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Chronos
Das stimmt in mehrfacher Hinsicht so nicht!
1. Zwar haben die gewaltigen Bombardement der Amis sowie die vielen Erdbeben (speziell das von Kanto) viele historische Bauwerke zerstört, aber es gibt immer noch einige Sehenswürdigkeiten. Man sollte dazu allerdings das fast neu aufgebaute Tokyo verlassen und nach Kyoto und Nara fahren, wo noch viele alte Bauwerke aus der historischen Kaiserzeit sowie zahlreiche uralte Tempel und sonstige bedeutende Gebäude erhalten sind.
Ich war länger in Osaka, Okayama, Hiroshima und Nagasaki und bin durch das halbe Land mit dem Zug getingelt. Japan wurde von den Amis nicht in dem Maße wie Deutschland flächenbombardiert! Die Japaner hängen nur nicht so sehr an alten Gebäuden, außer bei Tempeln, die stehen schonmal mitten zwischen Häuserschluchten. Dazu kommt, dass es auch nicht so viele historische gemauerte Gebäude vor 1900 in Japan gab im Vgl. zu Europa.
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2. Der Japaner ist nicht komplexbeladen, sondern es liegt in der japanischen Bescheidenheitstradition, nicht mit großen Worten über seine Kultur und seine Verbundenheit zu seinem Land und seinen Landsleuten zu prahlen. Eine Art natürlicher Zurückhaltung.
Vielleicht solltest Du Dir vom in anderen Threads kolportierten "gesunden Nationalismus" der Japaner eine Scheibe abschneiden.
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3. Der Japaner ist nicht obrigkeitshörig in unserem Sinne, sondern seine über viele Jahrhunderte anerzogene Höflichkeit und die Achtung vor seinen Mitmenschen (und vor den den Tieren und Pflanzen) sowie sein Respekt vor der Weisheit der Alten bewirkt eine verinnerlichte, immerwährende Verneigung vor allem, was seine gesellschaftliche Stellung überragt (ja, ich weiss, dass jetzt das Argument der Brutalität zu Walen und anderen Tieren kommen wird, aber auch das gehört zu einer Denk- und Verhaltensweise, die wir Westler nie verstehen werden).
Auch die Achtung vor allem Natürlichen, was den Japaner umgibt, erscheint aus unserer Sicht zwar untertänig oder fast schon bescheuert, ist aber in Wirklichkeit nur eine Form höflichen Respekts.
Die fast schon mythische Bewunderung des Fuji
Ziemlich verklärte Pathetie, welche die Mentalität der Japaner nicht wirklich gut beschreibt.
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oder die beinahe verneigende Entschuldigung vor einem gebratenen Hühnchen, das man zu verspeisen gedenkt, deutet auf eine tiefe Form der Achtung vor einem anderen Lebewesen hin.
Das glaubst Du doch selbst nicht, oder?
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Zusammenfassung: In jüngster Zeit (vor allem durch den sehr starken Einfluss westlicher Lebensweisen und auch infolge langsamen Abklingens der jahrhundertelangen Isolation des Landes) sind die Sitten und Gebräuche etwas....äähem.....verlottert, aber das Gemüt und die Seele des Japaners sind immer noch ein Stück weit beim Tenno, dem gottgleichen Kaiser, dem man - und damit auch den eigenen Ahnen - immer noch mit höchstem Respekt und tiefer Achtung gedenkt.
Und nicht nur den Tenno. Respekt und Achtung wird bei Japanern allgemein groß geschrieben. So wie einige Deutsche über ihre Landsleute herziehen, würde in Japan nicht gerade goutiert. Dort weiß man sich zu benehmen.
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Nach vielen Aufenthalten in Japan (zusammengerechnet schätzungsweise etwa drei Monaten) habe ich trotz meiner Bemühungen, die japanische Seele zu verstehen, resigniert aufgegeben und bin zur Überzeugung gelangt, dass wir "Langnasen" nicht in der Lage sind, mit unseren westlichen Gedankengebäuden die Japaner jemals richtig zu verstehen.
In diesem Sinne!
Das stimmt, die Denkweise ist sehr verschieden zu unserer. Daher kann ich Japaner auch nur aus meiner Sicht bewerten.
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Cruithne
An die, die schon in Japan waren:
Es würde mich auch interessieren, aus welchem Anlass ihr dorthin geflogen seid bzw. was ihr dort gemacht habt... ;)
Kurz und knapp: aus Liebe!