"Der Westen ist ein Riese"
"Russland  kann die Ukraine oder den Westen nicht besiegen – und wird  wahrscheinlich verlieren –, wenn der Westen seine Ressourcen  mobilisiert, um dem Kreml Widerstand zu leisten", schreiben die Autoren  Natalija Bugajowa, Frederick W. Kagan und Katerina Stepanenko in einer  aktuellen Analyse. Die Experten gehen dabei hart mit dem Westen ins  Gericht: "Der Westen ist ein Riese, der sich in Bezug auf Russland  manchmal wie eine Maus verhält." Schuld daran sei vor allem die  russische Kampagne zur Manipulation der öffentlichen Meinung in  westlichen Staaten.
"Die  Behauptung, der Krieg sei aufgrund der russischen Dominanz nicht zu  gewinnen, ist eine russische Informationskampagne", schreiben die  Autoren. Diese Kampagne Moskaus gebe einen Einblick "in die wahre  Strategie des Kremls und seine einzige wirkliche Hoffnung auf Erfolg".  Denn um erfolgreich zu sein, versuche Russland einerseits die 
USA ins Abseits zu drängen und andererseits die Ukraine zu isolieren.
In  den USA streiten Republikaner und Demokraten seit Monaten über die  Weiterführung der Militärhilfen für die Ukraine. Im Repräsentantenhaus  wird derzeit ein 60-Milliarden-Dollar-Waffenpaket durch die Republikaner  blockiert. Das liegt auch daran, dass der republikanische  Präsidentschaftskandidat 
Donald Trump sich vehement gegen weitere Ukraine-Hilfen ausspricht.
"Herausforderung, der die meisten Gesellschaften nicht gewachsen sind"
"Der Schwerpunkt von 
Wladimir Putin  liegt in seiner Fähigkeit, den Willen und die Entscheidungen des  Westens, der Ukraine und Russlands selbst zu beeinflussen", heißt es  weiter. Viel wichtiger als die Kriegsführung in der Ukraine sei daher  für ihn, dem Westen seine Sicht auf die Welt aufzuzwingen und so  Entscheidungen zu fällen, die die Ziele des Kreml begünstigen.
So  haben Putin und ihm nahestehende russische Politiker wie Dmitri  Medwedew bereits mehrfach mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. 
Putin wiederholte dies zuletzt in seiner Rede zur Lage der Nation im Februar.  Die Autoren bewerten den tatsächlichen Einsatz nuklearer Waffen als  Antwort auf mögliche Schläge der Ukraine mit konventionellen westlichen  Raketen als "unwahrscheinlich". Auch Falschaussagen des Kremlchefs, dass  Russland durch einen Nato-Beitritt der Ukraine bedroht würde, die  Ukraine kein legitimer Staat sei und Russland über seine  "Einflusssphäre" bestimmen könnte, verfangen sich laut den Autoren in  den Köpfen mancher Menschen im Westen.
aus: 
https://www.t-online.de/nachrichten/...-kampagne.html