Mag jeder selbst entscheiden, ob er Assad oder Jolani vorzieht...Zitat:
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Ein aufschlussreicher Bericht des früheren Botschafters Indiens in Damaskus macht klar: Die Darstellung des Westens, der syrische Präsident Assad sollte durch einen Volksaufstand gestürzt werden, ist nicht haltbar. Der Krieg wurde von außen angezettelt, unter anderem von den Golf-Staaten und der Al Qaida.
Wie war Syrien als Sie im Januar 2009 dort ankamen?
V. P. Haran: Syrien war ein friedvolles Land und es gab keine unterschwelligen Spannungen. Der syrischen Wirtschaft ging es gut und die durchschnittliche Wachstumsrate lag bei mehr als 5 Prozent. Arbeitslosigkeit lag bei circa 8 Prozent, doch arbeitslose Syrer konnten Arbeit in den Golf-Staaten finden. Es gab jedoch eine hohe Quote an gebildeten Arbeitslosen. Syrien befand sich auch in einer komfortablen Position hinsichtlich von Auslandsschulden bei 12,5 Prozent des BIP. Ein Großteil davon wurde Russland geschuldet, welches aber viele der Schulden abschrieb.
Wie war das Leben in Damaskus?
V. P. Haran: Als Diplomat neigt man dazu ein zurückgezogenes Leben zu führen, doch manchmal fuhr ich in die Innenstadt, manchmal mit dem Taxi, trank einen Tee im Café und sprach mit den Menschen.
Das waren wundervolle Momente und wundervolle Tage. Die öffentliche Ordnung war nie ein Problem. Meine weiblichen Kollegen erzählten mir, sie könnten Schmuck tragen und um zwei Uhr morgens alleine nach Hause laufen und sich dabei sicher fühlen. In einigen Stadtteilen hatten Restaurants bis um fünf Uhr morgens geöffnet.
Man hatte nie das Gefühl, dass es Ärger auf den Straßen geben würde. Manche sagen, das wäre dem Muchabarat (dem Militärgeheimdienst) geschuldet, doch ich spürte, dass die Menschen sich für ihre kollektive Sicherheit verantwortlich fühlten.
Als ich Damaskus erreichte, wurde mir gesagt, dass jeder Zweite Teil des Muchabarat wäre. Das ist eine grobe Überschätzung. Es gibt eine Geheimdienstabteilung und sie funktioniert intern sehr effizient, aber für mich gab es nie eine direkte Begegnung. In meinen vier Dienstjahren wurde ich einmal in der Idlib Provinz verfolgt. Ein Jeep hat sich an uns angehängt, aber es war nicht einschüchternd.
Haben Sie den Arabischen Frühling in Syrien vorhergesehen?
V. P. Haran: Als sich die Situation in Tunesien und Ägypten anspannte, gab Präsident Bashar al-Assad einen Fernsehauftritt, in dem er darlegte, dass die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen in Syrien anders sein. Er sagte, er sei zuversichtlich, dass Syrien nicht den gleichen Weg einschlagen würde. Das war auch die generelle Einschätzung der diplomatischen Gemeinschaft.
Bashar al-Assad war ein beliebter Anführer und das trägt zum Teil auch dazu bei, dass er noch immer an der Macht ist.
Es gibt keine angemessene interne Opposition und viele der Probleme in Syrien stammen aus ausländische Quellen, die versuchen, sich eines ungelegenen Regimes zu entledigen.
67 Prozent der gesamten Arabischen Welt hatten ihn in einer Umfrage 2009 zur beliebtesten arabischen Person gewählt. Sogar die diplomatische Gemeinschaft war sich darüber einig, dass er die Unterstützung von circa 80 Prozent Syriens hatte. Auch westliche Diplomaten sagten das. Er hatte in 2000 Reformen begonnen, die er aber wegen der Opposition durch die Baath-Partei nicht durchführte.
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