AW: Immer schön hochmoralisch bleiben...
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Rheinlaender
die einizge mir bekannte Ausnahme ist die neue schweizer Bundesverfassung, die jedoch ueber weite Teile die fast unlesbar gewordene Verfassung von 1874 redaktionell nur ueberarbeitete
Plebiszite schaffen Kontinuität weit besser als Ewigkeitsverpflichtungen, welches bedeutende westeuropäische Land kann schon auf eine Verfassung aus dem Jahre 1874 zurückgreifen.
Das GG ist ja gar nicht schlecht, ergänzt durch Volksinitiativen nach Schweizer Modell wäre es besser...........
AW: Immer schön hochmoralisch bleiben...
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Zynixer
Plebiszite schaffen Kontinuität weit besser als Ewigkeitsverpflichtungen, welches bedeutende westeuropäische Land kann schon auf eine Verfassung aus dem Jahre 1874 zurückgreifen.
San Marino: Verfassung vom 04 Oktober 1600 ....
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Zynixer
Das GG ist ja gar nicht schlecht, ergänzt durch Volksinitiativen nach Schweizer Modell wäre es besser...........
Ich halte das Volk fuer schlicht nicht in Lage komplexe Zusammenhaenge zu verstehen und auch sinnvolle Urteile abzugeben, um die Demokratie zu schuetzen, muss der Wille des Volkes uber Transformationsmittel geleitet werden. Die Gefahr eines polpulistischen Regimes haben schon die Vaeter der US-Verfassung erkannt.
"Another effect of public instability is the unreasonable advantage it gives to the sagacious, the enterprising, and the moneyed few over the industrious and uniformed mass of the people. Every new regulation concerning commerce or revenue, or in any way affecting the value of the different species of property, presents a new harvest to those who watch the change, and can trace its consequences; a harvest, reared not by themselves, but by the toils and cares of the great body of their fellow-citizens. This is a state of things in which it may be said with some truth that laws are made for the FEW, not for the MANY." (Federalist Paper No. 62)
"The danger of disturbing the public tranquillity by interesting too strongly the public passions, is a still more serious objection against a frequent reference of constitutional questions to the decision of the whole society. " (Federalist Paper No. 49)
http://www.foundingfathers.info/federalistpapers/
Die demokratische Ordnung mit dem Volk als Souveraen kann am besten erhalten werden, durch ein System der Check-and-Balances, das den Volkswillen ausdrueckt, ohne das Volk zum von Schmeichlern und Demagogen getriebenen Tyrannnen werden zu lassen.
AW: Immer schön hochmoralisch bleiben...
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Rheinlaender
San Marino: Verfassung vom 04 Oktober 1600 ....
Ich halte das Volk fuer schlicht nicht in Lage komplexe Zusammenhaenge zu verstehen und auch sinnvolle Urteile abzugeben
Du hast den Punkt getroffen. Daß das Volk weitgehend verblödet und absolut urteilsunfähig ist, tritt überdeutlich zutage, wenn man sich näher anschaut, welche Politiker es zu "seinen Vertretern" bestimmt.
AW: Immer schön hochmoralisch bleiben...
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Rheinlaender
Ich halte das Volk fuer schlicht nicht in Lage komplexe Zusammenhaenge zu verstehen und auch sinnvolle Urteile abzugeben, um die Demokratie zu schuetzen, muss der Wille des Volkes uber Transformationsmittel geleitet werden.
An dieser Frage scheiden sich die Geister, das hat was Grundsätzliches, würde man Merkel mit Gabriel für ein Jahr in eine Zelle sperren, würde auch keiner von beiden die Partei wechseln......so ist das mit uns wohl auch....
Die Schweiz ist ein hochkomplexer Staat auf dem komplizierten Terrain verschiedener Volksgruppen mit einem hohen Pro-Kopf-Einkommen, und nicht das Produkt von Leuten, die nicht nicht wissen was sie tun und unfähig sind, in Zusammenhängen zu denken.
Man darf das Volk nicht unterschätzen, und die Fähigkeit von Abgeordneten nicht überschätzen.
Völlig klappsmühlenreife Gesetze sind in der Schweiz noch nie verabschiedet worden, in keinem einzigen Fall,
obwohl ein Gesetz, das jeden abstürzenden Bergsteiger von der Schwerkraft befreit, damit dieser sanft landen kann, theoretisch rechtsgültig werden könnte.
Populisten und Demagogen können auch in repräsentativen Systemen gewählt werden, man bedenke, Hitler lag immer unter 50%!, Abgeordnete anderer Parteien haben ihn in den Sattel gehoben.
Und das Prinzip des Check-and-Balances wie wir es in der BRD haben, ist oft nichts anderes als das Prinzip sich blockierender Partei-Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat, in der Schweiz hat man Check-and-Balances zwischen Bundesversammlung und Volk, die meisten Gesetze werden auch dort im Parlament gemacht, Plebiszite agieren dort als Korrektiv.
Gewaltenteilung Judikative, Legislativ und Exekutive hat man hier wie dort.
Und man darf den Faktor Identifikation durch Mitbestimmung nicht unterschätzen...
AW: Immer schön hochmoralisch bleiben...
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Zynixer
An dieser Frage scheiden sich die Geister, das hat was Grundsätzliches, würde man Merkel mit Gabriel für ein Jahr in eine Zelle sperren, würde auch keiner von beiden die Partei wechseln......so ist das mit uns wohl auch....
Die Schweiz ist ein hochkomplexer Staat auf dem komplizierten Terrain verschiedener Volksgruppen mit einem hohen Pro-Kopf-Einkommen, und nicht das Produkt von Leuten, die nicht nicht wissen was sie tun und unfähig sind, in Zusammenhängen zu denken.
Man darf das Volk nicht unterschätzen, und die Fähigkeit von Abgeordneten nicht überschätzen.
Völlig klappsmühlenreife Gesetze sind in der Schweiz noch nie verabschiedet worden, in keinem einzigen Fall,
obwohl ein Gesetz, das jeden abstürzenden Bergsteiger von der Schwerkraft befreit, damit dieser sanft landen kann, theoretisch rechtsgültig werden könnte.
Populisten und Demagogen können auch in repräsentativen Systemen gewählt werden, man bedenke, Hitler lag immer unter 50%!, Abgeordnete anderer Parteien haben ihn in den Sattel gehoben.
Und das Prinzip des Check-and-Balances wie wir es in der BRD haben, ist oft nichts anderes als das Prinzip sich blockierender Partei-Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat, in der Schweiz hat man Check-and-Balances zwischen Bundesversammlung und Volk, die meisten Gesetze werden auch dort im Parlament gemacht, Plebiszite agieren dort als Korrektiv.
Gewaltenteilung Judikative, Legislativ und Exekutive hat man hier wie dort.
Und man darf den Faktor Identifikation durch Mitbestimmung nicht unterschätzen...
Zynixer, man kann nicht einfach das System der Schweiz so 1 zu1 übertragen und erwarten, das es in Deutschland funktioniert. Rheinländer hat durchaus Recht.
Du missachtest den Faktor Mensch. Ein System das historisch über lange Zeit gewachsen ist, hat eine andere Einbindung des Menschen, als wenn man ein System einfach überträgt.
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Zynixer
Die Schweiz ist ein hochkomplexer Staat auf dem komplizierten Terrain verschiedener Volksgruppen mit einem hohen Pro-Kopf-Einkommen, und nicht das Produkt von Leuten, die nicht nicht wissen was sie tun und unfähig sind, in Zusammenhängen zu denken.
Sagen wir es einmal so - das schweizer politsche System ist relativ stitisch, durch eine Dauerkoalition, die seit Jahrzehnten anhaelt. Diese funktioniert in letzter Instanz nur, weil bestimmte Entscheidungen dann wieder vom Volk getroffen werden.
Man darf das Volk nicht unterschätzen, und die Fähigkeit von Abgeordneten nicht überschätzen.
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Zynixer
Völlig klappsmühlenreife Gesetze sind in der Schweiz noch nie verabschiedet worden, in keinem einzigen Fall,
Naja - die alte Bundesverfassung hatte dort so paar Kandidaten, wie eine Vorschrift zur Weinsteur in Gebinden ueber soundsoviel Liter (soetwas gehoert in die Ausfuehrungsverordnung, nicht in die Verfassung) oder das Absinthverbot.
Auch die Ablehnung der EEA war m. M. "klappsmuehlenreif", weil in der innerschweizer auseinadersetzung es eben nicht um die EEA-Regeln ging, die so fast wortgleich in die sog. Bilateralen uebernommen wurden, sondern in der Propaganda schon fremd Voegte schweizer Soldatren auf Bruessels Befehl in Asien kaempfen sah.
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Zynixer
Populisten und Demagogen können auch in repräsentativen Systemen gewählt werden, man bedenke, Hitler lag immer unter 50%!, Abgeordnete anderer Parteien haben ihn in den Sattel gehoben.
Die erriechtung der Hitlerdiktatur war nicht ein Schwaeche des representativen Systems, sondern der Demokraite in Deutschland. Andere representative Systeme, wie das UK, die Niederlande, Schweden, etc. standen nie ernsthaft in dieser Gefahr.
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Zynixer
Und das Prinzip des Check-and-Balances wie wir es in der BRD haben, ist oft nichts anderes als das Prinzip sich blockierender Partei-Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat,
... die sich in den meisten Faellen wieder zusammenraufen, da keiner wirklich ein Interesse hat, dass "die Karre ganz an die wand gefahren wird".
AW: Immer schön hochmoralisch bleiben...
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Rheinlaender
Man darf das Volk nicht unterschätzen, und die Fähigkeit von Abgeordneten nicht überschätzen.
:) Meine Rede....
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Rheinlaender
Naja - die alte Bundesverfassung hatte dort so paar Kandidaten, wie eine Vorschrift zur Weinsteur in Gebinden ueber soundsoviel Liter (soetwas gehoert in die Ausfuehrungsverordnung, nicht in die Verfassung) oder das Absinthverbot.
Kuriose Gesetze aus vergangen Zeiten gibt es Zuhauf
Klick mich :)
"In Florida erhalten Frauen, die beim Frisör unter der Trockenhaube
einschlafen, einen Strafzettel."
"Alabama verbietet Frauen den Besitz von Sex-Spielzeug, Männern das Spucken in Gegenwart von Frauen und allgemein jede Stellung außer der Missioniarsstellung."
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Die erriechtung der Hitlerdiktatur war nicht ein Schwaeche des representativen Systems, sondern der Demokraite in Deutschland. Andere representative Systeme, wie das UK, die Niederlande, Schweden, etc. standen nie ernsthaft in dieser Gefahr.
Die Schweiz auch nicht..........
Die Hitlerdiktatur wird ja gelegentlich als Argument gegen Plebiszite angeführt,
dort wo das passiert, muß widersprochen werden und der Vorwurf umgeleitet werden, die Weimarer Republik war repräsentativ und nicht plebiszitär.
AW: Immer schön hochmoralisch bleiben...
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Gehirnnutzer
Zynixer, man kann nicht einfach das System der Schweiz so 1 zu1 übertragen
Plebiszitäre Regeln ersetzen nicht Traditionen und gewachsene Strukturen,
nicht das GG ersetzen, sondern beibehalten und plebiszitär durch Volksinitiativen ergänzen.
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Gehirnnutzer
Du missachtest den Faktor Mensch. Ein System das historisch über lange Zeit gewachsen ist, hat eine andere Einbindung des Menschen, als wenn man ein System einfach überträgt.
Wenn man nur Neues zuläßt, was historisch gewachsen ist, dann kann man nichts Neues machen.