AW: "Dönermorde"..... NAZI-Hysterie und der Verfassungsschutz
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brain freeze
Im neuen Compact-Magazin gibt es einen NSU-Beitrag zu Piat(t)o Szczepanski. Piatto bleibt wichtig, auch wenn Elsässer überwiegend Bekanntes ausbreitet. Der Text gehört zu einem Interview mit Aussteiger Nick Greger, der Piatto kannte (und wohl auch seinetwegen im Knast landete).
Nick Greger erinnert sich:
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"Außerdem bot er [Piatto, bf] uns eine tschechische Pistole an, Kaufpreis 600 D-Mark. Gottlob lehnte ich ab. Seit ich weiß, dass die sogenannten Döner-Morde mit einer tschechischen Ceska-83 begangen wurden, mache ich mir über dieses Angebot meine Gedanken", sagte Greger gegenüber COMPACT im Rückblick.
Er spricht von 2000, als Piatto im brandenburgischen NPD-Landesvorstand war. Der erste Mord fand am 9. September 2000 in Nürnberg statt.
Im Interview
"Piatto soll geschützt werden" erzählt Greger,
der heute in Thüringen lebt, er wäre Ende Oktober (!) von Berliner LKA-Leuten unter Druck gesetzt worden, die ihn angeblich vor Racheakten Rechter warnen wollten, aber in Wirklichkeit versuchten, Greger von möglichen Aussagen zu Piatto abzuhalten. Greger meint, das Berliner LKA fürchte ein erneutes Interesse eines Untersuchungsausschusses an Piatto. Greger wende sich an COMPACT, auch weil andere von ihm informierte Stellen (BFV, BND, StA Gera) nicht reagierten.
Welcher UA gemeint ist, konnte Greger nicht sagen. Der Berliner PUA hat ja seine "Arbeit" erfolgreich beendet und der Thüringer UA ist scheintot, also keine Gefahr mehr. Die Glaubwürdigkeit Gregers ist an Hand des Interviews schwer zu beurteilen. Einiges macht mißtrauisch.
Unter Druck durch Innensenator Henkels „befreundete Dienste“?
Vom Pumpgun-Killer des WAW zum KDS-Söldner: Nick Greger...
http://www.nick-greger.de/images/large/289686/53.jpg
Nick Greger, Thüringen
http://www.nick-greger.de/
Bei COMPACT-Elsässer ab 21:20 min. : Infos über Nick Greger und „Piato“, KKK-und Turner-Konzept aus USA: „Weißer arischer Widerstand WAW“ und „Negerermordung“ in Brandenburg, Unterstützung für „Negermörder“ Piato vom befreundeten weißen ZdJ-Chef des Innenministers Ziel (SPD).
http://www.youtube.com/watch?feature...&v=t3iVpqgC3YU
Irrungen und Wirrungen...
http://www.politikforen.org/showthre...=1#post6745393
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Pletschi
Das war bisher das Witzigste...:tata:
Das macht ja höchstens Sinn, wenn V-Frau Zschäpe auf die Jungs im "Untergrund" aufpassen sollte, und die Verbindung zum Dienstherrn halten sollte.
Dann wäre aber der Mietvertrag echt, keine Frage.
Ne eigene Wohnung hatte sie ja auch. Wer hat die bezahlt?
Da tun sich haufenweise Fragen auf, die bis zum 4.11. und "Bude hochjagen" reichen...
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Nereus
Bei COMPACT-Elsässer ab 21:20 min. : Infos über
Nick Greger und „Piato“, KKK-und Turner-Konzept aus USA: „Weißer arischer Widerstand WAW“ und „Negerermordung“ in Brandenburg, Unterstützung für „Negermörder“ Piato vom befreundeten weißen ZdJ-Chef des Innenministers Ziel (SPD).
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=t3iVpqgC3YU
Die Autoren der 1999er NSU-Drohmail an Alwin Ziel muss man im V-Mann-Umfeld der Skinhead-Musikszene suchen, und diese Mail kam aus Bayern. Absender "nicht ermittelbar".
Das Turner-Konzept passt zu den Aussagen vom Kapke vor Gericht: Nicht der einzelne Ausländer ist schuld, sondern der Staat, der die Ausländer massenweise reinlässt. "Wurzel ausreissen statt Blatt abzupfen" oder so ähnlich.
Das alles ist WAW, oder Combat 18, nenne es wie Du magst.
Mit "Blumenhändler erschiessen" hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.
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Pletschi
###edit###
PS: und das eigentlich völlig off topic: Der Buback-Sohn hat zumindest mit seiner Argumentation, er sei das auch seiner Mutter schuldig, die endlich wissen wolle, wer ihren Mann ermordet hat, etwas dick aufgetragen. Zum damaligen Zeitpunkt wurde seine Mutter wegen ihrer Demenz bereits 7/24 rundum betreut und warf des nächtens eine zweistellige Zahl von teuren Uhren ins Klo. Diese wertvolle Ladung wurde vor dem Versenken gerettet. Als Dank dafür, sollte es nach dem Ableben von Mutter Buback ein spontanes Geschenk geben, als sich innerhalb einer Meißener Porzellangruppe ein dazwischen geratenes wertloses Stück als störend entpuppte. Auf diese milde Gabe wurde übrigens verzichtet. Die Engel regnet`s halt nicht vom Himmel. (Hat aber natürlich nichts damit zu tun, dass Frau Becker noch nicht www-mäßig erfasst wurde, und deshalb vermutlich ziemlich verschont blieb)
du solltest bei deiner Zeitrechnung nicht vergessen wie viel zeit verging, bis es überhaupt zum Prozess gegen V.Becker kam und wie lange Buback dafür kämpfen musste.
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bernhard44
du solltest bei deiner Zeitrechnung nicht vergessen wie viel zeit verging, bis es überhaupt zum Prozess gegen V.Becker kam und wie lange Buback dafür kämpfen musste.
Das stimmt natürlich ohne jede Einschränkung. Ich hatte bei dieser Nebenbemerkung vorab gewissermaßen um Nachsicht gebeten.Was ich in den Raum gestellt hatte ist allerdings wahr. Der Buback-Sohn hat eben innerhalb seiner Sozialisation Empathie nicht groß kennengelernt. Als Chemiker brauchte er dieses Talent auch nicht.
Allerdings: Mit der Causa Buback hat das nicht einmal marginal zu tun. Die Familie Buback - auch die Frau kommt übrigens aus einer Staatsanwaltsfamilie - hat im Verlauf der Wiederaufnahme des Prozesses "komplett ihr Vertrauen in den deutschen Rechtsstaat verloren" (SWR3 Leute). Der Mann hat praktisch alleine gegen alle gekämpft. Dass überhaupt ein neues Verfahren erreicht wurde, war ein grandioser Erfolg. Frau Becker ging trotzdem als freier Mensch aus dem Gerichtsgebäude heraus. Doch ich bleibe dabei. Mit dem www wird es immer schwerer werden, stinkende Fische unter der Decke zu halten. Das, was man bisher nur roch, kann man jetzt auch sehen und lesen (und speichern).
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Pletschi
Mit dem www wird es immer schwerer werden, stinkende Fische unter der Decke zu halten. Das, was man bisher nur roch, kann man jetzt auch sehen und lesen (und speichern).
O.T.
genau deshalb gibt es den "War on Terror"( Die NSU-Geschichte gehört im weiteren Sinne ebenfalls mit dazu),die Totalüberwachung,die Vorratsdatenspeicherung,die NSA,Prism,Tempora etc.
Deshalb werden Whistleblower schwer kriminalisiert und wandern für Jahre und Jahrzehnte hinter Gittern.
Die Eliten und ihre Handlanger fühlen sich gestört durchs Internet,ihr kriminelles Gebaren wird sichtbar
Die Geister.die sie riefen,werden sie nicht mehr los (arpanet,internet)
Zitat:
Wenn es irgendwann “OneWorld” geben sollte, dann gibt es keine konventionellen Kriege mehr, nur noch den “ewigen Krieg gegen den Terror” ™(siehe George Orwell.1984). Ohne Chance auf Exil, gibt es dann auch nicht mehr.
Terrorist ist, wer den Herrschenden nicht in den Kram passt. Und ITler werden wie heute schon die Koordinaten für die Drohnen liefern.
Wollen wir das? Wenn nein müssen wir dieses in Entstehung befindliche System heute politisch bekämpfen. Bevor die Hellfire Raketen auch bei uns einschlagen.
Skynet hat eine ordentliche Fehlgeburt verdient.
Das Wettrennen hat längst begonnen!
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fatalist
er hatte ihn doch aber nunmal nicht. bin ratlos...
Ja Ja, ich gebe ja schon klein bei. Immer diese Männer. Das nächste Mal trete ich in ein Frauen-Forum ein.
Ich habe jetzt stundenlang versucht in dem Chaos diesen Austausch im PUA-Bericht an Hand der Asservaten-Nummern nachzuvollziehen. War da auch schon auf einem guten Weg, aber irgendwie wird es immer chaotischer.
Zitat:
Unter den Ziffern 1, 2, 3, 5, 8, 9, 11 und 12 des Durchsuchungs- und Sicherstellungsprotokolls der Garage Nr. 5 819 sind die Gegenstände aufgeführt, die Sprengstoff enthielten oder hätten enthalten können.
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819) Durchsuchungs- und Sicherstellungsprotokoll der Garagen in der Richard-Zimmermann-Straße, MAT A TH-1/2, Bl. 181 ff.
PUA-Bericht S. 132
Das schaffe ich heute nicht mehr, gehe zuerst mal essen.
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nachdenkerin
Ja Ja, ich gebe ja schon klein bei. Immer diese Männer. Das nächste Mal trete ich in ein Frauen-Forum ein.
Nix da, abgelehnt. Du bleibst bitte hier.
Zitat:
Das schaffe ich heute nicht mehr, gehe zuerst mal essen.
Hau rein.
Ich bin davon überzeugt, dass man die Asservate nutzte, um Ende Juni 98 einen Haftbefehl aufgrund der Bombenwerkstatt zu ermöglichen. Da ist was gedreht worden, und Du hast ja eine Mauschelei bereits gefunden. Bleib dran.
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Pletschi
Das stimmt natürlich ohne jede Einschränkung. Ich hatte bei dieser Nebenbemerkung vorab gewissermaßen um Nachsicht gebeten.Was ich in den Raum gestellt hatte ist allerdings wahr. Der Buback-Sohn hat eben innerhalb seiner Sozialisation Empathie nicht groß kennengelernt. Als Chemiker brauchte er dieses Talent auch nicht.
Allerdings: Mit der Causa Buback hat das nicht einmal marginal zu tun. Die Familie Buback - auch die Frau kommt übrigens aus einer Staatsanwaltsfamilie - hat im Verlauf der Wiederaufnahme des Prozesses "komplett ihr Vertrauen in den deutschen Rechtsstaat verloren" (SWR3 Leute). Der Mann hat praktisch alleine gegen alle gekämpft. Dass überhaupt ein neues Verfahren erreicht wurde, war ein grandioser Erfolg. Frau Becker ging trotzdem als freier Mensch aus dem Gerichtsgebäude heraus. Doch ich bleibe dabei. Mit dem www wird es immer schwerer werden, stinkende Fische unter der Decke zu halten. Das, was man bisher nur roch, kann man jetzt auch sehen und lesen (und speichern).
völlig deiner Meinung! Wir haben dazu übrigens, dank "fatalist", einen sehr guten Strang! http://politikforen.org/showthread.p...ghlight=Becker
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NSU und Staatsterrorismus: Exklusiver Beitrag in der neuen COMPACT
http://juergenelsaesser.files.wordpr...pg?w=164&h=150
Aus COMPACT 12/2013: Es gibt viele V-Männer in der NSU-Affäre, aber keiner war gewalttätiger als Carsten Szczepanski alias Piatto. Beweise, dass er auch noch während seiner Spitzeltätigkeit Sprengstoffanschläge vorbereitet hat, werden bis heute vom Staat unterdrückt.
+++ Achtung: Das Interview mit dem Nazi-Aussteiger Nick Greger, der die Terroraktivitäten des V-Mannes “Piatto” bezeugt und bis heute vom Staat eingeschüchtert wird, nicht über “Piatto” auszusagen, findet sich in COMPACT 12/2013 (Printausgabe).
Eine einstündige Fassung des Gespräches mit dem Zeugen Nick Greger geht vermutlich am 4. Dezember bei COMPACT TV online. +++
Der Staatsterrorist
_von Jürgen Elsässer
Wer kennt die V-Männer, zählt die Namen? Dutzende Geheimdienstler wurden auf Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos nach deren Untertauchen 1998 angesetzt. Die Informationen, die sie und ihre bezahlten Helfer aus der rechten Szene lieferten, versandeten in der Bürokratie oder wurden geschreddert. Aber von all diesen Agenten und Hiwis stehen bisher nur zwei im Verdacht, nicht nur gespitzelt und/oder dem Trio geholfen zu haben, sondern auch selbst direkt in die Verbrechen verwickelt zu sein, die dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zur Last gelegt werden.
Der eine ist Andreas Temme, bis heute hessischer Staatsbediensteter. Als am 4. April 2006 Haliz Yozgat in einem Kasseler Internet-Cafe erschossen wurde, war der damalige Verfassungsschützer zur Tatzeit vor Ort – während keiner der zahlreichen Zeugen einen der beiden NSU-Uwes gesehen hat. (vgl. COMPACT 1/2013)
Führer der Meute
Der zweite mutmaßliche Staatsterrorist steht bisher viel weniger im Fokus: Carsten Szczepanski alias Piatto (teilweise in den Akten auch Piato geschrieben), unter diesem Decknamen von mindestens 1994 bis 2000 V-Mann des Landesamtes für Verfassungschutz in Brandenburg. Bei ihm handelte es sich um einen widerlichen Brutalo, der alle Stereotype erfüllt, die dem landläufigen Bild eines Neonazi entsprechen. Am 9. Mai 1992 führte der Ku-Klux-Klan-Anhänger einen Mordmob an, der den nigerianischen Asylbewerber Steve Erenhi in einer brandenburgischen Disco ins Koma prügelte und im nahen See beinahe ertränkte. Im Februar 1995 wurde Szczepanski wegen versuchten Mordes zu acht Jahren Haft verurteilt. Er habe die anderen Täter in einen regelrechten „Tötungsrausch“ getrieben, ausschlaggebend sei seine „tiefverfestigte rechtsradikale, neofaschistische, gewaltverherrlichende und menschenverachtende Gesinnung“ gewesen, hieß es im Richterspruch.
Trotz dieser Vorgeschichte wurde Szczepanski vom Verfassungsschutz als V-Mann Piatto weitergeführt, nachdem er sich bereits aus der U-Haft heraus dem Dienst angeboten hatte und im Juli 1994 unter Vertrag genommen worden war. Bis zu tausend Euro bekam er pro Monat, etwa 50.000 Euro bis zu seinem Ausscheiden. Das war die selbe Summe, die er als Schmerzensgeld seinem Opfer schuldete, aber niemals begleichen sollte…
Obwohl Piatto einsaß, führte er regelmäßig Aufträge als V-Mann aus. Zu diesem Zweck erhielt er großzügigen Freigang und wurde teilweise sogar von einer Fahrbereitschaft zu Treffen mit anderen Neonazis gefahren. Als Hans-Jürgen Förster 1996 Verfassungsschutzchef in Potsdam wurde, stolperte er über die Personalie Piatto. Er wollte den V-Mann so schnell wie möglich loswerden und beriet sich daraufhin mit seinem Dienstvorgesetzten, dem SPD-Innenminister Alwin Ziel. Auch dem war die Sache unheimlich. Warum Piatto trotzdem weiter beschäftigt wurde, schrieb der Spiegel am 28. April 2013: „Das Brandenburger Innenministerium hat sich den Einsatz eines gewalttätigen Neonazis als V-Mann von Ignatz Bubis absegnen lassen. Im Winter 1996/1997 ermunterte der damalige Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland den damaligen Innenminister Alwin Ziel, den verurteilten Rechtsextremisten Carsten S. weiter als Spitzel zu beschäftigen.“
Ende Januar 1998 tauchten Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos unter. Ab August 1998 gab Szczepanski Informationen über das Trio weiter, die aber zu keinem Fahndungserfolg führten. Elektrisierend war der Anruf des Neonazis Jan Werner auf Piattos vom Verfassungsschutz gestelltes Handy am 25. August um 19:21 Uhr: „Hallo, was ist mit dem Bums?“ Wollte er Sprengstoff von Piatto? V-Mann-Führer Gordian Meyer-Plath wiegelt ab: Zwar sei der Anruf auf Piattos Mobiltelefon eingegangen – dieser selbst aber habe sich an jenem Tag nicht dort befunden, wo sein Handy war. Ist das glaubhaft?
Bombenterror
Die bisher erwähnten Ungeheuerlichkeiten sorgten bei der Aussage des V-Mannführers Meyer-Plath Mitte April 2013 vor dem NSU-Untersuchungsausschuss für Empörung. Leider hat das Gremium die Karriere Szczepanskis nach seiner vorzeitigen Haftentlassung Ende 1999 nicht weiterverfolgt. Dazu heißt es im Abschlussbericht lediglich: „Im Kontext des Ausschusses ungeklärt blieb die Frage, inwieweit Piatto als klassischer Agent Provocateur den Aufbau der so genannten Nationalrevolutionären Zellen (NRZ) in Berlin-Brandenburg, die u. a. Anschläge auf politische Gegner planten, den Aufbau der rechtsterroristischen Strukturen (…) mit vorangetrieben hat.“
Näheres hat der damalige Neonazi Nick Greger gegenüber COMPACT erzählt. Demnach stieg Piatto – er war immer noch V-Mann! – Anfang 2000 schnell in den Landesvorstand der brandenburgischen NPD auf. An Greger und andere rechte Kameraden wandte er sich mit dem Vorschlag, eine Wehrsportgruppe zu bilden. Zuerst sollte nur in den Wäldern bei Halbe für einen ominösen Tag X trainiert werden. Dafür besorgte Szczepanski eine Bauanleitung und Schwarzpulver für einen Sprengsatz, Greger baute die Rohrbombe. Auch ein Präzisionsgewehr wurde angeschafft. „Außerdem bot er uns eine tschechische Pistole an, Kaufpreis 600 D-Mark. Gottlob lehnte ich ab. Seit ich weiß, dass die sogenannten Döner-Morde mit einer tschechischen Ceska-83 begangen wurde, mache ich mir über dieses Angebot meine Gedanken“, sagte Greger gegenüber COMPACT im Rückblick.
Nachdem Anfang Mai 2000 Piattos PKW abgefackelt worden war, angeblich von Antifas, forderte der V-Mann seine Zöglinge zum sofortigen Losschlagen auf. „Wir sollten unsere Waffen gezielt gegen Linke einsetzen, das Auto eines Antifa-Aktivisten in die Luft sprengen. Zuerst waren wir bereit dazu, aber nach ein paar Tagen besannen wir uns. Eine ordentliche Tracht Prügel wollten wir denen verpassen, aber richtiger Terror – das war uns zu heiß.“
Der Rückzug vom bewaffneten Kampf wurde Greger übel vergolten: „Weil wir nicht bomben wollten, hat Piatto höchstwahrscheinlich versucht, sich doch noch ein paar Pluspunkte bei seinen Auftraggebern vom Verfassungsschutz zu erhaschen, indem er den Hinweis auf unsere Waffensammlung an die Behörden gab.“ Am 9. Juni 2000 stürmte das SEK die Wohnung Gregers. Nachdem er in seinen Aussagen die Rolle Piattos enthüllt hatte, wurde dieser als V-Mann abgeschaltet.
Allerdings fiel der Agent Provocateur weich: Während Greger zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, musste Piatto nie vor Gericht erscheinen, obwohl er 1999 nur auf Bewährung aus der Haft entlassen worden war. Seither lebt Piatto, vom Staat kostspielig mit einer neuen Identität ausgestattet, unerkannt irgendwo zwischen Königs Wusterhausen und Kapstadt. Greger hingegen wird bis heute eingeschüchtert, damit er nicht mehr über diesen Staatsterroristen auspackt (s. das folgende Interview).
http://juergenelsaesser.wordpress.co...neuen-compact/