AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?
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Empirist
Das halte ich nicht für eine funktionale Herangehensweise.
In den USA führt es beispielsweise dazu, dass Polizei und Sicherheitskräfte allgemein, wesentlich brutaler und offensiver mit ihren Waffen an den Normalbürger herangehen, weil sie ständig damit rechnen müssen, dass eine Waffe gezogen wird. Mal davon abgesehen, dass die USA deutlich mehr Tote durch Gewalteinwirkung inklusive Schusswaffengebrauch haben, als wir.
Das kommt ganz auf den Ort an, also auf den Grad von geistiger Gesundheit bzw. niedrigem Multikulti. Die USA haben gar nicht eine so große Gewalt oder Tote, das ist auf wenige Zentren wie St.Louis, Baltimore, Birmingham, Detroit usw. beschränkt.
Gewalttätigste Städte
Morde pro 100k Einwohner
https://www.cbsnews.com/pictures/mur...st-u-s-cities/
Liste nach absoluten Zahlen
https://www.insidermonkey.com/blog/t...2020-877995/2/
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Dabei geht es nicht alleine darum, dass es mit der Proliferation von Waffen auch einfacher und billiger für Kriminelle wird, diese zu erwerben, sondern natürlich auch andere Risiken steigen:
1) Es wird wahrscheinlicher, dass Personen, die unter dem Einfluss von Drogen stehen, eine akute psychotische Episode erleben oder schlicht an einer Lebenskrise (Scheidung, Tod eines Kindes, Jobverlust...) leiden, eine solche Mitführen und dann gebrauchen könnten. Daraus wird eine Gebrauchshemmschwelle durch Dritte, besonders die Polizei, sinken.
Ebenso können bewaffnete Bürger eine solche Person schnell stoppen, so wie das ja schon oft geschehen ist.
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2) Legale Waffen werden mit größerer Verbreitung schneller durch Verlust, Diebstahl und Raub in den Bestand der illegalen Waffen übergehen. Gerade wenn Waffen in der Öffentlichkeit geführt werden, wird das der Fall sein. Ein gewisser Anteil wird schlicht verloren gehen oder in der Handtasche vergessen werden, manche werden sich auf den Diebstahl von Waffen fokussieren und ohne entsprechendes Training wird es bei Raub sowieso zum Verlust von Waffen führen, weil der Täter meinetwegen in das ungeschickte Ziehen des Opfers eingreift und sich der Waffe bemächtigt. Eine höhere Sicherheit wird daraus nicht entstehen.
Natürlich ist grundlegendes Training wichtig, aber das ist ja bei allen Sachen so. Ist also ein Nullargument.
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3) In tatsächlichen Bedrohungslagen ist die Identifikation eines Täters sehr schwierig. Wir trainieren nicht umsonst trotz der extrem hohen Kosten SEKs, GSG9, KSK und KSKM als spezialisierte Kräfte tagtäglich darauf, möglichst nah an der Perfektion in solchen Szenarien zu reagieren und selbst da passieren immer wieder Fehler. Die Vorstellung, dass der Ottonormalverbaucher in der Lage ist, einen Täter zweifelsfrei zu identifizieren (noch viel schwerer je mehr wanna be John Waynes mit einer Waffe herumfuchteln), sich in eine für Unbeteiligte ungefährliche Position zur Schussabgabe zu begeben und dann noch (vorausgesetzt er führt die adäquate Munition) die Bekämpfung erfolgreich durchführen kann, ohne besagten Dritten zu schaden....
Das funktioniert vielleicht in Actionfilmen.
In der Realität ist es hingegen wahrscheinlicher, dass man einem Täter Waffen und Munition gratis liefert, während die Einsatzkräfte es schwerer haben die Bedrohungslage korrekt einzuschätzen.
In der Realität weiß man ob man bedroht oder angegriffen wird oder nicht. Die Polizei ist sowieso immer zu spät falls so etwas passiert.
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4) Es wird schlicht die Zahl der Unfälle durch Schusswaffen erhöhen, sei es durch unsachgemäße Lagerung und/oder Wartung, durch ungewollte Verwendung der Schusswaffe durch Kinder, durch falsche Handhabung, fehlerhafte Einschätzung von Bedrohungslagen, Übermut und unangebrachte Experimente, Zweckentfremdung....
Das kann mit Training behoben werden. Wieviele Unfälle mit Kettensägen, Sensen, Rasenmähern, Scheren, Leitern und Küchenmessern gibt es?
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5) Es wird die Zahl erfolgreicher Suizide (besonders bei Männern) erhöhen, da mit dem Zugang zu tödlichen Werkzeugen die Durchführung einfacher wird.
6) Es wird bei Beziehungskrisen und anderen emotionalen Ausnahmesituationen zu mehr Toten führen, weil der Zugang zu tödlichen Werkzeugen einfacher wird.
Keine Argumente gegen Schusswaffen, sondern für geistige Gesundheit.
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7) Es wird zu mehr und härteren Kontrollen in der Öffentlichkeit führen, weil gewisse Institutionen und Unternehmen das Tragen von Waffen nicht in ihren Räumlichkeiten akzeptieren werden.
Reine Spekulation, trifft nicht auf z.B. New Hampshire oder Texas zu.
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8) Es wird das Ausrichten von Massenerschießungen vereinfachen und damit die Frequenz erhöhen, da auch Jugendliche im häuslichen Rahmen eher an Waffen herankommen werden. Dass dagegen strengere Waffengesetze helfen, sieht man in Australien am Fall Martin Bryant, dessen Amoklauf einer der tödlichsten bis zu diesem Zeitpunkt war (35 Tote, wenn ich es richtig in Erinnerung habe). Als Reaktion hat die (konservative) australische Regierung massenweise Waffen eingezogen und damit effektiv die Gefahr der Amokläufe durch Schusswaffen beendet. Die USA haben das Problem im Vergleich immer noch und viel schlimmer, siehe Fälle wie das Las Vegas shooting durch Stephen Paddock.
Ganz im Gegenteil, Amokläufe passieren fast ausschließlich in waffenfreien Zonen. Solch ein Massaker hätte nicht stattfinden können, wenn genug Leute bewaffnet gewesen wären. Das Vorgehen der australischen, neuseeländischen und britischen Regierungen ist kontraproduktiv und dumm. Massenmörder steigen dann eben auf Messer und Autos um.
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Insgesamt lässt sich sagen, dass es keine gute Idee ist, effizientere Tötungswerkzeuge zu verteilen. Waffen zu regulieren, wird die Bekloppten zwar nicht aufhalten, aber deutlich ineffizienter machen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass es keine gute Idee ist, effizientere Verteidigungswerkzeuge zu verbieten. Waffen zu regulieren ist sowieso nicht mehr möglich, seit man Waffen mit 3D-Druckern herstellen kann.
AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?
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Schlummifix
Die BRD hat bereits das strengste Waffenrecht der Welt....da man hierzulande den eigenen Bürgern stark misstraut.
Das strengste nicht, aber das komplizierteste.
AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?
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Haspelbein
Das Argument für oder gegen den privaten Waffenbesitz kann man eigentlich kaum unabhängig von der allgemeinen Sicherheitslage, dem Waffengebrauch zu anderen Zwecken (Jagd), aber auch der möglichen Durchsetzbarkeit das Waffenrechts diskutieren. Ebenso muss man bei Industriestaaten davon ausgehen, dass die Verfügbarkeit implizit gegeben ist, d.h. der Sinn eines Verbots hängt davon ab, wie sehr man den Schwarzmarkt unterdrücken kann. All dies ist je nach Land stark unterschiedlich, von kulturellen Einflüssen mal ganz abgesehen.
In Staaten wie in Deutschland würde ich eine Regulierung für sinnvoll halten, d.h. einen privaten Waffenbesitz unter entsprechenden Auflagen. Dann weiss die Exekutive im Zweifelsfall viel besser, wer die Pappenheimer sind.
Die ganzen Schießereien z.b. in Berlin unter Ausländern die man jetzt ständig ließt da wird keine einzige legale Waffe benutzt.
AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?
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Haspelbein
Wohl kaum. In Singapur kann die Todesstrafe für den Gebrauch einer Schusswaffe in der Öffentlichkeit verhängt werden, selbst wenn niemand verletzt wird. (Asien ist in der Hinsicht eh interessant.)
Deutschland ist selbst in Europa nach Grossbritannien mindestens auf dem 2. Platz. (Mit vielen anderen EU Ländern kenne ich mich weniger aus.)
Haspelbein tu es für uns alle hier: Rotz das MG 42 leer, bis der Lauf glüht! :dg:
Und nix mit kurzen Feuerstößen, lass es richtig krachen, denn USA! .
AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?
Schwierige Frage.
Die Behauptung, freizügiges Waffenrecht führe zwangsläufig zu mehr Todesfällen durch Waffen, lässt sich nicht aufrecht erhalten.
Man vergleiche dazu dies:
Staat |
Erwachsene Bürger
mit Schußwaffen (in%) |
Mordrate je 100 Tsd. Einwohner |
Texas |
37% |
12,7 |
Vermont |
35% |
0,7 |
Iowa |
31% |
1,1 |
Californien |
21% |
12,7 |
New York |
11% |
13,2 |
Prof. Lott, University of Illinois, More Guns, Less Crime 1998
Ein schlechtes Gefühl habe ich dabei, dass nicht eben selten auch Mitglieder der eigenen Familie Opfer von Waffen werden, beispielsweise die Oma, die nachts die Toilette an der falschen Stelle sucht und für einen Einbrecher gehalten wird.
Mehr Waffen allgemein, bedeutet eben auch, mehr Waffen in den Händen von Vollidioten.
AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?
New York hat die strengsten Waffengesetze in den USA, die Gewalt explodiert gerade!
Schuld sind die Waffen, weiß die ARD zu berichten:
https://www.tagesschau.de/ausland/am...wyork-101.html
Ja ne, is klar...
:crazy:
AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?
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Hank Rearden
Denen fällt nichts neues mehr ein.
AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?
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twoxego
Schwierige Frage.
Die Behauptung, freizügiges Waffenrecht führe zwangsläufig zu mehr Todesfällen durch Waffen, lässt sich nicht aufrecht erhalten.
Man vergleiche dazu dies:
Staat |
Erwachsene Bürger
mit Schußwaffen (in%) |
Mordrate je 100 Tsd. Einwohner |
Texas |
37% |
12,7 |
Vermont |
35% |
0,7 |
Iowa |
31% |
1,1 |
Californien |
21% |
12,7 |
New York |
11% |
13,2 |
Prof. Lott, University of Illinois, More Guns, Less Crime 1998
Ein schlechtes Gefühl habe ich dabei, dass nicht eben selten auch Mitglieder der eigenen Familie Opfer von Waffen werden, beispielsweise die Oma, die nachts die Toilette an der falschen Stelle sucht und für einen Einbrecher gehalten wird.
Mehr Waffen allgemein, bedeutet eben auch, mehr Waffen in den Händen von Vollidioten.
In Vermont sind 95,4 % der Bevölkerung Weiße.
Ob es was damit zu tun hat?
AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?
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DonauDude
In einem anderen Strang kam die Frage auf, wie sinnvoll eine Beschränkung privaten Waffenbesitzes ist.
https://www.politikforen.net/showthr...1#post10770152
Ist hiermit eröffnet.
Also ich bin der Meinung, dass privater Waffenbesitz weder beschränkt werden sollte noch sinnvoll beschränkt werden kann, denn wenn es verboten ist, dann haben nur die falschen Leute Waffen (also entweder nur Regierungsbeamte oder Kriminelle, aber keine Normalbürger).
Deine Eröffnung ist zwar lieb gemeint aber ein Fail, denn die eigentliche Eröffnung ist dieser untergriffige Beitrag:
Zitat:
Zitat von
Empirist
Das ist aber eine schwere Argumentation.
Wenn du nicht gerade ein Land mit langer, verantwortungsvoller Kultur rund um den Schusswaffengebrauch hast, sprechen die Daten eine klar andere Sprache.
Besonders wenn irgendwelche Möchtegern John Waynes bei einer Gefahrenlage mit Waffen herumfuchteln. Da ist niemandem mit geholfen, im Gegenteil, das macht es für die Kräfte, die dafür ausgebildet wurden, nur schlimmer.
-Der #Forderung gegen Waffen in privater Hand, folgen idR Maßnahmen zur Entrechtung in irgndeiner Form der freien Staatsbürger.
Dabei gibt es nur sehr wenige Staaten, die das Führen, neben dem reinem Besitz überhaupt erlauben.
- Zum Waffenrecht gehört das Waffenverbot für Personen, die (ala John Wayne) auffällig wurden. Damit ist das Problem von Empirist gelöst. Das funktioniert wunderbar in Österreich.
-Waffenbesitzer sind gesetzestrau und werden dahin regelmäßig überprüft. Die böswillige Unterstellung, sie würden Sonderrechte damit etablieren, ist eine Unterstellung, die aus der linken Mentalität verständlich wird, die regelmäßig Revolutionen und gesetzwidrige Umvertreilungen etc fordern. Deswegen stabilisierert der Waffenbesitz die Rechtskonformität, nicht umgekehrt.
- Kriminalität hat eine Correlation mit der Ablehnung der Rechtsordnung. Die wird hinterhältigerweise dem privatem Waffenbesitz unterstellt...
AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?
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Haspelbein
Es ändert jedoch wenig an der Verfügbarkeit von Schusswaffen in Kanada. Sie sind mehr oder weniger präsent. Mexiko hat z.B. auch ein recht strenges Waffenrecht, aber das macht schlicht nicht den Unterschied.
Die Verfügbarkeit von Waffen wird mit der Zeit abnehmen, das ist außer mit einem massiven Rückkaufprogramm wie es Australier und Briten durchführten, nicht anders zu machen. Außerdem hat es den Vorteil, dass es Schwarzmarktwaffen teurer machen wird.
Mexiko ist faktisch ein Failed State, da ist nicht das Waffenrecht oder der private Waffenbesitz das Problem, sondern die Bildung eines defacto Staates im Staate durch die Drogenkartelle.