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fatalist
Hier mal eine Nachricht auf SPON über die Widersprüche der tatsächlichen oder vermeintlichen Tatzeugin beim Dönermord an Habil Kilic in München am 29. August 2001, von Dir noch nicht kommentiert:
http://www.spiegel.de/panorama/justi...-a-914147.html
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Anna S. wohnt in Kilics Nachbarschaft. Wenige Stunden nach dem Mord hatte sie sich bei der Polizei gemeldet, sie habe "Verdächtiges beobachtet". Vor Gericht erinnert sich die 67-Jährige daran, dass sie an jenem Vormittag ihre Wohnung im Hochparterre lüften wollte. Als sie ans Fenster trat, sah sie zwei Männer, die ihre Fahrräder an die Hauswand gelehnt hatten, wie sie sagt. "Ich wollte schimpfen, weil das macht man doch nicht: Die Räder gehören in den Ständer." Doch Anna S. schwieg, schloss das Fenster und scherte sich nicht weiter um die Unbekannten.
"Die waren ein anderer Schlag"
Dieser Augenblick war Anlass für die Kriminalpolizei, Anna S. zweimal zu befragen. Richter Götzl tat es am Mittwoch ein drittes Mal. [b]Wieder beschreibt die Rentnerin, dass die Männer "schwarze Radl-Dress" trugen: kurze schwarze Hose, schwarzes T-Shirt, schwarzer Rucksack. Sie habe beobachtet, wie sie sich Mützen aufsetzten und Fahrradhandschuhe anzogen. Beide seien zwischen 22 und 26 Jahre alt gewesen, hätten kurze, dunkle Haare gehabt. "Sie wirkten sehr gepflegt." Sie seien auf ihre Räder gestiegen und fortgefahren.
Vom Alter her könnte es ungefähr passen, nicht aber vom Aussehen. Das sind nicht Böhnhardt und Mundlos gewesen.
[b]Das entspricht dem wohl typischen Verhalten von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt bei anderen Verbrechen: mit Fahrrädern zum Tatort, töten oder rauben, wegfahren.[/Quote]
Von der allen gesetzlichen Bestimmungen hohnsprechenden vorvollziehenden Behauptung unbewiesener Dinge will das Qualitätsmedium SPON ums Verrecken nicht lassen.
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Doch die Fahndungsfotos der mutmaßlichen Rechtsterroristen und die Bilder, die Anna S. von den beiden Männern vor ihrem Fenster abgespeichert hat, sind nicht miteinander vereinbar.
Klug bemerkt, Frau Bittner. Wie paßt das also zur Dönermordserie, die von den beiden vermeintlichen "NSU"-Unholden Böhnhardt und Mundlos verübt worden sein sollen? Wie paßt das zu oben zitierten Absatz?
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"Gerade der mit den abstehenden Ohren, das wäre mir hundertprozentig aufgefallen", beteuert Anna S. Sie sei gelernte Schneiderin und sehe, "was passt und was nicht". Vielmehr habe sie die Männer für Osteuropäer gehalten, betont sie mehrfach. Woran sie das erkannt haben wolle, will der Nebenklage-Vertreter Yavuz Narin wissen. Sie sei Objektleiterin gewesen in einer Reinigungsfirma, in der viele Osteuropäer gearbeitet hätten. Sie kenne "die". Die Männer vor ihrem Fenster damals seien "keine Deutsche, keine Österreicher gewesen. Die waren ein anderer Schlag."
Richtig. B und M waren Deutsche und sahen auch erkennbar so aus. Böhnhardt hatte blonde Haare und abstehende Ohren. Alles nicht von der Kronzeugin Anna S. bemerkt. Wie nun jetzt? Zumal das den früheren, zur Tatzeit wesentlich zeitnäheren Aussagen widerspricht.
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Bei ihrer ersten Befragung am Tattag hatte Anna S. allerdings zu Protokoll gegeben, die Männer hätten "ausländisch" ausgesehen. "Es könnten Türken gewesen sein." Am Mittwoch tut die 67-Jährige empört, als sie mit dieser Aussage konfrontiert wird. Das habe sie nie gesagt.
Doch, genau das hat sie.
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Suche nach Radfahrern - als Zeugen
Ebensowenig will sie bei einer zweiten Befragung im Dezember 2005 gesagt haben, dass die beiden Unbekannten westeuropäisch ausgesehen hätten. "Wenn ich finde, die sehen osteuropäisch aus, sage ich nicht westeuropäisch", betont Anna S. Doch exakt diese Bemerkung findet sich in dem damaligen Vernehmungsprotokoll. Was stimmt nun?
Möchte ich auch gern wissen.
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Sie habe Habil Kilic gekannt, habe dort immer eingekauft, so wie sie da heute noch einkaufe, sagt Anna S. vor Gericht. "Sind Sie sicher, dass Sie dort eingekauft haben?", fragt Richter Götzl. "Natürlich", sagt die Rentnerin und lacht verlegen. In der Befragung kurz nach der Tat hatte sie jedoch ausgesagt: "Ich habe da nie eingekauft."
Also nicht mal das stimmt. Was ist jetzt, Frau S.: Haben Sie damals die Unwahrheit gesagt, oder tun Sie das heute? So oder so sind Sie keine glaubwürdige Zeugin mehr.
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Auch sagte sie damals, einer der Männer habe ein Headset getragen. Die Polizei vermutete, damit hätten die Männer Kontakt zu einer dritten Person gehalten. Doch das Wort "Headset" will Anna S. nie verwendet haben, sagt sie am Mittwoch. Wie kommen ihre Aussagen ins Protokoll? Sind diese Zeugen unzuverlässige Hinweisgeber? Haben etwa Ermittler eigene Eindrücke in ihre Aufzeichnungen einfließen lassen?
Nicht zu fassen. Gibt es denn so etwas bei unseren Ermittlungsbehörden?
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Verhängnisvollerweise wurden die Radfahrer direkt nach der Tat als potentielle Zeugen geführt und als solche in die Fahndung einbezogen. Auch als sie sich nicht meldeten, wurde an dem Status nichts verändert. Offensichtlich konnten sich die Ermittler nicht vorstellen, dass die Radfahrer auch die Täter sein könnten. Stattdessen gingen die Beamten Hinweisen in Richtung Organisierte Kriminalität und kurdische Separatistenpartei PKK nach. Deutsche Rechtsextremisten als Täter kamen ihnen nicht in den Sinn.
Einfach unglaublich. Und das bei diesen klaren und eindeutigen Hinweise von Zeugen wie Anna S. auf deutsche Rechtsterroristen. Ein neuer schlagender Beweis für den strukturellen Rassismus des deutschen Staates.
Ach ja, und eine weitere Ente wird jetzt stillschweigend beerdigt:
http://www.spiegel.de/panorama/justi...-a-914161.html
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Erfurt - Die Staatsanwaltschaft Erfurt hat ihre Ermittlungen gegen Beate Zschäpe wegen Schüssen am Bahnhof der Stadt eingestellt. Aus Zeugenaussagen hätten sich keine Anhaltspunkte ergeben, dass die mutmaßliche Rechtsterroristin in den Zwischenfall am Silvesterabend 1996 unmittelbar verwickelt gewesen sei, sagte Oberstaatsanwältin Anette Schmitt-ter Hell dem MDR. Die Behörde hatte zuvor wegen eines versuchten gemeinschaftlichen Tötungsdelikts gegen Zschäpe ermittelt.
Welcher Zwischenfall ist denn hier gemeint?
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Bei dem Vorfall vor knapp 17 Jahren sollen zwei Männer aus Hamburg von einer Gruppe offenbar Rechtsextremer attackiert und beschossen worden sein. Später war der Verdacht aufgekommen, Zschäpe und ihre mutmaßlichen Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt könnten an dem Zwischenfall beteiligt gewesen sein.
Schmitt-ter Hell sagte, mehrere Zeugen hätten sich bei den Befragungen an Schüsse erinnern können, darunter auch Beamte der Bundespolizei. Allerdings seien die Schüsse vermutlich aus einer Gruppe von Männern abgegeben worden, so dass ein Verdacht gegen Zschäpe entfalle. Es sei nicht mehr zu klären, ob die Schüsse mit Tötungsabsicht abgegeben worden seien, weil Einschusslöcher oder andere Indizien heute nicht mehr zu finden seien.
Unter Umständen vielleicht deswegen, weil niemals von irgendjemandem irgendwelche Schüsse abgegeben wurden, weil dieser Vorfall eine reine Erfindung von zwei Antifa-Aktivisten war, die sich damit in den Medien gebrüstet hatten? Was steht gleich noch mal auf Irreführung von Behörden?
P.S. Der Name dieser Staatsanwältin (dachte zuerst, das sei ein Druckfehler): Ist das jetzt als Omen für den konfusen Zustand des Justizsystems des Landes zu werten?