwe Böhnhardt habe da auch einige Dinge gesehen, die aus seiner Garage stammten. Er kenne solche Propaganda-Aktionen gegen missliebe Personen aus DDR-Zeiten, gibt er an. Er erwähnt die Observation von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, bei der der Kauf von Brennspiritus und Gummiringen beobachtet worden sein soll. Vater Mundlos: Er hätte daraus keinen Anschlag geschlussfolgert, sondern dass sie für die Oma Einweggläser besorgen [!?].
18.08
Die Abg. Pelke fragt nochmal zum Tag der Durchsuchung, als er das Fahrzeug der Familie Böhnhardt sah. Er hätte die Polizeibeamten angesprochen, die meinten aber, dass nicht Herr Böhnhardt betroffen sei, sondern jemand anderes. Er sei dann zu Familie Böhnhardt gefahren.
18.06
Die Abg. König liest dem Zeugen einige Namen aus der damaligen Zeit vor. Frank Liebau , Andreas Schulz, Enrico Theile, Juliane Walther, Andre Kapke, Christian Kapke, Holger Gerlach, Thomas Grund. Walther und Kapke kenne er ja, wie bereits geäußert. Auch Thomas Grund sei ihm in Erinnerung, in “sehr negativer” Art. Mundlos: “Die jungen Leute hatten sich in Winzerla die Mühe gemacht und wollten sich einen Jugendclub [Winzerclub] bauen, mit eigenen Händen…” und dann als Veröffentlichungsfeier war, hätte sich der Herr Grund alias Kaktus und noch wer als Leiter präsentiert. “Nur der Herr Grund ist nicht die geeignete Person gewesen” und spricht aufIM/Stasi-Geschichten an. Angeblich hätte er entsprechende Zweifel nicht ausräumen können, Grund sei für ihn damit nicht die richtige Besetzung für den Jugendclub gewesen, so Mundlos. Außerdem hätte der Alkoholmissbrauch zugelassen und sich verdrückt, wenn handgreifliche Leute kamen, so der Zeuge. Wurde denn seitens des Jugendamtes nach dem 26. Januar 1998 Kontakt aufgenommen? “Nein” meint Mundlos, es gab überhaupt kein Kontakt.
18.04
Der Zeuge erinnert sich nochmal an die Begebenheit am 26. Januar: Da sei er Richtung Schnellstraße gefahren, “da sah ich da dem Böhnhardt sein Auto, als es durchsucht wurde”, er sei ausgestiegen und habe gesehen, dass Böhnhardt nicht dabei war. Dann hat er das der Fam. Böhnhardt gesagt. Die hätten dann geäußert, dass ihr Sohn aus Angst vor einer Haft flüchtete.Sein Sohn Uwe Mundlos sei dann aus “falsch verstandener Freundschaft mitgeflohen”, so der Zeuge.
18.02
Der Vater Mundlos berichtet, das die Familie Böhnhardt nach dem Verschwinden des Trios ihm gegenüber angab: “Die sind in Mecklenburg bei Verwandten von uns”. Die Abg. König fragt nach, wer das genau sagte? Er: Wahrscheinlich beide (Vater + Mutter Böhnhardt).
18.00
Er erwähnt zwischenzeitlich noch einen Polizeibesuch von 3-4 Beamten, bei dem diese einen Rucksack mitnehmen wollten oder mitnahmen. Über die Razzia in der elterlichen Wohnung war er not amused.
17.58
Die Abg. König fragt weiter und möchte wissen, woher er seinen Verdacht auf Chemnitz hatten bzw. wann der kam und auf welchen Informationen dieser Verdacht basiert. Vater Mundlos: Als sein Sohn bei der Armee war und an einem Wochenende nachhause kam, sei er los gefahren, er habe noch einen Brief oder Visitenkarten bei ihm gesehen mit Charli Chaplin “Der große Führer”. Mundlos sei dann nach Chemnitz gefahren und wurde dort irgendwo festgenommen, wegen eines Rechtsrock-Konzertes oder einer rechten Kundgebung. Am Sonntag oder Montag sei er dann nach Chemnitz gefahren, über 30-40 Leute wurden von der Polizei in einer Turnhalle festgesetzt und kamen dann nach Mitternacht raus “Da wollte ich meinen Sohn unbedingt mit überzeugen, dass er mit nach Jena kommt”, auch wollte er den Hund [von Stefan Apel?] mitnehmen, weil der auch festgesetzt war. Aber: Die jungen Leute wollten vor den Chemnitzern scheinbar nicht zeigen dass sie jetzt von Papa abgeholt werden”. Die Jenaer seien dann mit den Chemnitzern in Richtung Neubaugebiet zusammen verschwunden. Er erinnert sich auch, dass sein Sohn einen relativ starken Briefverkehr mit dem Starke aus Chemnitz gehabt habe. Auf die Frage der Abg. König, ob das Wissen ist, was er zum damaligen Zeitpunkt schon hatte sagt er: Ja, der Name Starke tauchte damals öfter auf, der “war für mein Sohn ein Vorbild”.
17.53
Vater Mundlos kritisiert weiter, dass er nie ein Durchsuchungsprotokoll der Polizei ausgehändigt bekam, aus dem hervorging, welche Wohnung denn von Uwe Mundlos durchsucht wurde. Die Familie Mundlos habe damals festgestellt, das private Dinge nach der Durchsuchung fehlten, so u.a. eine Stereoanlage und ein teures Mountainbike. Da habe er sich auf den Weg gemacht um das Protokoll einzusehen, fuhr nach Erfurt zum LKA und habe sich vorgestellt. Man habe ihn sehr freundlich weitergelassen zur Staatsschutzabteilung, wo Aktenordner aufgestapelt waren und Bilder vom Kapke & Co. an den Wänden befestigt waren. “Da hing der halbe Thüringer Heimatschutz, so wie ich ihn kenne” erinnert er sich. Als er sich verabschiedete, habe ihm ein Polizist geraten, dass wenn er Einfluss auf seinen Sohn habe, dann versuchen soll, dass dieser sich als Kronzeuge anbiete. Das ging jedoch nicht, so Vater Mundlos. “Da war er zu gradlinig, zu ehrlich, dass hätte er nicht gemacht”. Danach sei er nach Jena gefahren, direkt zum Herrn Kapke und habe ihm gesagt: “Ich habe gehört du sprichst ganz gerne” bzw. sinngemäß “Man liebt den Verrat aber nicht die Verräter”. [Dann sei das 3000 DM teuere Mountain-Bike wieder zurückgekommen?], “Herr Kapke ist ein ganz ehrlicher Mensch” sagt er mit unüberhörbar zynischen Unterton.
17.50
Der Abg. Kellner fragt weiter, ob er selbst versucht habe seinen Sohn zu suchen. Das habe er mehrfach getan. “Das ich versucht habe meinen Sohn zu finden sehen sie schon dabei dass ich den Chef des LfV in einer öffentlichen Veranstaltung [nach einem Lebenszeichen] gefragt habe”. Er hätt jedoch nur begrenzte Kapazitäten gehabt, da er beruflich eingebunden war und einen schwerbehinderten Sohn habe. Die genannten Ereignisse waren nur Zufallstreffer.
17.48
Auch aus der Polizei sei der Kommentar zu ihm gekommen: “Wir haben ja auch noch richtige Verbrecher zu suchen außer die drei mit der merkwürdigen Bombengarage”. In dem Atemzug relativiert er nochmal die Bedeutung der Garage : “Die Garage ist so wie sie dargestellt wurde nur Propagandaobjekt” und ist sich erneut sich sicher: Sein Sohn hätte das niemals gemacht, andere Menschen mit Bomben in die Luft zu jagen. Er fragt in die Runde: “Wo sind denn die Bomben?”.
17.46
Der Abg. Kellner fragt nochmal nach der Häufigkeit zu den Informationen an Wunderlich. 1x meint Vater Mundlos, in der Sache mit dem Fluchtwagen habe er ihn informiert. Er habe auch mal im Internet eine Fahndungsmeldung gesehen, die jungen Männer [Mundlos / Böhnhardt] könnten Waffen besitzen. Da habe er Wunderlich gefragt, ob es dazu konkrete Erkenntnisse gibt, Wunderlich hätte nur gesagt, dass es die Standartverfahrensweise sei, eine Schusswaffe zu bekommen sei ja auch kein Problem.
17.42
“Ich habe mich immer gewundert… wer ist denn das, der meinem Sohn so blöde Ideen in den Kopf setzt” fragte sich Vater Mundlos damals, wie er heute im Ausschuss erzählt und offensichtlich nach wie vor so denkt. Erinnert sich, dass er einmal seinen Sohn ansprach “Sag mal Uwe… wenn ihr in 10 Jahren an die Macht kommen würdet… meinste, dass sich der Andre Kapke dann in Medizin auskennt?”, das Bildungswesen, Medizinwesen etc… all das brauche doch das Land, hab er gesagt, wie er im Ausschuss schildert.
17.40
Zwischendrin wiederholt er nochmal seine These, dass Brandt und andere führende Leute dazu da waren, Jugendliche anzulocken, damit der Verfassungsschutz die Kenntnis über deren rechte Aktivitäten dann als Erfolgsmeldung verkaufen könne, “in Wirklichkeit sind das nur Reingelegte” glaubt er.
17.38
“Dann kam er [Uwe Mundlos] zur Armee”. Danach hätte ihn ein ein Freund überzeugt, sein Abi nachzuholen. Da habe Vater Mundlos er gehofft, dass sein Sohn Uwe das packe und aus dem Milieu rauskomme. “Wenn ich aber heute weis, dass mein Gegenüber der Verfassungsschutz gewesen ist, dass der Herr Brandt mit 200.000 DM ausgerüstet war und es ein leichtes war…” das Brandt die jungen Leute rumkutschieren könnte, erzählt der Vater aufgebracht… “Der Thüringer Heimatschutz wäre nie so gediehen wenn der Verfassungsschutz da nicht tüchtig Steuergelder reingesteckt hätte!”. Das seien ja neben Brandt auch andere gewesen, erinnert er.
17.36
Der Abg. Kellner fragt nach, wie er grundsätzlich zum Tun der drei Stand. Vater Mundlos erklärt, dass er in den frühen 90er Jahren Beate Zschäpe und seinen Sohn kannte. Zschäpe konnte man eher links zu ordnen, sie hat sich geärgert dass Mundlos Springerstiefel trug, erklärt Vater Mundlos. “Das waren nicht nur Rechte sondern auch Punks”. Er habe versucht sie einer sinnvolle Beschäftigung zuzuführen und habe sie an den Campingurlaub ran geführt. Unter anderem campte man damals in Krakau. Auch habe er ihnen den Zeitzer Braunkohlensee empfohlen, dort seien sie dann wochenlang dann hingefahren mit Campingausrüstung, “auf die weise habe ich versucht die aus diesem Milieu rauszuholen”, so der Zeuge.
17.34
Auf die Frage, aus welcher Motivation er 2005 heraus eine Vermisstenanzeige gestellt habe, sagt er: Die Motivation sei logisch. Er dachte, evtl. ist ein Unglücksfall oder ein Verbrechen passiert. Er habe es auch schon viel früher passiert, aber wegen der Fahndung konnte er keine Vermisstenanzeige stellen.
17.32
Vater Mundlos glaubt, dass man die drei benutzt habe, “um in gewissen Kreisen Informationen zu bekommen”. Er äußert sinngemäß, dass der Verfassungsschutz wollt, dass sein Sohn zusammen mit Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe im Januar 1998 aus Jena in den Untergrund ging. Die Bombenwerkstatt könne dazu auch die Legende gewesen sein, so seine Thorie, um als “U-Boot” an die “heran zu kommen, an die man sonst nicht heran kam”. “Ich werde alles daran setzen, um diese Schweinerei, diese Schreibtischtäter aufzudecken”.
17.30
Die Abg. Marx fragt nochmal zur Verfassungsschutz-Veranstaltung im Hotel Explanade. Der Zeuge kritisiert erneut Helmut Roewer: “Der Herr Roewer fühlt sich sehr sicher”, faktisch sei die Familie aber nie informiert wurden durch den Geheimdienst. “Wir wurden nie informiert über eine Rückholaktion”, auch alles was Frau Böhnhardt erzählte sei bei ihm oder seiner Frau nicht angekommen. “Wenigstens 3-4 Jahre hatte Frau Böhnhardt mit denen [den Flüchtigen] Kontakt” weis er. “Die können doch nicht so blauäugig sein, dass jemand ohne Arbeit auf legalen Weg Geld verdienen kann” sagt er in Richtung des Verfassungsschutzes.
17.26
“Ich habe mich immer gewundert, wenn die drei zusammenbleiben, dann müssen die doch auffallen [...] insbesondere in Sachsen” so der Zeuge zwischendrin. “Das ist unbegreiflich, dass man da nicht auf zwei junge Männer kommt…die sahen nach den fast 13 Jahre fast so aus wie 1998″ [als nach dem 4. November 2011 weitere neue Bilder von ihnen bekannt wurden].
17.24
Zum Schäferbericht äußert er noch: “Herr Schäfer kann ja nur darüber berichten, was er für Akten hatte.”, mit dem Bekanntwerden der Beseitigung von Operation Rennsteig Akten ein paar Wochen später habe sich gezeigt, dass auch der Schäferbericht unvollständig sei.
Vor diesem Mann ziehe ich meinen Hut. :hi: