AW: 13. Februar Dresden - alles zum Thema - Sammelstrang
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mabac
Es ist schwer vorstellbar, dass sich Hunderttausende von Flüchtlingen in der betroffenen Gegend aufhielten. Im Reich und bei der Reichsbahn herrschte damals trotz der widrigen Umstände noch Ordnung. Bei diesen hohen Zahlen hätten sich mehrere Züge im Zentrum Dresdens befinden müssen oder die gesamte Dresdener Altstadt hätte ein riesiges Flüchtlingscamp sein müssen.
Mein Familie stammt aus Dresden, mein Grossvater war beim Luftschutz des Goehlerwerks, wir hatten überlebende Ausgebombte, einen Toten und eine Vermisste zu beklagen.
Ich kenne als die dramatischen Berichte der Zeitzeugen, u.a. die meines Grossvaters, der Hiwis bei den Bergungsarbeiten anleitete.
Erstaunt hat mich besonders die Erzählung, dass die Hiwis, Russen, beim Abtransport der Leichen mit ihren Pferdewagen an einer Kneipe hielten und sich dort erst einmal vollsoffen. War eine Kneipe gegenüber dem Micktenen Strassenbahnhof.
Ich kenne zwei Erlebnisberichte aus Dresden,
die deiner Annahme 180 Grad widersprechen.
Diesen Berichten zufolge muß ganz Dresden an vielen Stellen wortwörtlich mit Flüchtlingen regelrecht zugestopft gewesen sein,
... bis auf Straßen und Plätze, auf denen Mensch neben Mensch - unter freiem Himmel - lagerte.
Ich weiß auch nicht, wie du dir die Situation in Dresden vorstellst, wenn du hier die Reichsbahn, ihr organisatorisches Können und Fahrpläne anführst ...
... begreife ich nicht ...
Hattest du schon mal Kontakt mit verwesendem Fleisch, egal ob Tier oder Mensch?
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moishe c
Ich kenne zwei Erlebnisberichte aus Dresden,
die deiner Annahme 180 Grad widersprechen.
Der Angriff war bei jeder Familenfeier Thema, und wie schon geschrieben, der grösste Teil meiner weitverzweigten Sippe war vor, beim und nach dem Angriff in Dresden.
Mit der Menge an Zeitzeugenberichten kann ich Sie locker übertrumpfen. Die meisten der Berichte stammen von damals über Vierzigjährigen und die sind mehr oder minder deckungsgleich. Der einzige widersprüchliche Bericht stammt von meiner Mutter, die allerdings zu dieser Zeit als Kind mit Scharlach im Bett im Keller verbrachte.
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Parabellum
Den Flüchtlingen wurden Bereiche am Stadtrand zugesprochen, weshalb unter den Flüchtlingen auch keine größeren Todesfälle zu beklagen gewesen sind.
Es ist sehr stark zu bezweifeln, dass die Zahl der Todesopfer unter den Flüchtlingen höher war als unter den Dresdenern.
Die Vermutungen, das Hunderttausende in der Dresdener Altstadt oder um den Hauptbahnhof kampierten, ist geradezu hirnrissig.
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mabac
Es ist sehr stark zu bezweifeln, dass die Zahl der Todesopfer unter den Flüchtlingen höher war als unter den Dresdenern.
Die Vermutungen, das Hunderttausende in der Dresdener Altstadt oder um den Hauptbahnhof kampierten, ist geradezu hirnrissig.
Das deckt sich mit den Schilderungen von Götz Bergander. Soviel Raum um hunderttausende Flüchtlinge unterzubringen hatte Dresden überhaupt nicht. Erst recht nicht im Stadtzentrum.
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mabac
Es ist sehr stark zu bezweifeln, dass die Zahl der Todesopfer unter den Flüchtlingen höher war als unter den Dresdenern.
Die Vermutungen, das Hunderttausende in der Dresdener Altstadt oder um den Hauptbahnhof kampierten, ist geradezu hirnrissig.
Die Flüchtlinge aus dem Osten benutzten wohl in den seltensten Fällen Züge der Reichsbahn. Die Flüchtlingstrecks strebten eine grössere Stadt und Unterkunft an. Auch wurden die letzten Züge nicht für Flüchtlinge bereitgestellt. All das ist in diversen Büchern nachlesbar. In dem Chaos hat natürlich niemand die Flüchtlinge registriert.
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Parabellum
Das deckt sich mit den Schilderungen von Götz Bergander. Soviel Raum um hunderttausende Flüchtlinge unterzubringen hatte Dresden überhaupt nicht. Erst recht nicht im Stadtzentrum.
Kampieren und eine Unterbringung haben ist ein riesiger Unterschied.
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Parabellum
Das deckt sich mit den Schilderungen von Götz Bergander. Soviel Raum um hunderttausende Flüchtlinge unterzubringen hatte Dresden überhaupt nicht. Erst recht nicht im Stadtzentrum.
Ich bin mir sicher wo sich die meisten Flüchtlinge aufhielten, noch vor Kriegsende geklärt wurde.
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Minimalphilosoph
Kampieren und eine Unterbringung haben ist ein riesiger Unterschied.
Für beides hatte Dresden in der Stadt selbst keinen Platz. Genau deswegen existierten am Stadtrand die Flüchtlingslager.
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mabac
Es ist schwer vorstellbar, dass sich Hunderttausende von Flüchtlingen in der betroffenen Gegend aufhielten. Im Reich und bei der Reichsbahn herrschte damals trotz der widrigen Umstände noch Ordnung. Bei diesen hohen Zahlen hätten sich mehrere Züge im Zentrum Dresdens befinden müssen oder die gesamte Dresdener Altstadt hätte ein riesiges Flüchtlingscamp sein müssen.
Mein Familie stammt aus Dresden, mein Grossvater war beim Luftschutz des Goehlerwerks, wir hatten überlebende Ausgebombte, einen Toten und eine Vermisste zu beklagen.
Ich kenne als die dramatischen Berichte der Zeitzeugen, u.a. die meines Grossvaters, der Hiwis bei den Bergungsarbeiten anleitete.
Erstaunt hat mich besonders die Erzählung, dass die Hiwis, Russen, beim Abtransport der Leichen mit ihren Pferdewagen an einer Kneipe hielten und sich dort erst einmal vollsoffen. War eine Kneipe gegenüber dem Micktenen Strassenbahnhof.
Das ich heute überhaupt lebe, verdanke ich wohl einigen Zufällen. Meine Mutter (damals 21)kam mit den Zwillingen aus Oppeln/Breslau und wollte nach Dresden. Flüchtlingstreck zu Fuß und Handwagen, nix Reichsbahn.
Also größtenteils zu Fuß oder ab und an aufgesessen, wenn ein Fuhrwerk es erlaubte. Meine ältesten Schwestern, die damals gerade 1 Jahr alt waren, überlebten den Marsch nicht. Der Boden war zu tief gefroren um sie zu beerdigen.
Der Treck wurde nicht nach Dresden rein gelassen, eben weil die Stadt überfüllt und völlig verstopft war! Glück für mich (später Geborenen), sonst hätte meine Mutter das wahrscheinlich nicht überlebt. Der Flüchtlingstreck wurde in Richtung Leipzig umgeleitet, wo sich meine Mutter dann nieder ließ und die Sippe sich wiederfand!
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mabac
Es ist sehr stark zu bezweifeln, dass die Zahl der Todesopfer unter den Flüchtlingen höher war als unter den Dresdenern.
Die Vermutungen, das Hunderttausende in der Dresdener Altstadt oder um den Hauptbahnhof kampierten, ist geradezu hirnrissig.
Es ist extrem zweifelhaft, dass sich Hunderttausende von Flüchtlingen und Dresdnern geradezu in Rauch aufgelöst haben, ohne dass Angehörige, Verwandte usw. - nach den Wirren des Krieges - nach deren Verbleib fragten.